Bei Kleidungsvorgabe froh sein, weniger überlegen zu müssen?

vom 05.08.2017, 14:35 Uhr

Gerade bei Hochzeiten kommt es ja immer mal vor, dass die Braut bestimmte Wünsche und Vorstellungen hat, was die Gäste tragen sollen oder welche Farbe. Jetzt war ich auf einer Hochzeit bei der sich die Braut gewünscht hatte, dass die weiblichen Gäste etwas Dunkelblaues tragen.

Eine Freundin der Braut meinte auch, dass sie froh über diesen Wunsch der Braut gewesen wäre. So hätte sie sich doch weit weniger Gedanken machen müssen, was sie eben anziehen könnte. Es war wohl auch die Vorgabe, dass die weiblichen Gäste möglichst ein Kleid tragen sollten, dass eben dunkelblau ist. Ich habe es eigentlich am liebsten, wenn ich selbst aussuchen kann, was ich anziehen möchte. Ich müsste mir extra ein dunkelblaues Kleid kaufen, da ich diese Farbe so gar nicht im Schrank habe.

Empfindet ihr es als eine Erleichterung, wenn ihr Kleidungsvorgaben vom Brautpaar bekommt? Habt ihr es lieber, wenn ihr dann gesagt bekommt, welche Farbe gewünscht wird oder auch das die Frauen ein Kleid anziehen sollen? Oder findet ihr das eher nicht so toll, weil euch das doch sehr einschränkt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass nur die Menschen froh über solche Vorgaben sind, die erstens extrem unsicher sind und ihr Selbstwertgefühl von der Reaktion anderer Menschen abhängig machen und die zweitens extrem entscheidungsunfreudig sind. Da ich weder zur ersten noch zur zweiten Gruppe Menschen gehöre, ist mir das so ziemlich egal, ob ich mich nach einem Dresscode richten muss oder ob ich freie Wahl habe bei der Wahl meines Outfits. Ich tue mich nicht schwer mit Entscheidungen und habe mit meiner Kleiderwahl noch nie daneben gelegen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich bin so selten auf festlichen Veranstaltungen, daher hätte ich keine Problem damit, mir ein neues Kleid zu kaufen. Blau wäre nun gerade nicht die erste Wahl, da mir Rottöne weitaus besser stehen. Aber es kann ja auch gemustert sein, zum Beispiel mit schwarz, das stünde mir nun wieder eher.

Wenn es einen Dresscode gibt, halte ich mich daran. Wenn es keinen Dresscode gibt, suche ich mir eine Farbe und einen Stil nach meinem Geschmack aus und gut ist. Ich war letztens auf dem Abiturball meiner Tochter. Vorher ging ich in ein bekanntes Geschäft, begab mich zu den Festmoden, schaute, probierte an und kaufte, noch bezahlen fertig. Stundenlanges Zaudern und Zögern ist absolut nicht mein Ding. Sieht gut aus - passt - nehme ich. So läuft das bei mir. :lol:

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde das nicht nur einschränkend sondern unter Umständen auch unnötig teuer. Ich bin nämlich zum Beispiel überhaupt kein Fan von Dunkelblau. Es ist nicht so, dass ich die Farbe ganz schrecklich finde, aber sie lässt sich eher schwer in meine Garderobe integrieren, weil ich viel Schwarz habe. Schwarz und Dunkelblau funktioniert nicht so gut zusammen, was darauf hinaus laufen könnte, dass ich nicht nur ein neues Kleid kaufen müsste sondern ein komplettes Outfit, das danach im Schrank vergammelt. Darauf hätte ich keine Lust.

Und ich finde nicht, dass man bei so einer Vorgabe nun weniger überlegen muss. Wenn man genau ein dunkelblaues Kleid im Schrank hat und wenn das dann zufällig auch noch hochzeitstauglich ist vielleicht, aber für den ganzen Rest ist das doch noch viel stressiger. Es ist doch meistens eh schon schwer ein schönes Kleid zu finden und dann fallen auch noch alle gängigen Farben weg und man muss schauen, dass man sich nicht mit einem Business Kleid oder irgendwas im Marine Stil begnügen muss.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich bin da so ein wenig zwiegespalten. Meine letzte Hochzeitseinladung war ein Fest auf einem Bauernhof. Die Brautleute machten da keine Vorgaben und da hing man schon etwas in der Luft. Letztlich kamen dann einige eher sommerlich-chic, andere in Abendgarderobe. Meine Freundin beispielsweise war klamm und wollte ihr bewährtes Abendkleid anziehen, um Geld zu sparen. Sie hätte da schon gern gehabt, dass ich ebenfalls ein Abendkleid kaufe, weil wir halt nicht wussten, ob sonst noch jemand in Abendgarderobe kommt. Ich hatte da aber keine Lust zu, weil ich mir nicht für einen Abend ein Kleid kaufe, dass ich nie wieder anziehe, wenn ich nicht muss.

Daher finde ich eine Art Motto oder ein Thema nicht schlecht, aber auf der anderen Seite kann man da natürlich auch Pech habe. Auf ein dunkelblaues Kleid hätte ich beispielsweise gar keine Lust. Ich mag dunkelblau nicht so.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Da ich ein Mann bin, trage ich selber eher weniger Kleider als Anzüge :). Aber ich würde das ganze Problem bzw. die Fragestellung gerne mal auf Männer beziehen und dann vielleicht nicht nur Hochzeiten sondern auch auf den Arbeitsalltag.

Auf Hochzeiten ist es mir ehrlich gesagt noch nicht passiert. Wir haben uns unter den Männern aber alle mal abgesprochen, dass wir eine blaue Krawatte tragen wollen, damit der Bräutigam mit seiner blauen Fliege da etwas heraus sticht und wir trotzdem etwas einheitlich aussehen. Das war aber keine Vorgabe. Dennoch haben es alle gemacht. Das war mir allerdings recht egal, weil ich wahrscheinlich eh eine blaue Krawatte getragen hätte, denn das ich meine Lieblingskrawatte auf einem dunklen Anzug.

Anders finde ich es im Arbeitsalltag. Ich verstehe zum Beispiel nicht wirklich, warum man in einer IT-Abteilung einen Anzug tragen muss, wenn man nur unter sich und nicht unter externen Mitarbeitern oder Kunden ist. Da kann man dann eigentlich auch nicht wirklich entscheiden. Allenfalls Anzug- (wobei der auch dunkel sein sollte), Hemd- und Krawattenfarbe.

Das scheinen meine Arbeitgeber aber mitbekommen zu haben und haben es mal überdacht. Nun herrscht keine Anzugpflicht mehr und wir können uns freier entfalten in der Klamottenwahl. Wobei auch noch hier und da Restriktionen herrschen (dunkle Jeans zum Beispiel).

Für die, die diese Bestimmungen treffen sind wahrscheinlich gepflegtes Auftreten und ein einheitliches Bild der Hintergrund. Für die, die sich sowas gerne sagen lassen kann ich auch nur mutmaßen, dass diese Leute eher weniger eigene Entscheidungen treffen wollen und eher gefallen wollen.

» Antalis » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ein dunkelblaues Kleid habe ich nun tatsächlich im Schrank und somit wäre das eine Kleidervorschrift, mit der ich arbeiten könnte. Aber wenn es zum Beispiel gefordert wäre, dass die Gäste etwas in lindgrün tragen, dann müsste ich mir erstens etwas kaufen, weil ich in der Farbe nichts im Schrank habe. Außerdem steht mir die Farbe nicht und ich würde mich in dem Kleid dann nicht wirklich wohlfühlen.

Natürlich muss man vielleicht weniger überlegen, wenn zumindest die Farbe des Kleides schon vorgegeben ist, aber trotzdem finde ich solche Vorschriften nicht gut. Man muss unter Umständen ein Kleid kaufen und das auch dann, wenn man ein anderes Kleid im Schrank hat, was dem Anlass entspricht, aber eine andere Farbe hat.

Und außerdem geht die Individualität der Gäste verloren, wenn alle in der gleichen Farbe unterwegs sind und sich darin vielleicht auch noch unwohl fühlen. Mir ist es klar, dass dir Braut zur Hochzeit einiges bestimmen darf, aber so eine Einschränkung finde ich einfach nicht gut, auch wenn ich mir schon vorstellen kann, dass es auf Fotos toll aussehen kann, wenn die Gäste die gleiche Farbe tragen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Zum Glück ist es mir erspart geblieben, auf eine dieser fast schon hysterischen Bräute zu treffen, die denken, alle müssten ihnen wegen ihrer Hochzeit zu Füßen liegen, zu Willen sein und sich ihr völlig unterordnen, damit ihr Bild von der perfekten Bilderbuchhochzeit nicht zerstört wird. So eine rigide Vorgabe, es müsste diese Farbe und ein Kleid sein, gefällt mir persönlich nicht sonderlich. Ich würde den Gästen bei meiner Hochzeit so etwas ganz sicher nicht zumuten und finde das über die Maßen auf sich selbst bezogen.

Ich bin selbst gar nicht so der Typ für Kleider und präferiere aus welchen Gründen auch immer Hosen oder allenfalls Röcke, also hätte ich wahrscheinlich gar kein passendes Kleid im Schrank. Zwar habe ich zufällig ein Sommerkleid in Weiß und Blau, aber das wäre nicht unbedingt für eine Hochzeit geeignet. Also müsste ich etwas kaufen, was ich vielleicht nicht noch einmal anziehe, das würde mich schon stören.

Die Farbe Blau finde ich noch okay, aber ein wenig mehr Flexibilität in Richtung einer erweiterten Farbauswahl wie zum Beispiel zwei Farben und dann egal, ob Rock, Hose oder Kleid hätte ich angemessener gefunden. Auch als Braut darf man darüber nachdenken, ob jeder Gast willens und finanziell in der Lage ist, sich für einen eventuell isolierten Anlass ein neues Kleidungsstück zu kaufen.

Auch die hier angesprochene Uniformität auf den Bildern oder beim Event selbst finde ich eher befremdlich als attraktiv. Eigentlich finde ich es sowieso schlimm, wie dieser um sich greifende perfektionistische Wahn, alles hätte nach ganz bestimmten, fix und unabänderlich in den Rahmen gepressten Vorstellungen zu laufen, nicht sonderlich sympathisch. Vielleicht fehlt mir aber generell die romantische Ader und das Einfühlungsvermögen, ein einzelnes Fest mit dem perfekten Tag im Leben gleichzusetzen. Oder ich finde es romantischer, wenn man alles etwas lockerer angeht und den Dingen im gewissen Rahmen seinen Lauf lässt.

Oder den Gästen auch ein bisschen Freiheit gewährt und sich einfach über ihr Erscheinen freut und nicht zu viel darüber nachdenkt, wie alles später auf Bildern aussehen wird. Also, nein, ich wäre nicht froh, wenn ich aufgrund einer solchen Vorgabe angeblich weniger überlegen müsste. Vielleicht müsste ich ja sogar mehr überlegen als bei einem etwas flexibleren Vorschlag.

» Verbena » Beiträge: 4937 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich bin immer froh, wenn ich einen Dresscode kenne. Das gilt nicht für Hochzeiten, sondern auch ganz allgemein bei Einladungen. So muss ich mir viel weniger Gedanken darüber machen, was ich anziehe. Allerdings finde ich es auch nicht so gut, wenn die Kleidungsvorschriften zu stark einschränken, weil ich dann eventuell etwas Neues kaufen muss oder eine Farbe tragen muss, die mir gar nicht gefällt. Wenn ich mich zum Beispiel bei einer Hochzeit ganz in Blau kleiden müsste, dann müsste ich mir ein neues Kleid kaufen. Wenn ich in Rot kommen soll, dann ist das ganz schwierig für mich, weil mir Rot, egal in welchen Rottönen, überhaupt nicht steht. Ich müsste mir dann ein Kleid kaufen, was ich voraussichtlich nur einmal trage.

Am liebsten sind mir Vorgaben, die zwar etwas vorgeben, aber nicht zu streng sind. Zum Beispiel könnte man bei Hochzeiten vorgeben, dass die weiblichen Gäste bunte Sommerkleider anziehen sollen. Bei anderen Festen finde ich es hilfreich, zu wissen, ob legere oder festliche Kleidung erwünscht ist. Da kann man sich ganz gut orientieren, was passend für den Anlass ist und was nicht.

Vor zwei Jahren war ich zu einem runden Geburtstag im Saal eines griechischen Restaurants eingeladen. Ich habe ewig überlegt, was ich anziehen soll und wusste von der Einladung her nicht, ob es eine normale Party in Jeans wird oder doch etwas Festlicheres. Man kann natürlich etwas dazwischen finden, aber ich habe mich dann entschlossen nachzufragen. Es kam dann heraus, dass es eine ziemlich festliche Angelegenheit, auch mit Reden, werden soll. Es war eine starke Erleichterung für mich, das zu wissen. Ich habe mir dann ein Cocktailkleid gekauft, das ich bestimmt auch noch zu anderen Anlässen tragen kann. In einer Jeans hätte ich mich unter lauter festlich gekleideten Leuten nicht wohlgefühlt.

Wenn ich so gar nichts weiß und aus verschiedensten Gründen auch nicht fragen möchte, dann nehme ich irgendwas zwischen festlich und leger, wie etwa eine dunkle Hose und eine dezent gemusterte Bluse. Das passt eigentlich immer.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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