Jobwechsel bei Bewerbung begründen?

vom 25.02.2021, 10:52 Uhr

Im Leben kommen sehr viele Menschen in die Situation, sich bei einem anderen Unternehmen zu bewerben, beispielsweise weil der eigene Arbeitsvertrag ausläuft und das Arbeitsverhältnis nicht verlängert wird oder weil man im Rahmen einer Kündigungsfrist gekündigt wurde. Nun ist es so, dass die Bewerbung für viele Bewerber plausibel klingen soll, man möchte sich bestmöglichst präsentieren.

Doch ist es immer gut, seinen Jobwechsel zu begründen und wenn ja, warum machen das sehr viele Bewerber in ihren Bewerbungen oder Anfragen? Kann es auch sein, dass Begründungen derart den Bewerber indirekt auch klein machen und das potenzielle Arbeitgeber erkennen, das vielleicht sogar ausnutzen könnten oder vielleicht auch abschreckt?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich würde es nur dann in die Bewerbung schreiben, wenn ich vorher etwas komplett anderes gemacht habe, so im Sinne von man möchte etwas Neues machen und so weiter. Ich würde aber nie in eine Bewerbung reinschreiben, dass ich nach der Probezeit nicht übernommen wurde oder man mir in selber gekündigt hat. Das kommt sicherlich nicht so gut an. Es kommt also sehr darauf an, was man gemacht hat und auch machen möchte. Meiner Meinung nach hängt es davon ab und dann kann man es eben hinein schreiben oder nicht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde, dass es im 21. Jahrhundert schon Standard geworden ist, dass man nicht mehr mit 15 als Lehrling bei Krupp anfängt und mit 65 im gleichen Unternehmen in Rente geht. Das sollte sich allmählich auch bei den konservativsten Arbeitgebern herumgesprochen haben, dass ein moderner Lebenslauf selten gradlinig verläuft.

Umgekehrt würde ich einen Jobwechsel auch nur auf Anfrage begründen. Es können ja alle möglichen Gründe dahinterstecken. Den Arbeitgeber interessiert es beispielsweise schon mal einen feuchten Kehricht, dass ich "mich umorientieren" wollte oder "mal etwas Neues ausprobieren". Das ist ganz allein mein Problem, das Unternehmen interessiert nur, inwiefern es davon profitieren kann.

Deswegen würde ich davon ausgehen, dass ein nicht völlig unterbelichteter Personalmensch sich schon denken kann, das Bewerber*innen manchmal kündigen, umziehen, sich scheiden lassen, krank werden oder sonst einen von 200 guten Gründen für einen Jobwechsel haben. Und falls nachgehakt wird, kann ich immer noch aus dem Gesprächsfluss und der Atmosphäre ableiten, ob ich ehrlich sagen kann, dass der Betrieb Mist war, oder etwas Wohlklingendes von "persönlicher Weiterentwicklung" faseln.

Jedenfalls würde ich nicht pauschal davon ausgehen, dass jeder Arbeitgeber entsetzt zusammenzuckt, wenn eine Bewerberin auch mal von sich aus gekündigt hat und die entsprechende Person sofort aussortieren, weil sie ja offensichtlich einen eigenen Willen hat und auch mal Entscheidungen trifft, die dem Chef vielleicht nicht passen. Willige Arbeitsdrohnen ohne Hirn und Eigeninitiative gibt es wie Sand am Meer, aber manchmal werden auch Leute gebraucht, die selber denken können und sich nicht ängstlich an jedem Pöstchen festklammern.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Das kann man so pauschal nicht beantworten. Ich würde es nicht direkt ins Anschreiben schreiben, aber auf die Frage auf jeden Fall vorbereitet sein, wenn sie erwartungsgemäß beim Vorstellungsgespräch kommt. Dazu kann man sich im Voraus mehrere Alternativen überlegen und der Situation gemäß beantworten.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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