E-Autos auch an normalen Steckdosen aufladbar?
Moderne Elektroautos kommen immer mehr in den Trend, auch wenn eine Ablösung von Kraftstoffautos in den nächsten Jahren nicht in Sicht ist, kann man doch einen gewissen Trend erkennen. Ist eine Ladestation, welche für E-Autos ausgelegt ist gerade nicht in der Nähe, dass Auto jedoch bedürftig zwecks "Auftanken" ist guter Rat teuer.
Wäre es möglich, Elektroautos auch an normale Steckdosen aufzuladen und wenn nicht, wieso rüstet man Elektroautos nicht von vornherein so aus, dass man sie über jede beliebige Steckdose aufladen kann? So braucht man nicht mehr so viele Ladestationen und die Stromabschläge zahlt ja eh jeder Haushalt jeden Monat in Form von Nebenkosten. Einziger Nachteil ist sicher, dass man keine Rechnungen vorlegen kann zwecks Fahrtkostenerstattung, wenn man sein Auto zu Hause auflädt.
Natürlich gibt es Ladestationen für die Steckdose im Haushalt. Nur dauert der Ladevorgang damit nicht unerheblich länger. Vielleicht ist es sinnvoll, einmal die Begriffe genauer zu erklären. Unter Akku im Auto verstehen die meisten die Starterbatterie. Diese kann über Nacht mit einen kleinen Ladegerät (Trafo) an der normalen 230V-Steckdose aufgeladen werden.
Ein Akku für den vernünftigen Fahrbetrieb eines Elektroautos ist da etwas völlig anderes von den Dimensionen her. Dieser zieht beim Laden so viel Strom wie ein Durchlauferhitzer zum Erwärmen des Badewassers, aber im Gegensatz dazu nur nicht nur für ein paar Minuten, sondern über Stunden. Gerade die Tesla-Fahrzeuge liegen bei 250 Kilowatt, wenn sie im 30-Minutentakt aufgeladen werden sollen. Das ist schon eine ganz andere Hausnummer, möchte ich meinen.
Die Überlastung der lokalen Stromnetze ist somit vorprogrammiert, denn die bislang gültigen Berechnungsgrundlagen sind auf den Gleichzeitigkeitsfaktor 0,1 ausgelegt. Das bedeutet, dass zum Beispiel zwar ein Elektroherd laufen kann, aber nicht alle Platten eingeschaltet und das über 24 Stunden und sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr.
Die Elektroautohersteller treten dem Argument der Überlastung der Stromnetzte insofern entgegen, indem sie die Behauptung aufstellen, dass nicht alle Autos gleichzeitig geladen werden. Hier ist auch der gute Wille der Nachbarschaft gefragt, die es hinnehmen muss, dass das intelligente Lastverteilmanagement im Keller oder der Garage einer Hauses nicht alle Autos gleichzeitig lädt, sondern nach einem intelligenten Algorithmus sequenziell.
Auch die in der sogenannten Energiewende aufgestellten Forderungen beziehen sich auf intelligente Stromzähler, Lastmanagement und eben die Notwendigkeit, dass nicht alles gleichzeitig vonstatten gehen kann.
Da ist die Formulierung "bei mir kommt der Strom aus der Steckdose", einfach zu kurz gedacht. Im Gegenteil. Einige Ladestationhersteller warnen ausdrücklich vor Anschluss an Haushaltssteckdosen. Was nötig ist, ist ein Dreiphasenanschluss, am besten zum Anschluss eines 11 bzw. 18 oder 24 Kilowatt Durchlauferhitzers (Starkstrom 400V) geeignet, und eine Wallbox, die mit modernster Invertertechnologie arbeitet. Aber auch diese benötigt eine vom Fachmann ausgeführte separate Installation und Verkabelung.
Über den Abrechnungsmodus der "Spritkosten" würde ich mir keine Gedanken machen, denn da bieten sich gerade bei führenden Herstellern von E-Autos, die simultan auch die Ladestationstechnik mit forcieren, an Exaktheit und Zeitstempel nicht mehr zu überbietende Online-Abrechnungsmethoden.
Und mein Vorschlag der austauschbaren Akku-Sätze wurde im Bereich der LKWs bereits in die Tat umgesetzt. Vielleicht wird das folgende Szenario für PKWs auch einmal alltäglich: Ich fahre an die Tankstelle ran, ein Roboter demontiert mir meine alte "Batterie", holt eine voll-geladene und montiert diese in Windeseile an mein E-Auto. Plug-and-ride. Die leeren Akkus werden dann am Mittelspannungsnetz an der Tanke direkt nachgeladen und vorgehalten. Das einzige, was noch fehlt: Die Autohersteller müssten sich zusammentun und sich über das Kompatibilitätsproblem einmal kompromisslos unterhalten.
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