Immer mehr Hundehasser in der Stadt?
Seitdem ich wieder in die Stadt gezogen bin, habe ich den Eindruck, dass sich der Hass auf Hunde bzw. Hundebesitzer verstärkt hat. War immer zwischen Stadt und Land gependelt und dazwischen drei Jahre nur auf dem Land. Hatte auch immer Hunde.
Es vergeht kein Tag wo ich nicht irgendetwas höre, dass jemand einen Hund vergiftet hat, oder Hundebesitzer angepöbelt werden. Muss sagen, bei meiner Hündin ist das nicht gerechtfertigt, denn sie ist eine brave Oma, doch auch ich höre ständig irgendwelche Kommentare. Selbst wenn sie neben mir gemächlich bei Fuß geht. Ich will deswegen wieder aufs Land ziehen, da ich dort meine Ruhe habe und die Leute noch mit Hunden umgehen können.
Habe auch den Eindruck, dass Kinder schon so erzogen werden. Sie können nicht mit Hunden umgehen. Wie seht ihr das und speziell die Hundebesitzer? Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht?
Ich habe in einer Stadt mit einem Hund gelebt und hatte nun nicht den Eindruck, dass ich da sonderlich mies behandelt worden wäre. Sicherlich gibt es das aber, wohl auch auf dem Dorf. Hier bekommt man immer wieder zu hören, dass der Nachbarshund wohl nerven würde. Dieser kennt die Leute aus dem Dorf und bellt bei keinem, den er kennt, wohl aber bei Unbekannten und da neben dem Haus ein versteckter Wanderweg ist und man dann auch durchaus mal mit Fremden dort langgeht, bekommt er auch immer wieder Sprüche von anderen Leuten zu hören, weil der Hund dann bellt.
Das gibt es also auch im Dorf, wobei man da sicherlich auch eher die guten Seiten eines Hundes zu schätzen weiß, nämlich dass er bei fremden Leuten bellt und man so ein Gefühl von Sicherheit hat. In der Stadt sind dafür die Attacken meiner Meinung nach mehr, also die Köder, die Rasierklingen und so weiter, das habe ich so noch nicht im Dorf mitbekommen. Wobei das auch ziemlich dämlich wäre, weil jeder jeden kennt und man sich dann wahrscheinlich auch direkt rächen würde.
Als ob es auf dem Dorf keine Giftköder oder Ähnliches geben würde. Ich bin eher der Katzenmensch, ich mag Hunde nicht wirklich, aber ich kann mit ihnen leben und umgehen. Ich habe mal auf dem Land gelebt und auch dort gab es damals schon die Sache mit dem Giftköder. Mir ist dadurch auch schon die ein oder andere Katze verstorben, was sehr traurig war. Aber wir leben in den Zeiten der sozialen Medien und dort wird diese Giftködergeschichte deutlich schärfer verbreitet.
Einer meiner Nachbarn kam mal an und hat behauptet, er hätte meine Katze aufgeschlitzt. Das war auch auf dem Land. Also auf dem Land ist es nicht besser, man regelt die Sachen halt anders und sie verbreiten sich anders. Wenn der Hund nichts macht, ist er mir egal, ich streichele auch mal Hunde, spiele mit ihnen oder Ähnliches. Aber ich mag sie einfach nicht, auch wenn sie scheinbar total auf mich abfahren.
Vielleicht liegt es auch daran, dass in der Stadt die Bevölkerungsdichte einfach höher ist und somit auch die Gesamtzahl an Verrückten? Wahrnehmung und Realität klaffen bekanntlich nur zu oft auseinander, wobei ich natürlich nicht bestreiten möchte, dass Hundehasser, die Giftköder oder Rasierklingen auslegen, existieren und schlimme Dinge anrichten können. Nur kann man jede Statistik mit "gefühlten" Anekdoten und eigenen Erfahrungen sowohl bestätigen als auch widerlegen, sodass sich die Aussagekraft in Grenzen hält.
Deswegen sagt es auch nichts aus, wenn ich meine subjektive Meinung kundtue, dass ich vor allem von Gift und Gefahr auf dem Lande gehört habe, weil ich schließlich selber auch auf dem Land lebe und so auch die Gerüchte und Vorfälle mitbekomme, die es gar nicht in die Medien schaffen. Und das passiert "auf dem Dorfe" sicher öfter als in einer größeren Stadt, wo die Berichterstattung auch eine ganz andere ist. Von daher vermute ich eher, dass der Prozentsatz der handgreiflichen Hundehasser in Stadt und Land gleichmäßig verteilt ist, und dass du eben nur die Fälle aus deinem eigenen Umfeld schwerpunktmäßig mitbekommst.
Einmal bisher hatte mein Hund im Dunkeln ein Wiener Würstchen auf der Straße geschnappt und war dabei das zu verschlucken. Da ich aber so laut "Nein, spuck das aus!" rief, erschreckte er und spuckte es glücklicher Weise auch sofort aus. Das war aber kein Giftköder oder so ein Ding mit Nägeln darin, dass irgendwelche Sadisten auslegen. Im Haus gegenüber lebt eine etwas durchgeknallte Familie.
Da fliegt öfter mal etwas aus dem Fenster, sogar Wiener Würstchen. Ganz selten sind mir auf meinen Spaziergängen Menschen begegnet, die Angst vor Hunden hatten. Hundehasser dagegen sind mir nie begegnet, alles lief bisher auf meinen Spaziergang glatt und mein Hund und ich haben stets Freude dabei. Ich kann mich auch nicht an Warnungen vor Giftködern erinnern. Wenn es welche geben würde, ginge das doch ganz schnell unter den Hundehaltern herum und wäre irgendwann auch mir zugetragen worden.
Das war aber noch niemals der Fall und ich habe meinen Hund inzwischen im fünften Jahr. Allerdings ist mein Hund auch nicht gerade ein kleiner und somit bin ich eher gefeit vor irgendwelchen Pöbeleien Verrückter. Mit dem kann ich auch nachts spazieren gehen, ohne dass mich da irgendeiner doof anmacht. Das überlegt sich jeder zweimal.
Mir sind schon mehrmals Jogger dermaßen ungeschickt begegnet, dass der Hund sofort einen Kamm bekam und sich dem bellend in den Weg gestellt hatte. Im Falle eines Falles kann ich also auf meinen Hund bauen. Doch eigentlich habe ich einen großen Hund, weil ich den für ausgeglichener halte. Viele kleine Rassen sind doch viel wilder als mein Hund und auch sehr lautfreudiger.
Wahrscheinlich gibt es auch mehr Hunde als früher. Hundehaltung war eher Luxus. Inzwischen kann sich fast jeder diesen Luxus leisten. Dabei kommt es mit Sicherheit auch immer öfters zu unschönen Begegnungen. Außerdem wurde früher so etwas doch überhaupt nicht wahrgenommen. Tierschutz ist doch eher ein neueres Phänomen.
Es ist immer ein Zweischneidiges Schwert. Einerseits versteht man die Anwohner, wenn sie sich über die Hundebesitzer beschweren, deren Hunde ständig irgendwo hin kacken und die Hundebesitzer das nicht immer wegmachen. Auch urinieren die Hunde manchmal an Treppenstufen oder vor Eingängen, das macht dann ein Hundebesitzer auch nie weg, riechen tut es trotzdem.
Wenn das Hunde dann immer an derselben Stelle machen, ist das nicht so förderlich für den Frieden. Auch ist das nicht so toll, wenn Hundebesitzer mit ihren oft sehr großen Hunden an Spielplätzen vorbeilaufen, oft ohne Leine, Kinder aber herumrennen. Viele Eltern haben dann Angst, dass der jeweilige Hund einen Jagdtrieb dann wieder hervorkramt und losrennt.
Hundebesitzer sollten in gewissen Situationen auch sensibel, manchmal auch etwas sensibler reagieren. Andererseits verurteile ich es, wenn Menschen egal aus welchen Grund sich an Tiere vergehen, diese vergiften oder Giftköder auslegen. Sowas hört man leider immer wieder. Kein Mensch steht über der Existenz des Anderen oder deren Haustiere, es sei denn man muss in einer Gefahrensituation schnell handeln und Gefahr abwenden.
Das sind aber dann eher wohl Ausnahmefälle. Jeder soll Tiere halten können und dürfen, wenn sich dieser auch in der Lage sieht, alle Rechte und Pflichten die damit einhergehen bedingungslos zu erfüllen, dazu gehört auch für die eigene Sicherheit und die Sicherheit der anderen Leute zu sorgen, wenn man ein Hund hat oder mit sich führt und dass man sich auch um das Tier jederzeit kümmert. Ich bin aber der Meinung, dass die meisten Halter das auch machen.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust? 1163mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Carmili · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust?
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank 1637mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Diamante · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank