Wie Schlangen in der Natur unterscheiden?
Das Schlangen oft in Wüsten oder Regenwäldern existieren ist nichts Neues. Sie dienen nicht nur dazu, Schädlinge in der nahen Umgebung fernzuhalten, sondern auch für manche Völker zur Nahrungsversorgung und Herstellung von Kleidung. Auch in Deutschland gibt es sehr viele Schlangen und einige Schlangenarten in der freien Natur zu bestaunen.
Doch wie kann man sie bestimmen und benennen sowie unterscheiden, nutzt ihr eine App dafür oder habt ihr immer einen kleinen Naturratgeber dabei, wenn ihr spazieren geht? Gibt es Merkmale, wie man auf den ersten Anhieb giftige von ungiftigen Schlangen unterscheidet oder merkt man das als Laie / Wanderer erst, wenn man gebissen wurde?
Du tust ja so, als würde es hierzulande vor Schlangen nur so wimmeln und man würde auf Schritt und Tritt über die Viecher stolpern. Dafür sind sie aber viel zu scheu und die meisten Arten auch viel zu selten. Ich habe große Teile meiner Kindheit und Jugend in der Natur zugebracht und vielleicht ein Dutzend mal eine Schlange gesehen. Woher hast du also die Weisheit, dass es in unserem schönen Land "sehr viele" Schlangen gibt?
In Deutschland gibt es sieben(!) Schlangenarten, davon sind meines Wissens gerade mal zwei (Ringelnatter und Kreuzotter) noch halbwegs verbreitet. Generell gehen die Bestände zurück, und manche Arten sind sowieso leider schon vom Aussterben bedroht. Du brauchst also keinen "kleinen Naturratgeber" beim Wandern, weil dir statistisch gesehen maximal eine Ringelnatter begegnet, und die sind so dunkel gefärbt mit zwei hellen Flecken am Kopf. Gute Schwimmer. Harmlos.
Um von einer Schlange gebissen zu werden, musst du erst mal auf eine treffen, und dich dann praktisch mit dem armen Vieh abrubbeln, weil Schlangen mehr Verstand haben als Menschen und lieber abhauen als ihr Gift zu verschwenden. Und giftig sind sowieso nur die Kreuzotter und die Aspisviper. Letztere musst du noch dazu im Schwarzwald aktiv aufstöbern, weil sie so selten geworden ist. Kurz, wer hierzulande von einer Schlange gebissen wird, hat sich schon legendär blöd angestellt und zugleich recht gute Überlebenschancen.
In Deutschland habe ich erst ein einziges Mal eine Schlange gesehen und das war in einem Schlosspark. Ich war allerdings einmal für längere Zeit in Australien. Da muss man sehr aufpassen, wenn man unterwegs ist. Dort leben die giftigsten Schlangen weltweit, wie etwa die Brown Snake. Mein Mann ist Biologe und war immer ganz fasziniert, wenn er Schlangen sah. Für mich war dieser Australienaufenthalt der reinste Horror, nicht nur wegen der Schlangen, sondern auch wegen der giftigen Fische, der Krokodile, der Taranteln, der Skorpione und der Blutegel. Und wenn einen ein riesiger Frosch aus der Toilettenschüssel ansah, war das auch nicht gerade einladend.
Wenn wir abseits von breiten, überschaubaren Wegen unterwegs waren, haben wir immer mit einem Stock auf den Boden geschlagen, denn Schlange greifen nicht ohne Grund an, außer wenn sie keinen Ausweg mehr sehen. Wenn sie Bodenerschütterungen spüren, fliehen sie. Man kann nicht durch ein bestimmtes Merkmal giftige von ungiftigen Schlangen unterscheiden. Man muss sie einfach kennenlernen, wenn man sich dafür interessiert. Dazu könnte man zum Beispiel in einen Zoo gehen. Übrigens beißen nicht nur giftige, sondern auch ungiftige Schlangen.
Ich habe bisher zweimal beim Spazierengehen mit dem Hund etwas gesehen, das ich für eine Schlange gehalten habe. Beim ersten Mal habe ich später zu Hause im Internet gesucht, was es wohl gewesen sein könnte und hatte recht mit meiner Vermutung, dass es eine Blindschleiche war.
Beim zweiten Mal war ich mir absolut unsicher, um was es sich handelt. Meine Hündin hatte das Tier am Feldrand gefunden und war sich unsicher, was sie damit machen sollte. Ich hatte diesmal absolut keine Ahnung, um was es sich handelte. Es war aber eine relativ kleine Schlange, etwa 25 cm lang, sehr dünn. Weil sie nicht angriff, sondern vor meinem Hund flüchtete, war ich mir einigermaßen sicher, dass es ein ungiftiges Exemplar sein müsste.
Ich habe die Schlange fotografiert und dann zu Hause auch wieder im Internet gesucht, um was es sich handeln könnte. Wenn ich einigermaßen richtig liege, müsste es eine Barren-Ringelnatter gewesen sein.
Eine eigene App lohnt nicht für die paar Male, wo ich eine Schlange gesehen habe. Wenn man bedenkt, dass ich etwa schon 20 Jahre dreimal täglich mit dem Hund in der freien Natur unterwegs bin und nur ganze zweimal eine Schlange gesehen habe, brauche ich keine App. Und für einen Naturratgeber oder ähnliches sind das wohl auch zu wenig Sichtungen.
Ich glaube ich habe hier, bis auf Zoobesuche noch nie eine Schlange gesehen. Das ist ein Problem, was man in Deutschland eher weniger hat. Natürlich kann man heutzutage schnell mal im Internet nachsehen, aber ob das wirklich so ratsam ist, wenn die Schlange einen dann schon um schlängelt oder droht, dass man gehen soll, ist eine andere Frage. Ich würde auf jeden Fall schauen, dass ich wegkomme, wenn ich in der Natur eine Schlange sehen würde, ob die nun giftig ist oder nicht, das brauche ich nicht und ich kenne mich damit ja auch nicht aus und sehe aber auch nicht wirklich ein mich nun damit zu beschäftigen.
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