Altersdepression im hohen Alter vermeidbar?

vom 28.02.2021, 20:19 Uhr

Viele alte Menschen haben einen Rucksack voller Erfahrungen, Erinnerungen und ein hohes Wissen, welches sie sich über viele Dekaden angeeignet haben. Doch das alles nützt einen nichts, wenn der eigene Partner nach 50 Jahren Ehe verstorben ist, man alleine zu Hause sitzt und vielleicht auch ohne Angehörigen die Feiertage verbringt.

Soziale Kontakte sind wichtig, jedoch haben viele alte Menschen das nicht und wollen vielleicht auch noch nicht in ein Seniorenheim, weil man sich noch viel zu fit fühlt, was das Körperliche angeht. Doch wie können alte Menschen so eine Altersdepression vermeiden, ist sie überhaupt vermeidbar oder trifft es irgendwann alle mal? Nicht alles sollte oder kann man mit Medikamenten behandeln und bekämpfen. Wie steht ihr zu dem Thema?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Aber selbstverständlich lassen sich Altersdepressionen im höheren Alter vermeiden. Angehörige können dafür sorgen, dass ihre Liebsten im hohen Alter unter Menschen kommen und ein Freizeitprogramm geboten bekommen. Erst wenn Senioren isoliert und ohne Außenkontakte leben, begünstigt das Depressionen im Alter. Keiner sollte als Rentner alleine sein. Angehörige und manchmal auch der Rentner selbst haben es in der eigenen Hand.

» Excelsior » Beiträge: 513 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Depressionen als Krankheit können jeden treffen. Du kannst top sozial eingebunden sein, mehr Kontakte als deine 35 Jahre jüngeren Kinder, körperlich auch noch halbwegs auf der Höhe, und dennoch unter Depressionen leiden. Dass die Einschränkungen der Betagtheit nicht unbedingt dazu führen, dass man vor Freude Luftsprünge macht, leuchtet unmittelbar ein, aber das heißt weder, dass alle alten Leute mit "Altersdepressionen" diagnostiziert werden noch dass die üblichen Klischees, dass man einfach nur "unter Leute" kommen muss, in irgendeiner Form zur Behandlung dieser Krankheit beitragen.

Depression ist mehr und anders als schlechte Laune, Langeweile oder Einsamkeit. Und ich finde, dass es ganz selbstverständlich sein müsste, dass auch bei älteren Jahrgängen Depressionen und andere psychische Krankheiten mit Medikamenten und anderen Therapien behandelt werden.

Ich sehe es als geradezu menschenverachtend an, bei den Altersgruppen, die wirtschaftlichen Mehrwert generieren, alle Möglichkeiten der Medizin auszuschöpfen, aber bei Opa Röhrmöller von nebenan zu sagen: "Geh doch ein bisschen Mühle spielen ins Seniorenzentrum, wenn du unglücklich bist. Wozu brauchst du mit 85 noch Antidepressiva, du stehst doch sowieso schon mit einem Bein vor Petrus? Lebensqualität ist was für die Leistungsfähigen!"

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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