Welche Essen schmecken euch wegen Kindheitserinnerungen?

Ich esse ab und zu gerne Reibekuchen mit einer Bratensoße, die ich übrig habe. Ohne positive Kindheitserinnerungen an meine Oma, die das auch öfters mal gemacht hat, wäre ich nie auf die Idee gekommen, eine Solche Kombination zu wählen und wenn ich es ausprobiert hätte, hätte es mir wahrscheinlich nicht geschmeckt.

Schöne Erinnerungen verbinde ich auch mit Nudeln, über die einfach Zucker gestreut wird. Ich esse das allerdings nur extrem selten, aber wenn ich so gar nichts Süßes im Haus habe, kommt das schon mal vor. Welche Essen schmecken euch hauptsächlich nur wegen schöner Kindheitserinnerungen? Meint ihr, dass sie euch auch ohne diese Erinnerungen schmecken würden?

Ich kann mir schon vorstellen, dass manche Speisen auch ohne Kindheitserinnerungen schmecken würden. Ich habe aber auch festgestellt, dass viele Speisen, an die ich eben eine gute Erinnerung habe, mir mittlerweile überhaupt nicht mehr schmecken. Mit den Erinnerungen ist das bei mir eh so eine Sache, ich erinnere mich an fast nichts Gutes aus meiner Kindheit mehr, ich versuche es zwar, aber es ist schwierig.

Aber einige Speisen sind mir in Erinnerung geblieben. Ich habe schon als Kind eher außergewöhnliche Dinge gemocht, den klassischen Spinat mit Kartoffelbrei konnte man bei mir wegwerfen. Genauso wie manch andere klassische Kindergerichte. Eins meiner Leibgerichte als Kleinkind waren Pommes mit Hühnchen und Salat. Außerdem gab es bei der Oma immer Eier in weißer Soße, es war keine Senfsoße mit Kartoffeln und Wirsinggemüse. Das mochte ich auch sehr gerne und mag es heute immer noch.

Was bei mir auch positive Erinnerungen hervorruft sind überbackene Chicorée mit einer Soße und Salzkartoffeln. Aber auch ein Auflauf mit Zuccini, Hack und Salzkartoffeln schmeckt mir immer noch sehr gut und es ist eine Erinnerung an meine Großmutter, die mittlerweile ja nicht mehr lebt. Außerdem bin ich immer noch der Meinung, dass meine Mutter immer noch den besten Nudel- und Kartoffelsalat macht.

Ich kann mich noch sehr an bestimmte Essen aus meiner Kindheit erinnern, welche ich mittlerweile nachkoche. Möhrensalat oder Kartoffeln mit Fleisch, Soße und Rotkohl sind nur einige Gerichte, welche ich nach alten DDR Rezepten nachkoche so fern die Zutaten dafür vorhanden sind. Schon der Geruch bei bestimmten Gerichten lässt einen manchmal in Erinnerungen schwelgen. Solche kulinarische Zeitreisen sind aber auch für die eigene Psyche wichtig um zu begreifen, was wirklich noch richtiges Essen war und ist.

Ich habe als Kind super gerne Fischstäbchen mit Kartoffelpüree und panierte Hähnchenschnitzel mit Nudeln und Ketchup gegessen, und irgendwie ist mir beides tatsächlich mit einem Gefühl von Geborgenheit und Wohlbefinden in Erinnerung geblieben, obwohl es sich sicherlich nicht um die hochwertigsten und leckersten Speisen handelt.

Manchmal kaufe ich mir das aber immer noch, wenn ich gerade Lust darauf habe. Ähnlich verhält es sich mit Dosenravioli, die ja eigentlich wirklich fernab von gut und böse sind, aber die ich manchmal einfach haben will. Die restlichen Lieblingsgerichte aus meiner Kindheit sind jedoch allesamt frisch gekocht und handgemacht gewesen und begeistern mich heute noch genauso wie damals.

Auch Kakao verbinde ich übrigens mit meiner Kindheit. Ich habe früher nie gefrühstückt und morgens immer nur einen Kakao getrunken, bevor es zur Schule ging. Ohne Frühstück das Haus zu verlassen, ist für mich mittlerweile unvorstellbar, und einen Kakao mache ich mir in der Tat nur noch zu seltenen Anlässen - aber dann genieße ich ihn umso mehr.