Bei Handarbeitsmaterial auch B-Ware verwenden?

Ich habe schon in ein paar Onlineshops gesehen, dass dort Stoffe teilweise als B-Ware angeboten werden. Dann ist der Druck nicht einwandfrei und können kleine Farbabweichung vorhanden sein. Aber auch mal der Druck etwas gestaucht oder falsch gedruckt geworden sein. Manchmal ist ein Panel dann etwas kleiner oder kürzer und ähnliches. Vor kurzem habe ich einen Stoff als B-Ware gesehen, der lediglich etwas heller von der Farbe war, als die erste Lieferung des selben Stoffes. Die B-Ware ist dann natürlich günstiger und teilweise schon wirklich ein Schnäppchen.

Man muss sicherlich abwägen, ob man mit den kleinen Mängel leben kann oder ob einem diese zu gravierend sind. Bei einem gestauchten Druck sieht man das natürlich schon oder wenn der Druck ansonsten schief geworden ist. Ich denke, dass es auch durchaus bei anderen Handarbeitsmaterialien wie Wolle B-Ware gibt. Gekauft habe ich da aber noch nichts.

Verwendet ihr auch durchaus Handarbeitsmaterial, dass als B-Ware verkauft wird? Habt ihr da schon gute Schnäppchen machen können? Waren die Fehler bei der B-Ware dann deutlich sichtbar oder meist eher Kleinigkeiten, die gar nicht auffielen? Würdet ihr generell kein Material kaufen, dass als B-Ware angeboten wird? Ist das nicht durchaus etwas für Anfänger oder Probenäher zum üben?

Für Probestücke ist so etwas natürlich perfekt. Ich habe dafür mal einen ganzen Ballen Stoff gekauft für einen Euro pro Meter. Das ist ein Kinderstoff mit mehrfarbigem Druck und bei einer Farbe ist der Druck verrutscht. Sieht man wirklich direkt, dass das so nicht gehört, aber das ist ja egal wenn man damit nur ein Muster ausprobieren möchte bevor man die Schere an den richtigen Stoff anlegt.

Ich verwende meine Probeteile übrigens mehrmals wenn das möglich ist. Wenn ich zum Beispiel einen Ärmel zugeschnitten habe trenne ich den wieder auf und wenn ich später dann mal wieder einen Ärmel habe schaue ich, ob ich den aus dem alten Ärmel schneiden kann. So komme ich mit meinem Probestoff ziemlich lange aus.

Ansonsten könnte ich mir noch vorstellen, dass man den Stoff einfach umdreht. Von dem Druck sieht man auf der Rückseite ja oft gar nichts und wenn man den Stoff dann als Futter verwendet oder für die Rückseite eines Quilts oder irgendwas in der Art ist der Druck für immer verschwunden. Aber dafür ist es wahrscheinlich besser wenn man den Stoff nicht online bestellt sondern im Geschäft genau inspizieren kann.

Ich denke, dass das ideal ist zum Üben, wenn man noch nicht viele Erfahrungen gemacht hat und einfach nur etwas Stoff braucht, den man nicht richtig verarbeiten möchte, sondern nur damit üben will. Dann wäre es doch Quatsch viel Geld auszugeben. Außerdem wird man das auch gar nicht perfekt machen und unterstützt so auch den Händler, der damit dann auch noch etwas los wird, was er sonst nicht verkauft bekommt.

Ramones hat geschrieben:unterstützt so auch den Händler, der damit dann auch noch etwas los wird, was er sonst nicht verkauft bekommt.

Bei manchen B-Ware Stoffen sind die Fehler ja auch so gering, dass man diese kaum wahrnimmt. Ich denke, dass man da durchaus mal zuschlagen kann. Bei Drucken, bei denen man deutlich Fehler sieht, würde ich mir dann auch den Kauf gut überlegen und höchstens Probeteile oder ähnliches daraus nähen. Vor kurzem habe ich einen Stoff als B-Ware günstiger bekommen, nur weil die Farbe auf dem Ballen etwas heller war, als bei der restlichen Produktion des Stoffes. Der Druck und das Muster waren dagegen völlig in Ordnung und der Stoff war auch von der Farbe her gleichmäßig und hatte nicht etwa auffällige Schattierungen.

Ich bastle auch gerne und kaufe dafür viel Material ein. Das tue ich auch des Öfteren in Billig-Läden, wo die Ware zwar nicht direkt als B-Ware angeboten wird, aber so manches Mal doch sehr den Eindruck macht, als ob sie es wäre. Ich überlege mir dann immer, was ich gerne mit den Dingen machen möchte, ob der Fehler auffallen würde oder ob er durch irgendwas verdeckt wird.

Je nachdem, wie meine Überlegungen dabei ausfallen, kaufe und verwende ich diese Produkte dann oder lasse die Finger davon. Da ich ohnehin die Produkte irgendwie verändere, kann ich schließlich auch preiswerte Dinge mit Fehlern nehmen, anstatt oft horrende teure ohne Fehler. Beim Endprodukt sieht es ja keiner mehr.