Wann und wo ist der Mundschutz für euch fragwürdig?

vom 03.06.2020, 09:30 Uhr

Inzwischen hat sich wohl jeder daran gewöhnt mit einem Mundschutz einkaufen, beim Besuch in die Bank zu tragen, oder damit in Bus und Bahn zu sitzen. längst ist der Mundschutz zur Normalität geworden. Aber seit einiger Zeit werde in den verschiedenen Bundesländern auch verschiedene Lockerungsmaßnahmen vorgenommen, die allerdings bei mir einige Fragen aufwirft. Selbst die Einführung der Maskenpflicht, war für mich schon sehr Fragwürdig. Nicht das man sie eingeführt hat, sondern eher der Zeitpunkt an dem man das tat. Bevor die Pflicht aufkam Masken tragen zu müssen, hat man erstmal fleißig einige Boutiquen wieder eröffnet. Meiner Meinung nach hätte das eher umgekehrt sein müssen.

Seid nicht all zu langer Zeit dürfen auch Kneipen und Restaurants wieder ihre Kundschaft empfangen, allerdings nur unter recht strengen Auflagen, die auch Stichprobenweise vom Ordnungsamt kontrolliert werden. Allerdings halte ich auch hier einige der Auflagen für nicht zu Ende gedacht. Um mal etwas auszuholen, hat man wohl mal festgestellt, dass der Coronavirus sich sehr lange in einem geschlossenen Raum halten kann. Man hat wohl mal festgestellt das man den Virus noch 6 Stunden nachdem eine Infizierter Person den Raum schon wieder verlassen hatte, diesen noch nachweisen konnte.

In den Kneipen und Restaurants ist es wohl so, dass man diese nur mit Maske betreten darf, diese dann aber zum Beispiel im Restaurant am Tisch wieder absetzen darf. Klar, mit Maske essen dürfte recht kompliziert werden. In Anbetracht des Nachweises wie lange sich der Virus in der Luft halten kann, finde ich die Art und Weise, wie man mit dem Tragen der Maske in Restaurants und Kneipen umgeht sehr fragwürdig. Indem Moment wo eine infizierte Person die Maske absetzt, besteht die Chance andere Menschen damit anzustecken.

Ich bin immer noch davon überzeugt, dass die Dunkelziffer der infizierten Menschen, viel höher liegt, als man denkt. Dass es so ist beweisen die Vorfälle in dem Fleischereibetrieb oder der Vorfall bei der DPD. Plötzlich machen sich irgendwelche Brandherde auf, mit denen keiner so richtig gerechnet hat und ich denke, dass es davon noch viel mehr gibt.

Auch Spielplätze machen wieder auf. Für Eltern ist die Auflage, dass sie eine Maske tragen sollten und die Kinder sollten den Sicherheitsabstand einhalten. Zum einen halten sich die meisten Eltern nicht daran, was keine Annahme ist, sondern mit eigenen Augen gesehen wurde. Die Kinder davon abzuhalten den Sicherheitsabstand einzuhalten, dürfte bei manchen Kindern eine echte Mammutaufgabe sein. Aus Kindersicht kann man das sogar nachvollziehen, dass die endlich wieder miteinander spielen können, also kann man denen wohl kaum einen Vorwurf machen.

Für Kinder gilt diese Masken-Vorschrift wohl nicht und von daher frage ich mich dann, was das bringen soll. Die Eltern sollen die Maske tragen, die Kinder aber nicht unbedingt. Auch das ist in meinen Augen nicht zu Ende gedacht. Wenn sich die Kids untereinander anstecken, dann werden auch irgendwann die Eltern in Mitleidenschaft gezogen. Das macht für mich teilweise keinen Sinn und wirft mehr Fragen auf, als es schützen soll. Wie seht ihr das Ganze?

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Der gesunde Menschenverstand sagt mir eigentlich, dass eine Mundschutzpflicht überall da wenig Sinn macht, wo sie nicht von allen konsequent durchgehalten werden kann. Oder wo sie dazu führt, dass andere Maßnahmen vernachlässigt werden, die vielleicht viel hilfreicher wären.

Aber wie weit man hier mit gesundem Menschenverstand kommt ist halt die Frage, denn nicht alles, was auf den ersten Blick logisch erscheint stellt sich später auch als richtig heraus bei einem neuartigen Virus. Die Zahl der Neuinfektionen haben sich ja auf einem recht niedrigen Niveau eingependelt, also scheinen die Maßnahmen schon irgendwas zu bewirken. Oder es liegt am schönen Wetter, wer weiß? Wahrscheinlich werden Wissenschaftler noch Jahrzehnte mit dem Auswerten der Daten beschäftigt sein.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Was Restaurants betrifft, sehe ich halt keine andere Möglichkeit, als den Leuten das Abnehmen der Masken am Tisch zu erlauben, da man nun mal mit Maske nicht vernünftig essen kann. Ich weiß auch nicht, ob man beim ruhigen Essen wirklich so viele Viren in die Umgebung abgibt, das Problem könnte eher bei lautem Sprechen entstehen. Aber ob man deswegen den Restaurantgästen das Sprechen verbieten kann? Wer will sich schon anschweigen und stumm essen?

Fragwürdig finde ich den Nutzen des Mundschutzes eher auf gut durchlüfteten und relativ menschenleeren Bahnhöfen. Sogar wenn man da ganz allein herumsteht, besteht Mundschutzpflicht, aber ich denke, dass auch das letzte Virus bereits nach kurzer Zeit vom Wind verweht wurde.

Benutzeravatar

» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Den Mundschutz an sich finde ich nicht besonders fragwürdig. Soweit ich weiß, ist zumindest erwiesen, dass er die Verbreitung von Krankheitserregern hemmt, und das ist nach meiner Logik schon mal sehr viel besser als gar nichts. Und es ist ja nicht so, als müssten wir bei jedem Schritt vor die Haustür sofort den Fiffi aufsetzen. Das Problem sehe ich eher darin, dass es die Leute eben auch konsequent tun müssten. So wird der Gesichtsfiffi nicht durch die örtlichen und zeitlichen Vorgaben fragwürdig, sondern durch die mangelnde Verwendung.

Mir ist auch schon aufgefallen, dass die Abstandsregelungen öfter unterwandert werden, weil es z.B. im Zug ja so mühsam ist, sich mit Maske zu unterhalten. Also sitzen die Damen (bis jetzt waren es bei mir im Zug nur weibliche Passagiere) eben wieder schnuckelig nebeneinander, weil es sich so viel schöner plaudern lässt. Oder auch beim Einkaufen: Fiffi um den Hals, noch ein bisschen mit den Nachbarn gescherzt, dann marschieren wir rein in den Edeka und kurz vor der Putzmittelabteilung wird das Ding beiläufig drei Zentimeter höher gerückt. Nase bleibt natürlich frei. Dieser Umgang mit dem Mundschutz finde ich erheblich fragwürdiger als die generellen Vorschriften.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich schließe mich meinen Vorrednern an, die bereits auf zahlreiche Trage- und Anwendungsfehler wie das Baumelnlassen um den Hals, das Nasekratzen unter dem Mundschutz und das Wenden während des Tragens hingewiesen haben. Bei solchem Verhalten ist der Keimverbreitung Tür und Tor geöffnet und der Mundschutz verkommt zur Farce, was vor allem deshalb gefährlich ist, weil sich andere Personen darauf verlassen, dass der Träger den Schutz seiner Umwelt vor den eigenen Viren ernst nimmt. Ist das nicht der Fall, dann kann man es meiner Meinung nach auch gänzlich bleiben lassen.

Auch im Restaurant finde ich die Regelung, dass der Schutz bei Betreten und Verlassen des Lokals aufgesetzt werden soll und am Tisch entfernt werden kann, irgendwie lächerlich. Natürlich ist mir klar, dass man mit Maske nicht essen kann, aber mir erschließt sich nicht so ganz, wofür ich dann die zwei Meter Fußweg vom Eingang bis zum Sitzplatz nicht auch schon darauf verzichten kann.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Bei uns ist es ja mittlerweile so, dass man den Mundschutz beim Betreten des Restaurants und beim Gang zum Tisch nicht mehr tragen muss. Am Tisch selbst braucht man ihn eh nicht, aber die Farce ist einfach, dass du ihn innerhalb des Restaurants und für Wege innerhalb des Restaurants aufsetzen solltest. Du hast also schon munter Luft abgelassen und deine Viren und Bakterien verteilt und musst dann den Mundschutz zur Toilette aufsetzen.

Wir waren auch gestern bei einem Asiaten und dort musstest du den Mundschutz aber noch beim Betreten bis zum Tisch und dann am Buffet tragen. Ansonsten halte ich den Mund-Nasen-Schutz vielerorts für eine Farce. Dass man ihn in Menschenansammlungen tragen sollte, kann ich noch nachvollziehen, aber wie viele Menschen tragen ihn falsch oder überhaupt nicht?

Was ich nicht gut finde, ist, dass man den Schülern im Unterricht einen MNS aufsetzen wollte. Gerade bei Prüfungen kenne ich das Problem, dass man aus Nervosität schneller atmet und da kann so ein Mundschutz schon zu einem Hyperventilationsproblem führen. Ich habe die Erfahrung leider selbst bei mir gemacht.

Was ich jedoch fragwürdiger finde, ist der hygienische Umgang mit den Dingern. Bei mir ist es leider auch so, dass ich einen Mundschutz mehr als einmal trage und dass ich diese Einmalmasken auch desinfiziere. Trotzdem merke ich, dass bei mir die Anzahl der Infekte der oberen Atemwege seitdem hochgegangen sind, ich muss mittlerweile sogar wieder ein Asthmaspray verwenden, was lange hinfällig war. Ich wasche meine MNS korrekt und hänge sie nicht an den Spiegel meines Fahrzeuges, aber ich mag mir nicht vorstellen, wie viele Menschen dies nicht tun.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ein Mundschutz ist beim Liebemachen fragwürdig, beim Alkoholtest (bitte blasen Sie mal... aber Herr Polizist...), beim Joggen, beim Zähneputzen, wenn man auf dem Zahnarztstuhl sitzt und so weiter. Überall da, wo man mit dem (losen) Mundwerk zu tun hat, wo es erforderlich ist dass der Mund eingesetzt wird, normales Sprechen nehme ich da mal aus.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^