Wie den Tod des eigenen Partners verkraften und verarbeiten?

Irgendwann wird wohl jeder mal mit dem Thema Tod konfrontiert. Besonders schlimm ist es, wenn das eigene Kind oder der Partner plötzlich verstirbt. Sowas trifft einen oft unvorbereitet, man kann es nicht immer kommen sehen. Ist es dann geschehen, befindet man sich erstmal wie in einem Vakuum und fühlt sich leer und irgendwo alleine.

Wenn man dazu noch ein kleineres Kind hat, ist es doppelt so schwer weil man nicht weiß wie man dieses beibringen soll, dass der Partner oder die Partnerin nie wieder zurückkommen wird. Wie kann man als Hinterbliebener "am einfachsten" den Tod mit der Zeit verkraften und verarbeiten? Würden euch soziale Kontakte helfen? Oder das Ablenken wie beispielsweise das Schreiben im Forum hier?

Ich will mir das ehrlich gesagt gar nicht vorstellen. Mein Mann ist so super passend für mich, dass ich danach mehr als in einem Tief wäre. Wir passen perfekt zueinander, ergänzen uns so super, dass ich auch gar nicht davon ausgehen würde noch mal so einen Mann zu finden und das zieht einen ja dann auch noch mehr herunter.

Ich denke, wenn der Fall eintreten sollte, dann hätte ich auf jeden Fall Freunde, die alles dafür machen würden, dass ich mich aussprechen kann, trauern kann und wieder ins Leben finden kann. Ich wäre ebenso für jeden Freund da. Ich habe da wirklich Freunde, bei denen man auch nachts anrufen kann, vor der Tür stehen kann und die einen dann nicht hasserfüllt begegnen, sondern mit offenen Armen und Ohren.

Das eigene Kind zu verlieren ist eine Vorstellung, die mir so richtig die Tränen in die Augen treibt. Es gibt so viele noch ganz kleine Kinder die sterben. Mir ist es daher wichtig, dass meine beiden Kinder ein schönes Leben haben, mit mir immer eine Person haben, die hinter ihnen steht, den Rücken stärkt und sie zum lachen bringt. Gemeinsame Zeit mit dem Partner, aber auch mit Kindern muss man genießen, es kann jeden Tag vorbei sein. In der Situation würde ich mich aber wohl eher an meinen Mann halten, da wir dann beide gleich stark betroffen wären. Natürlich würde ich auch mit Freunden reden, aber mein Mann muss ja auch reden.

Wie man das erklären würde? Das ist nicht so leicht, aber ich habe beiden Kindern schon versucht zu erklären was das bedeutet, als meine Oma verstorben ist und ich natürlich auch geweint habe. Wir würden da sicherlich viel darüber reden, weil es uns ja auch alle traurig machen würde. Reden, in Erinnerung halten und diese Erinnerung mit einem Lächeln hoch holen, finde ich wichtig.

Wäre ja schön, wenn es ein Patentrezept dafür geben würde: 10 tolle Tricks, wie du den Tod von allem und jedem in zwei Wochen verarbeitest! Du bekommst auch seidige Haare davon und dein Augenmake-up verbessert sich! Nummer 5 wird dich umhauen! So kann nur jemand schreiben, der von Tuten, Blasen und Sterben keine Ahnung hat.

Tatsache ist eben auch, dass in unserer Gesellschaft für Sterben und Tod keine Zeit bleibt. Das ist unappetitlich und zieht die Laune runter, weswegen nicht nur die Schwerkranken und Sterbenden, sondern auch die Angehörigen gerne mal unter Druck gesetzt werden, dass sie das ganze Elend bitteschön mit sich selber ausmachen sollten. Und zwar hopphopp und möglichst geräuschlos! Von schweren Krankheiten und Angst vor dem Sterben will niemand etwas hören.

Da schreit man lieber gleich: Du musst positiv denken! und klopft sich auf die Schulter, weil man der Krebspatientin ja so hilfreiche Tipps gegeben hat. Und Hinterbliebene dürfen zwar ein paar Tage elend aus der Wäsche schauen und ein paar Wochen oder maximal Monate langweilig und depri in der Ecke hocken, aber dann haben sie den ganzen Scheiß gefälligst wegzustecken und wieder unterhaltsam und produktiv zu sein. Kein Mensch hat Zeit für Trauerklöße, und bekanntlich kann man alles "verkraften", weglächeln, wegatmen und mit "positivem Denken" aus der Welt schaffen.