Aufruf zu Spenden für einen guten Zweck hinterfragen?

vom 27.02.2021, 14:34 Uhr

In bestimmten Situationen oder zu gewissen Anlässen kommt es immer wieder vor, das regional oder auch überregional, beispielsweise in der Fernsehwerbung zu Spenden aufgerufen werden. Diese Aufrufe sind sehr oft mit einem gewissen Zweck und einem emotionalen Touch verbunden. Der Zuschauer und zu Spenden aufgerufene Mensch soll möglichst schnell und weit sein symbolisches Portemonnaie öffnen und mit einem Eigenbeitrag helfen.

Manchmal sind hinter den Spendenaufrufern auch bekannte Organisationen vertreten. Würdet ihr solche Spendenaufrufe trotzdem hinterfragen oder ist es euch ein inneres und emotionales Bedürfnis, solchen Aufrufen zu folgen und etwas zu spenden, vielleicht auch mit der Absicht die Welt wieder ein bisschen besser zu machen mit einem Eigenbeitrag?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wenn ich unhinterfragt für jeden "guten Zweck" spenden würde, wäre ich bald stockpleite, die Welt mitnichten ein "besserer Ort" und Dutzende von Betrügern würden sich ins Fäustchen lachen. Man kann im Rahmen seiner Möglichkeiten helfen und spenden, ohne dabei gleich sein ganzes Hirn an der Garderobe abzugeben.

Ich kann betont emotionale Spendenaufrufe sogar absolut nicht leiden und werde sofort abgeschreckt, wenn mich mal wieder ein dunkelhäutiges Kind mit großen Augen von der Plakatwand anschaut. Dieses Kind wurde nämlich unter Garantie nicht gefragt, ob es in einem Industrieland als Symbol für "arme Sau" herhalten möchte.

Außerdem werden so nur Vorurteile gefestigt. Ich finde es bei der Auswahl von Wohltätigkeitsaktionen sogar viel interessanter, wenn ein positives Bild davon gezeichnet wird, was mit den Spenden geschieht, als wenn ich mich nur als große weiße Wohltäterin fühlen soll.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich bin da sehr kritisch, gerade auch bei großen Organisationen. Ich kenne Leute, die haben einmal für eine durchaus seriöse Organisation gespendet, und haben dann jahrelang Informationen und Werbegeschenke geschickt bekommen mit der Aufforderung zu weiteren Spenden.

Sprich, man hat einmal an die DLRG gespendet, weil das schließlich ein seriöser Verein ist und weil die jeden Sommer die Bademeister an den Seen stellen und dann wird ein großer Teil der Spende nicht für die Ausbildung dieser Bademeister ausgegeben sondern um alle paar Monate Briefe, Postkarten, Kugelschreiber, Anstecker und was weiß ich nicht alles zu schicken. Dafür war das Geld aber nicht gedacht.

Und wenn man mich irgendwie versucht emotional zu manipulieren reagiere ich sowieso extrem allergisch. Egal ob es sich um persönliche Geschichten, Werbung oder Spendenaufrufe handelt. Sobald ich einen Spendenaufruf mit Kindern oder süßen Tieren sehe bin ich raus. Oder auch wenn die Sprache so dramatisiert ist.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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