Testpflicht statt Impfflicht?

Eine Impfpflicht lässt sich derzeit rein rechtlich wohl nicht durchsetzen. Stattdessen soll wohl auf Impfanreize und Appelle gesetzt werden neben dem üblichen politischen Zeitspiel, da die warme Sonnenperioden nun wieder häufiger werden und das Wachstum solcher Viren wohl durch die entstehende Wärme in der kommenden Jahreszeit gebremst wird. Doch wäre eine Testpflicht eine Alternative zur Impfpflicht, dass in wichtigen Gebäuden, Institutionen und im Einzelhandel überall negative Coronatestergebnisse ein Bestandteil von möglichen Öffnungen Voraussetzung wäre? Oder haltet ihr auch von einer Testpflicht nichts?

Ich halte eine ständige Testpflicht einfach für zu anstrengend. Es gibt ja zum Beispiel in Frankreich die Regelung, dass man die deutsche Grenze mit einem negativen Schnellest passieren darf und umgekehrt sollte man das Ergebnis mit einem negativen PCR-Test nachweisen. Das bedeutet, dass Pendler und andere Menschen sich nahezu alle zwei Tage einen neuen Test besorgen müssten. Und jetzt muss man sich das Ganze auch mal in Geschäften und anderen Institutionen vorstellen, da wird es wahrscheinlich ähnlich zugehen.

Ich halte von einer Testpflicht nur bedingt etwas, weil es für mich auch nur eine Momentaufnahme ist. Es soll ja nun auch demnächst Schnelltests zu kaufen geben, ich bin mir da echt unsicher. Stecke ich mir nun täglich ein Stäbchen in die Nase oder spucke ich aufs Stäbchen, damit ich überhaupt noch die Wohnung verlassen darf? Ich bin mir echt unsicher, ob ich das Ganze noch als gut empfinden soll, auch vom zeitlichen Aspekt her.

Also ich halte weder von einer Test- noch von einer Impfpflicht was. Dazu ist das Ganze mit der Impfung zu undurchsichtig und unorganisiert. Ich werde mich zwar impfen lassen, aber ich halte die Testpflicht nicht für eine Alternative. Muss ich jetzt zwei Tage vorher planen, dass morgen eine meiner Hosen einreißt, damit ich mir im Geschäft eine neue Hose kaufen kann? Es ist alles jetzt schon ziemlich kopflos und ich finde, dass es irgendwie immer unangenehmer wird.

Solange die Tests nicht richtig angewendet werden, bringt das ganze überhaupt nichts. Wenn ich höre, dass für den Test mit dem Stäbchen nur ein Zungenabstrich genommen wurde und das Ergebnis sofort abgelesen wurde, man also nach ca. 2 min das Ergebnis bekam, dann sagt das doch schon, dass das Ergebnis überhaupt nicht aussagekräftig ist, weil der Test falsch durchgeführt wurde!

Des weiteren stellt sich die Frage, wie fälschungssicher das alles ist. Kann ich mir so ein Ergebnis auch selbst am PC erstellen? Kann ich auch den Test meines Ehepartners einfach nehmen, weil nirgendwo ein Name vermerkt ist? Und wie und wo hat man denn die Testkapazitäten, um so viel zu testen? Wer kann das überhaupt bezahlen?

Und wer will das alles denn kontrollieren? Müssen die Geschäfte oder wer auch immer nun Kontrolleure einstellen, ähnlich einem Türsteher vor der Disco? Der kontrolliert dann, ob das Testergebnis nicht zu alt ist, ob die richtige Person ihn durchgeführt hat, muss dafür dann auch den Ausweis wegen des Namens und des Geburtsdatums kontrollieren, um vergleichen zu können?

Ich glaube nicht, dass sich das praktisch umsetzen lässt. Und wie viel geschummelt, gemogelt oder auch bewusst betrogen wird, zeigt sich ja auch an den hohen Zahlen. Die Leute nehmen es nicht ernst! Selbst die Tester, die es besser wissen sollten, machen es sich einfach und nehmen weder die Probe korrekt ab noch warten sie lange genug auf das Testergebnis.

Was ich oben beschrieben habe, höre ich nämlich inzwischen von sehr vielen Leuten aus meinem Bekanntenkreis. Selbst direkt bevor sie so schwere Symptome haben, dass sie ins Krankenhaus müssen, werden sie angeblich noch negativ getestet! Bei Rückfragen hat der Test dann aber eben nur die 2 min gedauert, warten mussten sie nicht.