Werden Corona-Regeln immer irrer statt nachvollziehbarer?

vom 27.02.2021, 23:09 Uhr

Ich habe zugegebener Maßen etwas meine Last, bei dem ganzen und sich ständig änderndem Corona-Regelwerk noch den Durchblick zu bewahren. Normalerweise hatte ich jetzt mal langsam mit ein paar Lockerungen gerechnet, aber stattdessen wird es ja eher immer verrückter.

Wie ich gelesen habe, hat die Stadt Düsseldorf für einige ausgewiesene Zonen ein „Verweilverbot“ erteilt und dies bedeutet, dass man bei Spaziergängen nicht stehen bleiben oder sich mal auf eine Bank setzen darf. Dann droht sofort wieder ein Bußgeld. Könnt ihr diesen ganzen Corona-Regeln, die sich gefühlt alle paar Tage ändern, noch nachvollziehen?

Werden diese für euch gefühlt nicht auch immer irrer, so dass man sich ja schon bald gar nicht mehr auf die Straße getraut, ohne Gefahr zu laufen, sich wegen der kleinsten Unachtsamkeit ein Bußgeld einzufangen?

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» Lupenleser » Beiträge: 1130 » Talkpoints: 851,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meiner Meinung nach gibt es derzeit zumindest in meiner Gegend keine Regeln, die ich nicht nachvollziehen kann. Einige könnten sogar noch schärfer sein, auch fehlen mir die Kontrollen, um Verstoßer ausfindig zu machen, denen man es oft zu verdanken hat, dass wir nun überhaupt solche Maßnahmen haben müssen. Wenn alle vernünftig wären, wären wir sicher schon einen Schritt weiter in der Pandemiebekämpfung.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich blicke zwar noch einigermaßen durch, bin aber mit den Maßnahmen gar nicht mehr einverstanden. Man sollte endlich mal einen extrem starken Lockdown machen, bis die Zahlen ganz weit unten sind, aber dafür ist es wahrscheinlich zu spät. Das würden die Leute nicht mehr mitmachen. Oder man stellt Bedingungen, damit jemand öffnen darf und zwar alle und nicht nur bestimmte Bereiche. Es ist nicht nachvollziehbar, dass Nagelstudios öffnen dürfen, aber Museen noch nicht. Jeder sollte öffnen dürfen, der ein strenges Hygienekonzept einhält. Wichtig ist, dass die Einhaltung streng kontrolliert wird und wenn dagegen verstoßen wird, das Geschäft, das Museum oder das Restaurant sofort wieder geschlossen wird.

Die meisten Museen sind so groß, dass da ziemlich sicher nichts passiert. Auch Theater und Hotels können gut darauf achten, dass die Ansteckungsgefahr sehr gering ist, zumindest geringer als bei der Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. Auch für die Jugend muss wieder was geboten werden. Es ist doch besser, wenn sie sich sozusagen unter Aufsicht irgendwo treffen als heimlich nachts auf leeren Parkplätzen oder Zuhause. Zur Unterstützung der Nachverfolgung sollte die Luca App endlich überall verfügbar sein und viel mehr kostenlose Schnelltests angeboten werden, die man zum Beispiel vor Restaurants oder Theatern durchführen kann.

Mir tut die Jugend Leid. Die Leute, die jetzt anfangen zu studieren, sitzen oft alleine Zuhause und haben ihre Uni noch nie von innen gesehen. Gerade in dieser Zeit ist es doch wichtig, Kontakte zu knüpfen. Wie in der Schule könnte man ausgedünnte Präsenzveranstaltungen halten, mit Maske und Abstand.

Ich vermute stark, dass viele Ansteckungen zu Hause bei "illegalen" Zusammenkünften passieren. Wenn das in der Öffentlichkeit stattfinden könnte, hätte man eine viel bessere Kontrolle und mehr Raum für Abstand. Auch ist die Lüftung in Restaurants besser als zu Hause.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Vor allem die Regeln im Kindergarten finde ich wirklich bescheuert. Um das mal näher zu erklären, am Morgen bringt man die Kinder und geht etwas in den Kindergarten hinein, so zu sagen in das Foyer, man betritt also das Gebäude. Am Nachmittag darf man aber nur am Tor warten und darf nicht in den Vorraum. Wobei man aber nicht mehr wie gewohnt die Kinder zu den gebuchten Zeiten abholen kann, sondern nur zur vollen Stunde. Nun der Punkt, warum ich das dämlich finde.

Zum einen ist es so, dass sich mit diesem Modell große Schlangen bilden und man dann quasi näher an den anderen Eltern steht als sonst. Zum anderen ist es aber einfach auch so, dass man gerade in der Früh ein hartes Ende findet und man dann durchaus auch Probleme mit den Kindern hat die in die Gruppen zu bringen, meine sind da eher nicht das Problem, aber es gibt Kinder, die etwas brauchen für die Verabschiedung brauchen und die werfen sich nun einfach auf den Boden und weinen, was aber dann auch dazu führt, dass das alles länger dauert und die Schlange vor den Gebäude zunimmt.

Andere Sachen finde ich da schon recht nachvollziehbar. Man kann auch keine Lösungen finden, die für alle passen, aber man sollte dennoch versuchen logisch zu denken und logische Beschlüsse umzusetzen. Das kann man aber alles auch nur regional betrachten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde viele Regeln fast schon unsinnig, nicht zu weit gedacht und einfach zu naiv. Nehmen wir mal folgendes Beispiel, welches bis vor Kurzem noch allgegenwärtig war. Dort durfte mein Bruder meinen Freund sowie mich besuchen, aber wir ihn nicht. Das ergibt einfach überhaupt keinen Sinn und ist fernab jeglicher gelebter Realität gewesen.

Ein weiteres Problem sah und sehe ich immer noch in diesen bescheuerten „Haushaltsregeln“. Die Regierung mag an das Gute in den Menschen glauben, aber damit macht sie sich es doch zu leicht. Ich kann zig Haushalte an einem Tag treffen ohne gegen die Corona Regeln zu verstoßen, solange ich die 2-Haushaltsregeln und maximal 5 Personen einhalte. Dasselbe können auch die anderen. Damit kommen etliche Kontakte zum tragen, wenn ich mehrere Kontakte am Tag habe!

Auch sind mir für Schulleiter etc. in NRW zu viele Schlupflöcher gegeben worden. Es steht Präsenzpflicht mit Erlaubnis zum Wechselmodell (Distanz- und Wechsel) als Erklärung in den Corona-Verordnungen des Bundesministeriums.

Doch bei meiner Bekannten der Direktor, der es eben nur mit Erwachsenen zu tun hat und etliche Corona-Fälle (auch schwere bei unter 30-jährigen) gibt es ab morgen Dauerpräsenzunterricht. Die Erwachsenen, die auf dem zweiten Bildungsweg ihr Abitur machen stehen dem gar nicht positiv gegenüber und waren mit dem Distanzlernen trotz Vorbereitungen auf Abitur zufrieden. Hier wurde mir das Schlupfloch „Ihr könnt und müsst nicht“ geschaffen, welches über den Kopf von gerade Erwachsenen auch mal eben hinweggeht, wenn dort ein Direktor am Werke ist, der sich (ich habe ihn kennengelernt) für einen unfehlbaren Gott hält.

Diese Regeln sind teilweise in Corona Zeiten alle schnell gemacht. Viele aber vollkommen lebensfremd und andere einfach völliger Unsinn. Und trotzdem hat die Regierung mit Lockdown und Regeln noch immer nicht verstanden, dass weder die Gastro, das Schwimmbad noch andere Dinge das Problem waren, sondern die Privatangelegenheiten, wo sich die Leute anstecken!

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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