Bestattungen, was ist gestattet und was nicht?

vom 25.02.2021, 10:17 Uhr

Der Tod als Thema ist in einer fortschrittlichen und modernen Gesellschaft wie sie in Deutschland vorhanden sein soll, immer noch ein Tabuthema. Wahrscheinlich auch deswegen, weil wenig Klarheit herrscht, was mit der eigenen Existenz und Seele nach dem Sterben passiert. Aus dem Grund und auch aus Verlustängsten klammern sich viele Sterbenden oder auch Hinterbliebenen an das, was sie hinterlassen oder anfassen können, je nachdem aus welcher Sicht und Betrachtungsweise man das Ganze betrachtet.

Man möchte prinzipiell die eigenen Lieben immer um sich haben, in welcher Form auch immer, so auch nach dem Tod. Die Urne im Wohnzimmerschrank oder das eigene Grab im Garten ist nicht ohne Weiteres im Lande erlaubt. Doch was konkret ist bei Bestattungen gestattet und erlaubt, gibt es Alternativen zu Seebestattungen, Urnen oder normalen Sargbeisetzungen?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



In Deutschland ist der sogenannte Friedhofzwang eine grundsätzliche Regelung, was viele im europäischen Ausland legitime Bestattungen hier nicht möglich macht. So gibt es in anderen EU-Ländern auch Almwiesenbestattungen, Felsbestattungen oder Luftbestattungen (die Asche des Toten wird vom Flugzeug aus verstreut). Und in den USA kann man sich ja sogar ins All schießen lassen, was gar nicht mal teuer ist.

Was es aber seit noch nicht sehr langer Zeit in Deutschland gibt, ist die sogenannte Baumbestattung auf hierfür ausgewählten Bereichen, sogenannten Waldfriedhöfen, aber auch immer mehr normale Friedhöfe bieten diese Möglichkeit. Die Urne wird hier im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt, welcher sich der Verblichene zu Lebzeiten auch aussuchen kann. Man kann hier Gemeinschafts-, Familien-, Partner- oder Freundschaftsbäume wählen.

Diese kostet ähnlich viel wie eine Urnenbestattung und natürlich findet auch eine Trauerfeier statt. Was nicht möglich ist, ist eine Gestaltung des Grabmals wie etwa durch einen Grabstein. Aber es entfallen die Kosten für die Grabpflege, da quasi keine anfällt oder sich in Waldgebieten gegebenenfalls automatisch durch die normalen Pflegemaßnahmen der Forstverwaltung erledigt. Neben den von Dir gelisteten gibt es in Deutschland keine weiteren Bestattungsformen.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich glaube leider hat man da nicht so viel Auswahl in Deutschland. Es gibt entweder den Friedhof oder den Friedwald. Zu Hause kann man meiner Meinung nach keine Urne lagern, das ist woanders auch anders geregelt, aber man darf das hier nicht, da hier die Pflicht besteht nahe Angehörige zu bestatten. Man kann nicht einfach irgendwen irgendwo vergraben oder sich hinstellen. Man sollte sich aber möglichst schon zu Lebzeiten informieren, welche Möglichkeiten man hat beerdigt zu werden.

Mir ist das völlig schnurz und wenn man mich in die Biotonne stecken würde, wäre mir das auch egal. Man bekommt es eh nicht mehr mit und letztendlich ist der Friedhof ja auch nur ein Ort mit Verpflichtungen der Grabpflege. Sinnvoll finde ich das nicht.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^