Telemedizin als Chance oder eher als Risiko betrachten?

Zu Zeiten von Corona hat die sogenannte Telemedizin schnell und immer noch zunehmend an Beliebtheit gewonnen. Mithilfe dieser erspart man sich unter Umständen den Arztbesuch, eine Beratung erfolgt Online, oft in Verbindung mit einer Webcam und einem Chat oder Telefonat. Einen persönlichen Arztbesuch ersetzt das jedoch nicht in jedem Fall.

Ein behandelnder Arzt kann über das Internet nicht in ein Hals oder Ohr schauen oder auf dem Bauch rumdrücken, wenn es beispielsweise um Beschwerden geht. Auch hat nicht jeder Haushalt die technischen Voraussetzungen, um so eine Online Sprechstunde / Telemedizin wahrzunehmen, beispielsweise ältere Menschen oder Leute die von Technik kaum Ahnung oder keinen Computer zu Hause haben, aus welchen Gründen auch immer.

Kann man die Telemedizin im Allgemeinen aktuell und auch in Zukunft als Chance betrachten, vielleicht auch um volle Wartezimmer zu vermeiden, wo sich Menschen unter Umständen auch noch mit anderen Krankheiten beim Warten anstecken können? Oder ist Telemedizin vielleicht auch ein Risiko, weil bei Beschwerden vielleicht nicht immer gleich die richtige Diagnose oder der Ursprung für das Leiden herausgefunden werden kann?

Ja, natürlich kann man per Videochat bestimmte Sachen nicht untersuchen, aber daran haben die Erfinder wahrscheinlich auch schon gedacht. Wenn du zum Beispiel Wundkontrolle per Videochat nach einer Operation hast wirst du selbstverständlich sofort einen Termin in der Klinik bekommen wenn du ungewöhnliche Beschwerden hast. Aber wenn das nicht der Fall ist sparst du dir eben die Zeit.

Außerdem wird niemand gezwungen sich so beraten lassen und die älteren Menschen ohne Ahnung von Technik werden auch immer seltener. Ich habe vor Kurzem gelesen, dass hier ein Altenheim gerade an Stadt-WLAN angeschlossen worden ist, sicher nicht damit die Mitarbeiter in der Pause kostenlos ihre E-Mails abrufen können.