Selbstversorgung durch den eigenen Garten
Angesichts der immer teurer werdenden Lebensmittel, spiele ich nun mit dem Gedanken, mich künftig selbst zu versorgen. Mir macht es eigentlich recht wenig aus weitgehend auf Fleisch zu verzichten, so dass dies durch den Anbau der richtigen Gemüse- und Obstsorten zumindest theoretisch möglich sein sollte. Die nötige Zeit, die man dazu sicherlich haben muss, hätte ich, da ich seit einem Jahr Rentner bin. Grundlegende Kenntnisse über den Gartenbau sind ebenfalls vorhanden. Was ich bräuchte, wären Informationen, eventuell von Hobbygärtner, die so etwas schon gemacht haben, wie man dabei am sinnvollsten vorgeht, welche Sorten angebaut werden sollten, wie man sich auch im Winter selbst versorgen kann usw..
Vor allem brauchst du nicht nur Zeit sondern auch einen sehr großen Garten, wenn du dich damit tatsächlich selbst versorgen willst. Ich nehme an aber nur teilweise oder gar nur? Es ist ja immer noch mal was anderes, ob man richtig davon leben will und kaum noch einkaufen gehen will, oder ob man nur das anbaut, was man eben mehr haben will und was einem auf Dauer zu teuer wird.
Mit dem Thema Winter hab ich mich eigentlich noch so wirklich auseinander gesetzt, weil ich da auf das Selbstversorgen verzichte, aber im Sommer mache ich das schon zum Teil. Ich habe einen großen Gemüsegarten in dem ich alle möglichen Sachen anpflanze.
Es fängt an mit Salat, Paprika, Tomaten, Kartoffeln und ein paar Kräutern bis hin zu Äpfeln, Erdbeeren, Himbeeren und Kirschen. Seit neustem pflanzen wir auch Chilli an. Im Winter versuche ich dann eben so gut es geht meine Pflanzen und alles am Leben zu halten, wobei unsere Himbeeren inzwischen so weit sind, dass man sie noch einmal Ende November ernten kann.
Was Fleisch angeht denke ich, dass man darauf ja nicht gleich ganz verzichten muss, sondern dies eben noch bei Metzger kauft.
Unser langjähriger Nachbar hat einen Nutzgarten. Der Garten ist ca. 25 Meter lang und 30 Meter breit, darauf gibt es Salat, Möhren, Zucchini, Gurken, Erdbeeren, Äpfel, Pflaumen, Radieschen, Kohl, diverse Kräuter und noch einiges mehr.
Der Garten ist schon recht groß, aber zum kompletten versorgen der Familie reicht das lange nicht. Wenn man die 30 Gurken geerntet hat, kommen die zum Beispiel ja auch nicht so schnell wieder, und man muss wieder einkaufen fahren. Und wenn man die Wasserrechnung sah, lohnte sich das ganze im Grunde gar nicht.
Nun hat er sich für einiges Geld eine Brunnenanlage bauen lassen, damit er Grundwasser dafür nutzen kann. Also der Garten reicht von der Größe schon lange nicht aus, um komplett davon satt zu werden. Und wenn dann ein Unwetter war, oder ein Käferplage war schon oft seine Arbeit umsonst.
Ich habe leider nur einen sehr kleinen Garten, der für eine komplette Selbstversorgung an Obst und Gemüse leider überhaupt nicht ausreicht.
Die Idee an sich finde ich schon verlockend, deswegen habe ich mir auch nach und nach einige Obstbäume angeschafft. Da ich nicht ewig hier wohnen werde, befinden sich aber alle meine Bäume in großen Kübeln, so dass sie beim Umzug problemlos mit umziehen können.
Ich habe drei Säulenäpfel, einen Nektarinen Baum, und seit diesem Jahr zwei Heidelbeerpflanzen. Zusätzlich habe ich jedes Jahr Erdbeeren und Tomaten auf meiner Terrasse. Es ist nicht wirklich viel Obst, eher zusätzlich zu dem Obst, das ich so noch kaufe. Aber immerhin weiß ich, dass es nicht gespritzt ist.
Das Wasser stellt kein Problem dar, da unter unserer Terrasse eine Zisterne mit ca. 5000 l Fassungsvermögen liegt. Normalerweise reicht mir das Wasser aus der Zisterne aus, ich brauche so gut wie kein Trinkwasser, um den Garten und alle Kübel zu wässern.
Um über den Winter zu kommen, bräuchtest du evtl. ein Gewächshaus. Ansonsten lassen sich Kartoffeln, einige Apfelsorten und anderes Gemüse/Obst ja auch über Wochen lagern. Zum Thema Lagerung habe ich hier einen Link für dich.
Ich hoffe, dass ich irgendwann einmal auch einen größeren Garten habe, um noch mehr Obst und Gemüse zu ziehen. Außerdem hätte ich, wenn ich mal einen größeren Garten hätte, gerne einen Walnussbaum. Denn grade Nüsse sind sehr gesund und lassen sich gut lagern.
Naja, was den Winter angeht musst Du Dich wohl einfach nur ein wenig umstellen. Erdbeeren im Januar gibts dann halt nicht. Aber ich denke mal, dass man sich durchaus recht gut von einem eigenen Garten ernähren kann.
Äpfel: Elstar ist eine Apfelsorte, die man erst spät im Herbst erntet und im Kühllager auch bis Februar lagern kann. Etwas kürzer lagerbar ist der Cox Orange, der aber auch auch im Herbst geerntet wird. Frühsorten sind Klarapfel und Summerred, bei de sind aber nicht sonderlich zum Lagern geeignet. Aber daraus kann man ja Apfelgelee und Apfelkompott machen. Und auch für Apfelsaft sind sie ganz gut geeignet.
Birnen: Gute Luise und Kaiser Alexander sind gute Lagerbirnen, auch sie werden eher zum Ende der Erntezeit vom Baum geholt. Beide können problemlos im Kühllager bis März/April gelagert werden. Hardy und Williams kann man ideal für Birnensaft verwenden.
Kirschen: Würde ich gleich verzehren und vielleicht einen Teil für Marmelade aufheben. Eine reine Kirschmarmelade ist aber nicht sonderlich geschmackintensiv, würde ich mit anderen Beeren zu einer Art Waldfruchtmarmelade mischen. Als Sorten kann ich nur Magda oder Basler Adler empfohlen, aber da gibts sicher viel mehr.
Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, alles ideal zum sofortigen Verzehr und eben für Marmelade oder auch für Säfte gut geeignet. Ich würde auf jeden Fall auch einen Holunderbaum setzen. Holunder ist sehr vielseitig, vor allem Saft und Gelee schmecken sehr gut. Und Holundersirup wird sogar eine heilende Wirkung nachgesagt.
Quitten sind sehr verwandt mit Äpfel und Birnen. Zum rohen Verzehr zwar ungeeignet, aber man kann damit ein perfektes Gelee machen und es bringt etwas Abwechslung in die sonst so bekannten Sorten.
Da dank dem Klimawandel inzwischen bei uns auch Kiwis gut gedeihen kann man also auch recht beruhigt die ein oder andere Kiwi Pflanze ausbringen. Pfirsiche und Pflaumen wären auch noch eine gute Ergänzung. Damit solltest Du eigentlich mit Obst ganz gut versorgt sein. Fehlt halt noch das Gemüse. Bei den Kartoffeln solltest Du dann zwei Sorten anbauen, einmal Frühkartoffeln und dann die Spätkartoffeln über den Winter gut einlagern.
Ganz auf Selbstversorgung wirst du nicht umstellen können, es sei du hast wirklich viel, richtig viel Platz. Aber du kannst ergänzen, allerdings ist das mit Arbeit verbunden und zwar nicht zu knapp. Zu einem brauchen deine Beete eine wirklich optimale Versorgung deiner Beete, was sich an besonders anbietet, sind Hügelbeete anzulegen. Im ersten Jahr kann man da sogar Salat im Schnee ernten. Außerdem plane Platz für einen üppigen Kompost ein und einen zweiten Platz daneben, für den Kompost der grade am reifen ist (hier lässt sich traditionell gut der Kürbis hinpflanzen).
Für den Winter eignen sich entweder kleine Gewächshäuser oder für etwas weniger wärmebedürftige Gewächse Hochbeete unter Glas (Holzkasten drum bauen und dann alte Fensterrahmen samt Scheiben drauf, ist wärmer als draußen und kälter als Gewächshaus). Wenn ein Gewächshaus, dann setzt unbedingt ein vernünftiges Fundament, das spart schonmal ne Menge Heizkosten gegenüber einer reinen Baumarktlösung, die oftmals reichlich zugig sein können.
Eventuell mal statt Baumarkt in Richtung Holland rüber sehen was Gewächshäuser angeht, die sind in der Hinsicht die wahren Meister und was man an Baukosten mehr hat, das holt man über die Heizkosten nachher rein. Beispielsweise Verbundstoffe und lichtbeständiges Plastik haben so ihre Vorteile gegenüber nur Glasscheiben, ich sagen nur: Hagelschlag. Oder blöde Vögel, die sich an einem fauligen Maiskolben verhoben haben (was die Schreiberin dieser Zeilen um ein Haar den Kopf gekostet hätte, ich glaube nicht das mein zarter Schädel diese riesige Glasscheibe vertragen hätte).
Wenn man Obstbäume hat, dann hat man auch Rasenfläche und damit entweder Arbeit mit den Rasenmäher oder Karnickel. Die mümmeln die Wiesen gerne ab und lösen gleichzeitig einen Teil des Fleischproblems. Außerdem bereichern sie den Kompost.
Wichtig ist es, das man in Jahreszeiten denkt und somit ein und die selbe Fläche öfter mehrmals belegt, zu jeder Jahreszeit anders. Tomaten und Gurken werden es mit beginn der kalten Jahreszeit draußen schwer haben, aber Kohl fühlt sich jetzt erst so richtig wohl. Auch wichtig, Obst und Gemüse für die kalte Jahreszeit einkellern und die Arten die sich schlecht lagern lassen beizeiten einmachen. Bei der Gelegenheit kann man dann so manche vergessene Leckerei wiederentdecken, wie Quittenkompott oder eingelegtes Sauergemüse.
Was sich unbedingt lohnt, Kochbücher beschaffen mit Rezepten aus dem letzten und vorletzten Jahrhundert, alleine anhand der Zutatenliste ergibt sich ganz von alleine was man anbauen sollte.
Das Wasserproblem bannt man etwas wenn man konsequent auf das Auffangen des Regenwassers setzt und zu den richtigen Zeiten wässert, also am sehr frühen Morgen, das es noch Zeit hat in der Erde zu versickern oder am Abend, wenn die Sonne verschwindet. Günstig ist es auch wenn man nicht zu viel "nackte" Erde zulässt und statt normalen Rasen Wiese kultiviert (deren Ökosystem mit Trockenheit erheblich besser zurechtkommt).
Wir haben auch einiges im Garten, an Selbstversorgung ist aber noch lange nicht zu denken Trotzdem ist es gerade im Moment schön, wenn man frisches Obst und auch schon Gemüse aus dem Garten holen kann. Da kann man sich dann richtig satt essen und zehrt auch eine Weile davon.
Da wir im Moment auch vieles ernten, was wir gar nicht alles verbrauchen können, kochen wir viel Marmelade. Obst und Gemüse kann man auch durch Einkochen oder Einfrieren haltbar machen, dann hat im Winter immer noch ein schönes Kompott, auch wenn das Obst nicht mehr so wie frisch geerntet schmeckt. Kartoffeln und Rüben kann man auch gut einlagern. Ein kühler Keller wäre da schon gut. Zwiebeln lassen sich ebenfalls gut lagern.
Wenn Du auf dem Land oder in der Nähe noch ländliche Umgebung hast, dann würde ich mal mit den älteren Bauern dort sprechen, die haben noch am ehesten Ahnung zu diesem Thema. Ansonsten gibt es vermehrt auch Bücher, die sich damit beschäftigen.
Also im Sommer ist das ja sehr einfach, sich weitgehendst aus dem heimischen Garten zu ernähren. Zumindest teilweise, weil man möchte ja nicht nur Obst und Gemüse essen, sondern auch mal Nudeln, Brot, Käse etc. Aber sparen kann man da schon.
Wir haben auch seit April einen Garten, und wir haben Tomaten, Kopfsalat, Eisbergsalat, Feldsalat, Möhren, Bohnen, Gurken, Kürbis,, Zwiebeln, Knoblauch, Melone, Dill und Petersilie und Liebstöckel angepflanzt.
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Wichtig ist, das man die Sachen immer zeitlich versetzt einsät, also nicht nur einmal Salat, sondern eine Reihe Salat, und etwa 2 Wochen später wieder eine Reihe Salat, und das sollte man mit allen Sorten machen. So hast du immer Salat, wenn du die erste Reihe geerntet hast, ist der in der 2. Reihe schon fertig gewachsen. Welche Sorten man allerdings auch im Winter ernten kann, weiß ich gar nicht, soviel Auswahl gibt es glaub ich da nicht. Aber natürlich kannst du ja auch manche Sachen einfrieren, wie Bohnen, Erbsen, Kohl, und die meisten Obstsorten.
Allerdings stelle ich mir das ganz schön anstrengend vor, da man ja auch wissen muss, welchen Boden die Sorten brauchen, wie gedüngt werden muss, und welche Sorten man wo anpflanzen muss. Und die Arbeit ist nicht zu unterschätzen. der Boden muss vorbereitet werden, gedüngt, und umgegraben. Dann die Sachen einsäen, oder Pflanzen einsetzen, und Schildchen schreiben. Und dann natürlich Unkraut jäten, da geht bei mir im Garten jeden Tag eine halbe bis eine ganze Stunde drauf, und ich hab immer noch viel Unkraut.
Ich habe ja Sachen einige Sorten angepflanzt, aber für eine reine Selbstversorgung braucht man wohl noch einige mehr. Außerdem brauchst du da schon einen sehr großen Garten, und viele Regentonnen, damit du nicht noch für das Gießwasser bezahlen musst. Wir haben jetzt 5 Regentonnen, und wo es jetzt so heiß war, mussten wir noch Wasser von Zuhause holen.
Aber wenn du die Möglichkeit hast, dann probiere es aus. es gibt dazu auch einige Bücher, zum Thema Bauerngarten etc. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß, und sag mal, wie es läuft.
Eine Mischbepflanzung lohnt sich immer. Obst, Gemüse, Obstbäume und auch Sträucher geben einem alles, was man braucht und was man nicht mehr braucht, weckt oder kocht man ein. Ein Garten kann was Tolles sein, wenn man sich auch immer um ihn kümmert. Wenn man da keine Ausdauer oder den Willen nicht dazu hat, sollte man dann auch nicht mit sowas anfangen wie anbauen usw. Es ist manchmal hart und anstrengend, dem muss man sich bewusst sein.
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