Wie mit Mobbern und unliebsamen Kollegen umgehen?
Nicht jeder von uns geht jeden Tag gerne zur Arbeit und ist in der aktuellen Pandemielage auch nicht deshalb froh eine Arbeit zu haben, nur weil andere Menschen keine haben. Besonders dann, wenn schwierige Chefs oder Kollegen einen das Leben auf der Arbeit täglich zur Hölle machen, kann das Selbstbewusstsein schnell mal Richtung Null sinken. Doch wie geht man mit Mobbern und unliebsamen Kollegen um, wird man selbst intrigant oder geht ihr sogar den Klageweg bei solchen Menschen, die es einfach nicht sein lassen können einen zu denunzieren?
Man kann das natürlich alles protokollieren und festhalten, sich Zeugen suchen und so weiter. Man kann das melden, sich Hilfe suchen und vielleicht auch klagen, aber da kannst du mir sagen was du willst, es gibt auch andere Leute, für die man arbeiten kann und da kann man sicherlich auch einen besseren Arbeitgeber finden. Man muss sich das meiner Meinung nach einfach nicht antun und sollte sich schon wehren, wenn man da irgendetwas beweisen und anklagen kann, dann kann man das gerne noch machen, aber dann sollte man gehen. Will man sich denn nur wegen der Arbeit klein machen lassen? Bestimmt nicht.
Ich würde hier erst mal unterscheiden zwischen Mobbern und "unliebsamen Kollegen". Ich würde behaupten, dass es in jeder Arbeitsumgebung Leute gibt, mit denen man weniger gut klarkommt. Das heißt nicht zwangsläufig, dass sie dich planmäßig schikanieren, ausgrenzen und weg ekeln wollen (Mobbing), sondern oft genug einfach nur, dass die Persönlichkeiten, Weltsichten und Umgangsformen weit auseinanderklaffen. Ich habe mit beiden Seiten schon Erfahrungen gemacht.
Meine aktuelle "unliebsame" Kollegin geht mir beispielsweise tierisch auf den Sack, weil sie irgendwie in den 1960ern steckengeblieben ist und hechelnd hinter jedem männlichen Mitarbeiter herrennt und persönlich dafür sorgt, dass der Herr Kollege sich seinen Kaffee niemals selber machen musss. ("Milch und Zucker?" Ein oder zwei?" ) Geschweige denn die Tasse abwaschen. Aber wohlgemerkt, nur bei Männern. Und als der Hiwi neulich die Kaffeemaschine entkalkt hat, konnte sich die Frau gar nicht mehr beruhigen ("Da wird sich ihre zukünftige Frau aber freuen, dass sie so schön im Haushalt helfen!").
Aber mit der Person komme ich klar. Ich lasse mich einfach nicht auf Diskussionen zur dienenden Rolle der Frau im Allgemeinen und Gleichberechtigung der Geschlechter auch in Bezug auf Heißgetränke ein und schaue kopfschüttelnd zu, wenn sie atemlos auf ihren Dackelbeinen quer durchs Büro rennt, wenn der leicht senile Professor vergessen hat, wie man kopiert. Mobbing ist da schon ein ganz anderes Problem. Wenn man tatsächlich aktiv ausgegrenzt und sabotiert wird, hilft dokumentieren, sich Verbündete suchen und im Zweifelsfall so lange Theater machen, bis es für das Unternehmen teurer ist, alles so weiterlaufen zu lassen wie bisher.
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