Mitarbeiter von Kfz-Werkstätten zu unfreundlich zu Frauen?
An meinem Auto ist irgendwas mit dem Motor und zuerst hatte ich es in der Werkstatt, in der ich sonst immer zur Reparatur war und mit der ich bisher auch immer zufrieden war. Aber diese Werkstatt ist seit Wochen unterbesetzt. Der Chef meinte, mehrere Mitarbeiter wären krank und daher hatten die über Wochen hinweg keine Zeit, sich um das Auto zu kümmern, es stand da nur auf dem Hof.
Ich habe es dann dort wieder abgeholt und zu einem Motorinstandsetzer gebracht. Mit dem hatte ich vorher noch keine Erfahrungen, aber über Google war es ganz gut bewertet. Sie Terminvereinbarung und Abgabe des Fahrzeugs verlieren auch ganz freundlich. Mir ist klar, dass das vermutlich alles eine Weile dauert. Aber nun steht der Wagen auch schon 10 Tage dort und ich habe nichts weiter gehört. Daher habe ich dann mal angerufen und wurde abgebügelt mit "Der zuständige Mitarbeiter ist gerade woanders und in 5 Minuten machen wir hier eh zu, also rufen Sie Montag wieder an".
Das hat mich dann doch ganz schön enttäuscht. Einerseits finde ich, dass die sich doch spätestens nach einer Woche mal bei mir hätten melden können und dann am Telefon so abgebügelt zu werden, das hat mich ganz schön knabbern lassen nach dem Telefonat. Ich habe manchmal - nicht nur hier - das Gefühl, dass an gerade als Frau in Werkstätten nicht so ernst genommen wird und dass die Mechaniker auch etwas unsensibel sind. Ich mache mir natürlich Sorgen um das Auto und was auch immer da mit dem Motor ist, es wird wohl einiges kosten und da würde ich mir schon wünschen, dass man etwas liebevoller behandelt wird. Immerhin habe ich denen ja mein "Baby" überlassen und will doch wissen, was es hat.
Es gibt noch eine dritte Werkstatt, in der ich manchmal war, die aber für solche Motorsachen nicht geeignet ist, die haben sich eher auf günstige Alltagsreparaturen spezialisiert. Und da ist es schon so, dass man viel kommuniziert. Der Meister meldet sich dann immer per WhatsApp bei mir und schickt mit Fotos oder den aktuellen Stand, das finde ich toll. Ich denke, in dem Fall liegt das daran, dass ich dort schon seit Jahren war und die wissen, was ich beruflich mache und haben daher einen gewissen Respekt vor mir. Das hätte ich mir aber auch bei der Motorinstandsetzungs-Firma gewünscht. Bei der Firma arbeitet sogar auch eine Frau in der Werkstatt, mit der hatte ich kurz zu tun, aber das war eher so ein "Mann-Weib".
Ich in relativ klein, ich habe eine zarte Stimme und ich denke, von Männern in Werkstätten werde ich dann irgendwie nicht richtig respektiert. Vielleicht kann man das auch nicht verlangen, vielleicht sind die "eben so" und können dann mit etwas sensibleren Menschen nichts anfangen, weil ihnen diese Sensibilität fehlt und für sie ist das eben normal halten, zeitlich unpassend kommende Anrufe recht barsch wieder zu beenden. Dass an dann verdutzt zurückbleibt, das ahnen die vielleicht gar nicht, weil sie da keine Empathie haben oder warum auch immer. Ich bin ja auch selbstständig und wenn mich jemand anruft, während ich gerade nicht kann, dann entschuldige ich mich, das es gerade nicht passt und melde mich hinterher nochmal per Nachricht bei der Person. Ich könnte mir das gar nicht vorstellen, jemanden zu abzubügeln, da hätte ich ein total schlechtes Gewissen. Aber möglicherweise kann man das halt von Leuten in so klassischen Männerberufen nicht erwarten.
Was sind denn eure Erfahrungen? Werdet ihr in Werkstätten von den Männern entgegenkommend und empathisch behandelt oder herrscht da auch ein grober Ton? Lasst ihr dann stattdessen einen Mann das Auto hinbringen, damit es so aussieht, als sei ein Mann der Besitzer? oder wie geht ihr damit um?
Ich käme nie auf die Idee, " entgegenkommend und empathisch" behandelt werden zu wollen, weil meine Karre spinnt oder ich sonst wie auf Reparaturen oder ähnliche Dienstleistungen angewiesen bin. Manche Leute sind definitiv netter und höflicher als andere, aber letzten Endes rufe ich nicht bei der Malerfirma an, um Mitgefühl und ein gebauchpinseltes Ego zu bekommen, sondern weil meine Garage einen neuen Anstrich braucht und die Damen und Herren (auch in Kfz-Werkstätten gibt es übrigens Frauen!) mir als kompetent, flott und bezahlbar empfohlen wurden.
Manchmal ist es auch eine selbst erfüllende Prophezeiung. Ich arbeite auch im Dienstleistungssektor und ich kann versichern: Die Leute merken genau, ob die Kundschaft schon mit dem Vorurteil "Das ist wieder so ein grobschlächtiger Sexist ohne Manieren und Abitur" bzw. in meinem Fall "Die nächste strohdoofe Schalterschlampe" um die Ecke kommen und das nimmt uns nicht unbedingt sofort für euch ein.
Sprich, ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sich manche Servicemenschen betont "rustikal und geradeheraus" geben, wenn sie genau merken, dass die Kundschaft sie sowieso für ungehobelte, ölverschmierte Hohlköpfe hält oder mit bebenden Nasenflügeln dasteht, weil der erwartete Handkuss ausbleibt. Ich erwarte auch grundsätzliche Höflichkeit und Professionalität, und benehme mich entsprechend, aber empathisch und gefühlvoll mit meiner sensiblen Seele umzugehen ist wohl eher der Job eines Therapeuten als der von Mitarbeiter*innen im Kfz-Bereich.
Es gibt doch überall unfreundliche und freundliche Menschen. Das ist sicherlich so und natürlich sollte man eher freundlich reagieren, wenn man einen Kunden am Telefon hat, immerhin sollte man sich diesen erhalten, aber so ist das leider nun mal nicht überall und das in sämtlichen Branchen. Es gibt aber durchaus Männer, die eine Frau für blöd halten, wenn sie sich nicht mit Autos auskennt und man dann erstmal unter Generalverdacht gestellt wird, wenn etwas kaputt ist. Meine Mutter war schon mal in so einer Werkstatt, die haben sie sogar ausgelacht, weil sie einen Reifenwechsel wollte und man das doch so leicht selber machen kann. Da geht man dann eben nicht mehr hin.
Ich muss sagen, dass ich nur in eine Werkstatt gehe, in der ich denjenigen kenne, der da arbeitet. Die sind natürlich super nett zu mir, weil ich ihn kenne und er ist auch nett. Wobei die auch generell einen guten Ruf haben. Ich würde es als Frau bei guten Preisen und einer guten Reparatur auch nur bedingt kommentieren, aber es ist natürlich nicht schön, wenn man so blöd behandelt wird.
Wahrscheinlich hätte ich bei dem " Wir haben gleich Feierabend" Spruch einfach gesagt, dass man sich dann ja dann auch mal um den Kunden kümmern kann und man wissen will was ist. Noch mal würde ich da aber nicht hingehen. Ich lebe immer noch nach dem Prinzip "Der Kunde ist König." Ich verhalte mich ja auch respektvoll und wenn man mich dann anders behandelt, dann kaufe ich da nicht mehr oder gehe da nicht mehr hin. Das unterstütze ich doch nicht, wenn es gute Alternativen gibt.
Gerbera hat geschrieben:Sprich, ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sich manche Servicemenschen betont "rustikal und geradeheraus" geben, wenn sie genau merken, dass die Kundschaft sie sowieso für ungehobelte, ölverschmierte Hohlköpfe hält oder mit bebenden Nasenflügeln dasteht, weil der erwartete Handkuss ausbleibt. Ich erwarte auch grundsätzliche Höflichkeit und Professionalität, und benehme mich entsprechend, aber empathisch und gefühlvoll mit meiner sensiblen Seele umzugehen ist wohl eher der Job eines Therapeuten als der von Mitarbeiter*innen im Kfz-Bereich.
So war es aber auch nicht. Ich trete anderen nicht mit "bebendem Nasenflügel" gegenüber, sondern ich war sehr freundlich und habe Zusatzwünsche auch mit "ich habe noch eine kleine Bitte" eingeleitet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mich da jemand als unfreundlich oder herablassend wahrgenommen hat, so viel Selbstkontrolle beherrsche ich schon. Zudem hatte ich ja beim Erstkontakt einen sehr positiven Eindruck von der Firma, der erst litt, als ich tagelang nichts von ihnen hörte und die mich am Telefon so abgebügelt haben.
Hmmm, irgendwie lebe ich in einer anderen Welt. Sowohl mein Ex als auch der Gatte schicken immer mich, wenn es um Autos geht. Ob Kauf, Reparatur oder TÜV – ich bekomme die besseren Preise, die schnelleren Termine und mehr Service drumherum. Und aus dem knackigen Alter, wo Weiblichkeit zieht, bin ich nun schon ewig raus. Außerdem betrete ich solche Läden meist in der Optik Waldschrat, weil ich mit den Hunden unterwegs war oder von den Pferden komme.
Bei uns zu Hause ist es immer so, dass ich mich um Termine für die Autos kümmere und sie hinbringe und auch wieder abhole. Bei uns im Dorf kennen sich eh alle und der Umgangston ist immer sehr freundlich. Es wäre für das Autohaus ja auch nicht profitabel, wenn sie durch ihr Verhalten zwei Kunden an eine andere Werkstatt verlieren würden. Ich fahre gern zu meiner Werkstatt. Mein Bruder ist Automechaniker und dadurch habe ich viel gelernt und war immer sehr interessiert an Autos. Mit meinen Freunden habe ich auch immer viel geschraubt und alle Teile an den Autos kennen gelernt. Wenn mein Auto einen Fehler hat, dann gebe ich es in der Werkstatt auch mit einer Vermutung ab. In den meisten Fällen bestätigt sich dann der Verdacht.
Ich schraube gern an Autos und habe somit auch einiges an Erfahrung. Mit den neuen Autos ist es nur so, dass man ein Auslesegerät benötigt und nicht mehr viel selbst machen kann. Schlechte Erfahrungen habe ich jedoch schon beim Autokauf machen müssen. Da ich selbst mal vertretungsweise Autos verkauft habe, wusste ich worauf ich beim Kauf achten muss und da ich zudem Autos repariere habe ich beim Kauf auch darauf geachtet. Die Verkäufer wurden dann oft ziemlich belehrend und meinten dass alles in Ordnung ist. Als wenn ich keine Ahnung hätte und gern auf abgefahrenen Reifen fahre oder mit austretendem Kühlwasser.
In der Werkstatt wurde ich immer gut behandelt aber die geschilderte Situation kenne ich vom Autokauf. Meine Freunde nehmen mich immer gern mit, da ich viele Mängel finde und wir so einen besseren Preis aushandeln können. Manchmal haben wir auch Glück und das Auto ist wirklich toll und seinen Preis wert.
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