Sind Frauen tatsächlich die besseren Führungskräfte?
Eine schwedische Studie aus Stockholm besagt, dass Frauen die besseren Chefs sind. In der Studie wurden Eigenschaften von männlichen und weiblichen Führungskräften zugeordnet.
Als typisch männlich wurden Eigenschaften wie Autorität, Selbstsicherheit und Kampfgeist zugeordnet. Weiblich dagegen gelten der Studie zufolge Flexibilität, Umsichtigkeit und Teamgeist. Beide Geschlechter wurden als kompetent, mutig und ergebnisorientiert eingestuft.
Kompetenz und Kooperationswilligkeit sind heutzutage wichtige Eigenschaften als Führungskraft. Autorität und Engstirnigkeit kommen dagegen weniger gut an. Die Kooperationsbereitschaft wurde vor allem den Frauen zugeteilt, sodass sie als bessere Führungskräfte aus der Studie hervorgehen.
Empfindet ihr weibliche Führungskräfte auch als bessere Chefs? Kann man die oben genannten Eigenschaften und Führungsstile tatsächlich geschlechterspezifisch aufteilen?
Als Frau habe ich bewusst noch nicht sehr viel Führungserfahrung. Doch meine Beobachtung ist, dass Frauen welche in Führungspositionen sind, sich selbst dennoch gerne in Frage stellen. Es ist jedoch eher als Selbstreflexion zu sehen und gestehen sich eher ein, dass sie in eine falsche Richtung unterwegs sind. Wodurch sie schneller auf sich verändernde Umstände reagieren. Dies passt zu den den Ergebnissen der Studie in Richtung Flexibilität.
Ich denke auch, dass Frauen in Führungspositionen sicher den dreifachen Aufwand betreiben mussten, um die Stelle zu erhalten. Sie sind deshalb sicherlich ein wenig Umsichtiger und mehr darauf bedacht starke Kooperationen zu bilden, um die Position zu halten. Dies kann ich bestätigen ich bin auch eher ein Kooperationstyp, nur will ich überhaupt nicht eine Führungsposition haben, da ich mich einfach nur selbst führen gut führen will und nicht andere.
Vielleicht denken Frauen auch eher im Team und flacheren Hierarchien. Männer brauchen den Wettbewerb und eine Art von Macht. Finde es immer interessant, wenn eine reine Männerrunde ein Meeting hält. Sogar beim Lachen hört man heraus, wer der kleine Fisch ist und wer der Boss ist. Sie brauchen diese Hierarchien regelrecht. Dies ist bei reinen Frauen Teams anders. Hier kann es zwar zu Spielchen hinterm Rücken kommen, doch meist eher bei den jüngeren Kolleginnen. Die müssen noch ihre Hörner abstoßen. Sobald Kinder da sind ist ein allgemeines Verständnis zu spüren und man unterstützt sich mehr dabei alles unter einem Hut zu bringen. Dies sind nur meine Beobachtungen.
Was nun besser ist hängt glaube ich sehr stark davon ab was das Ziel der Geschäftstätigkeit bzw. in welchen Bereich man arbeitet. Dies impliziert nicht, dass Frauen in klassischen Männersektoren nichts zu suchen haben, doch geht es mehr um Kooperation und Nachhaltigkeit des Unternehmens, ist eine Frau meiner Ansicht nach eher geeignet als Führungskraft. Gilt es darum kurzfristige Ergebnisse bzw. in Krisensituationen des Unternehmens, benötigt es klare Hierarchien, wie beim Bundesheer. Da viele Männer mit diesen starren Kommunikationsstrukturen besser umgehen können, ist hier vielleicht ein Mann besser als Führungskraft.
Abschließend möchte ich noch betonen, dass ich nicht wirklich jemanden anderen Führen möchte. Mit meiner Ausbildung wird dies zwar erwartet, doch fehlt mir das Interesse. Wie gesagt, ich möchte mich selbst gut führen und ich kann zwar moderieren und managen aber ich denke nicht, dass ich aktuell eine gute Führungskraft abgebe. Mein Chef meinte doch, dass nur wenige von Natur aus gute Führungskräfte sind und man dies lernen muss. Ich denke er hat recht. Beide Geschlechter können gute und schlechte Führungskräfte sein, es kommt nur darauf an, ob sie die Chance und das Interesse haben es zu lernen.
Das kann man nicht so pauschal sagen und behaupten. Es kommt immer noch auf den Charakter und den Führungsstil sowie die Kompetenz an. Auch ob man sich führen lassen will, ist ein weiterer Aspekt wo ich mir sage, wie sinnvoll es ist darüber nachzudenken. Wenn Frauen die besseren Führungskräfte sind, müssten Männer im Umkehrschluss auf beiden Augen blind sein, sich das nicht zunutze zu machen und die Frauenquote auch gewollt schnellstens überall in den Führungsetagen zu erhöhen.
EngelmitHerz hat geschrieben:Als typisch männlich wurden Eigenschaften wie Autorität, Selbstsicherheit und Kampfgeist zugeordnet. Weiblich dagegen gelten der Studie zufolge Flexibilität, Umsichtigkeit und Teamgeist.
Ich bin ehrlich gesagt sprachlos. Aus welchem Jahrzehnt soll diese Studie sein? Ich habe eigentlich gedacht, dass dieses Schubladendenken inzwischen mal in den Hintergrund rückt. Steht in der gleichen Studie zufällig auch, dass Frauen hervorragend in der Küche aufgehoben sind und am besten in der Küche ihrer Arbeit nachgehen sollten?
Mal ganz im Ernst: Diese stumpfsinnigen Kategorien, wie Männer und Frauen zu sein haben, sind doch längst überholt! Im Endeffekt kommt es immer auf den Einzelfall an! Ich kenne jede Menge Frauen, die sehr autoritär und selbstsicher sind und jede Menge Kampfgeist haben! Die ganze Gruppe der Eislaufmütter würde ich etwa dazu zählen. Bei denen findet man so gut wie keine der behaupteten weiblichen Eigenschaften.
Und demgegenüber kenne ich viele Männer, die auch eher diese weiblichen Eigenschaften haben. Insofern ist diese Studie das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt wurde. Ich denke vielmehr, dass es mit anderen Faktoren zu tun hat, warum überdurchschnittlich viele Männer mit diesen angeblich männlichen Eigenschaften in den Führungspositionen zu finden sind.
Das hat zum einen immer noch damit zu tun, dass Männer darüber entscheiden, wer befördert wird. Und sie bevorzugen häufig Männer. Das mag damit zusammen hängen, dass sie sich nichts von einer Frau sagen lassen wollen, Frauen nicht ganz so flexibel sind wegen der Kinder oder auch mal ausfallen deswegen, das vielleicht auch nur befürchtet wird, oder ihnen einfach auch nicht so viel zugetraut wird. Außerdem werden immer noch die "männlichen" Eigenschaften bevorzugt beim Befördern.
Dass in den Führungspositionen also Personen mit den falschen Eigenschaften sitzen, hat nichts mit dem X- oder Y-Chromosom zu tun, sondern eher damit, dass die Entscheidungsträger immer noch Männer und auch die angeblich männlichen Eigenschaften bevorzugen. Sie wollen immer noch den "harten Hund" als Chef und eben nicht die "teamfähige Schmusekatze auf Kuschelkurs".
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