Welche Nachteile auf Ebay-Kleinanzeigen?
Ebay-Kleinanzeigen ist ja eine Art Ableger von Ebay.de, eine Annoncen und Inserateplattform, wo angemeldete Nutzer ihre Waren und Dienstleistungen sowie Immobilien und Gesuche entweder kostenlos oder kostenpflichtig anbieten beziehungsweise aufgeben können. Die Anmeldung ist kostenlos, ein Account ist schnell angelegt. Auch braucht man keine privaten Stammdaten angeben, nur eine gültige E-Mail-Adresse und ein eigenes Passwort.
Vorteile sind unter anderen, dass man schnell und in der Region passende Angebote für sich finden oder seine eigenen Artikel im nahen Umkreis verkaufen kann. Immer wieder soll es dort aber auch Betrüger und Faker geben, welche sich Gelder erschleichen, aber nie liefern. Welche Nachteile hat Ebay-Kleinanzeigen noch? Welche Erfahrungen habt ihr mit der Plattform bisher gemacht?
Wir haben mit eBay Kleinanzeigen sehr gute Erfahrung. Man kann Sachen für relativ wenig Geld schnell und unkompliziert erwerben. Oftmals findet man auch nostalgische Sachen wenn man ein Freund davon ist.
Als Verkäufer selbst haben wir auch gute Erfahrung gemacht. Wenn man etwas einstellt für einen fairen Preis kann man es relativ schnell verkaufen. Die Leute die es bisher abgeholt haben waren immer freundlich und die Abwicklung war sehr unkompliziert.
Ich hatte letztens die Erfahrung gemacht, übrigens nicht zum ersten Mal, dass ich was inseriert hatte und einige Tage später ein Interessent das kaufen und abholen wollte, was von mir inseriert war, worauf der Nutzer sich gemeldet hatte. Er wollte dann die genaue Abholadresse haben, ich habe ihm einen Treffpunkt in der Nähe genannt. Darauf hin hat er sich nicht mehr gemeldet, das Ganze hat bei mir einen negativen Beigeschmack hinterlassen und mich bestätigt, nicht vor schnell private Daten an anonyme Nutzer herauszugeben.
Ich bin generell vorsichtig geworden, wem ich wo eine Adresse rausgebe. Gerade wenn Anbieter sehr viel inseriert haben, vielleicht auch hochwertige Dinge (hatte ich nun nicht drin), dann gibt es sicherlich die ein oder anderen schwarzen Schafe, welche nur die Adresse haben wollen, um dann zu schauen, wo was zu holen ist.
Man weiß nie, ob man an potenzielle Einbrecher gerät, welche auskundschaften, wo genau der Standort für welchen Artikel gegeben ist. Da ich es schon mal hatte, das Interessenten sich erst melden und dann nicht zum Termin erscheinen, mache ich Übergaben nur noch auf neutralen Boden, es sei denn dass es sich um etwas handelt was Strom oder ein Hilfsmittel zum Ausprobieren benötigt. Dann muss der Interessent die Möglichkeit haben, es ausgiebig zu testen.
Da schaue ich mir wiederum die Zuverlässigkeit (Profil) des Interessenten an, vielleicht auch den Ort, wo der herkommt. Diesen sieht man entweder in seinen Annoncen wo er seine Dinge inseriert oder wenn er nichts inseriert hat, einfach den Käufer mit der Folgeoption adden und dann in der Verkäuferübersicht schauen, welcher Ort da steht.
Das klappt nicht bei jeden User, so kann man aber bei zumindest einigen sehen, wo sie herkommen. Ich schreibe ja immer Abholung rein, Versand mache ich nie. So wenn der Nutzer sich nun aus einer Stadt meldet, die weit weg ist und trotzdem Interesse signalisiert, zweifle ich automatisch schon daran, dass der Nutzer den Artikel je abholen wird.
Manche User sind auch so "dreist" und schreiben einen von weiter weg an, wissen durch die Annonce das man ausschließlich Abholung möchte und fragen während des Gespräches dann, zwecks Versand. Wenn man das dann wiederum als Anbieter verneint, wird das Gespräch relativ schnell abgebrochen und schwupps hat man wenn es schlecht läuft eine negative anonyme Bewertung mehr drin.
Ich mache das nicht ohne Grund mit Abholung. Man muss keine Kontodaten an Fremde herausgeben, der Interessent kann den Artikel dann sich persönlich anschauen, ggf. auch testen und immer noch entscheiden, ob man ihn nimmt oder nicht. Damit bin ich bisher besser gefahren als mit Versanddiskussionen etc.! Man spricht zwar so weniger Interessenten an, weil Viele nicht aus der Gegend kommen, ist vor Fakern und Betrügern aber auch besser geschützt denn solche akzeptieren keine Abholung.
Ich habe bisher so gut wie keine Nachteile auf Ebay-Kleinanzeigen feststellen können und bin da schon viele Jahre unterwegs. Und was die Betrüger und Faker im Internet anbelangt, so sind diese doch kein Phänomen speziell bei Ebay-Kleinanzeigen, sondern die trifft man nahezu überall an. Doch mit der Zeit entwickelt man schon ein Gespür, ob eine Anfrage echt ist oder ob da eine andere Absicht dahinter stecken könnte. Gerade bei Nutzern die sich gerade erst oder vor einem tag angemeldet haben, da schaue ich dann schon etwas genauer hin und hochpreisige Artikel würde ich da sowieso nicht per Versand kaufen, sondern nur direkt abholen.
Ich habe bislang viele gute Erfahrungen auf Ebay Kleinanzeigen gemacht, jedoch auch zwei, die nicht hätten sein müssen. Ich habe ein Sofa verkauft und der Käufer hat mich da schon versucht immer weiter runter zu handeln. Wir haben uns letztendlich auf einen Preis geeinigt und er holte das Sofa ab. Mitten in der Nacht klingelte dann das Telefon und der Herr wurde extrem laut und drohte mir. Ich sollte ihm sofort das Geld für das Sofa überweisen und die Transportkosten ersetzen. Zudem sollte ich mitten in der Nacht das Sofa wieder abholen oder ich würde schon sehen, was passiert. Das Sofa sollte voll mit Brandlöchern gewesen sein, komplett dreckig und überall kaputt. Warum hat er es dann gekauft? Das Sofa war in einem einwandfreiem Zustand.
Am nächsten Tag habe ich gleich meinen Anwalt informiert. Der sagte mir dann, dass der Käufer mir nicht drohen darf und in der Beweislast ist. Gut, dass ich von allem Fotos gemacht habe. Leider wusste ich dort nicht, dass es sich für jeden Verkauf lohnt einen Vertrag auszufüllen, der die Garantie und jegliche Gewährleistung ausschließt. Das mache ich nun bei jedem Verkauf. Nach einigen Tagen war auf jeden Fall von ihm nichts mehr zu lesen oder zu hören. Das lag aber daran, dass ich ihn darauf hingewiesen habe, dass er gern alles in Schriftform darstellen darf, damit mein Anwalt etwas in der Hand hat.
Das andere Mal habe ich 15 Euro überwiesen. Leider bekommt man so ja nicht das Geld wieder. Ich habe die Wahre leider nie erhalten und somit Verlust gemacht. Gut, es ging nur um 15 Euro. Seitdem nutze ich aber PayPal um mich bei jedem Kauf abzusichern und jemand der dem gewerblichen Kauf nicht zustimmt, der wird auch irgendwas im Schilde führen. Am liebsten hole ich die Sachen jedoch ab. Ich verkaufe auch weiterhin gern über die Plattform und vorbereitete Verträge liegen dann immer bereit.
Für mich als Verkäuferin ergibt sich der größte Nachteil eben gerade aus der fehlenden Anonymität und der Verpflichtung mit potentiellen Kunden bzw. Käufern kommunizieren zu müssen. Irgendwie habe ich auf dieses ganze Gekasper mit Handeln, vielen, teils komischen Fragen und einer Terminvergabe so gar keine Lust. Noch weniger Lust habe ich auf Fremde vor oder gar in meiner Wohnung. Deswegen präferiere ich das klassische eBay, wo ich alles ohne großen Kontakt mit dem Käufer abwickeln kann. Das ist mir ehrlich gesagt sowohl das Verpacken als auch den Weg zur Post sowie die Gebühren einfach wert.
Aufgrund dieser generellen Abneigung gegen das Geschäftsmodell hatte ich erst zweimal mit den Kleinanzeigen zu tun, einmal als Käuferin, einmal als Verkäuferin. Wobei sich die letzte Transaktion ganz schnell in ein "zu verschenken"-Geschäft entwickelte, denn leider hat sich trotz niedrigstem Preis und Verhandlungsangebot keiner gemeldet. Meine Freunde waren angesichts der Ware und des Preises auch einigermaßen erstaunt, zumal sich das Möbelstück in neuwertigem Zustand befand.
Ich hatte dann die Befürchtung, dass es vielleicht für die meisten Wohnungen zu groß sei oder nicht modern genug und niemand es will. Da das Sozialkaufhaus zu dem Zeitpunkt keine Möglichkeit zum Abholen hatte, habe ich es schließlich aufgrund von Zeitdruck zum Verschenken eingestellt. Was soll ich sagen, die Leute sind in meinem Postfach in weniger als einer halben Stunde eingefallen wie die Fliegen und haben teils fast gebettelt, das unglaublich tolle Sofa zu bekommen.
Dieser Geiz, wo man nicht mal bereit ist, einen ohnehin schon lächerlich niedrigen Preis zu zahlen, den ich vorher anvisiert hatte, hat mich abgestoßen. Der finale Hammer war dann, dass Leute trotz bester Beschreibung und vieler Fotos noch nach dem Haar in der Suppe suchen wollten, sich erstmal mit der ganzen Familie (!) einfanden, um alles unter die Lupe zu nehmen, mich aus dem Zimmer komplementieren wollten, damit sie alleine gucken konnten, um sich dann am nächsten Tag doch nicht mehr zu melden.
Das nächste Mal stelle ich die Sachen besser einfach an die Straße, das ist nervenschonender. Oder man behält die Dinge solange, bis sie auseinanderfallen und man sie dem Müll übergeben muss. Für mich haben die Kleinanzeigen nur Nerviges bereitgehalten. Vielleicht hatte ich auch schlicht Pech oder eine schlechte Phase, so oder so bin ich nicht so schnell gewillt, es noch einmal zu versuchen.
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