Beim Gassigehen Alter des Hundes nicht berücksichtigen?

vom 21.02.2021, 11:00 Uhr

Sehr viele Menschen haben einen Hund, welcher täglich gepflegt und gehegt sowie beschäftigt werden möchte. Jüngere Hunde sind natürlich noch wilder drauf, sind aktiver und laufen unter Umständen weitere Strecken als ihre viel älteren Artgenossen. Ich kenne Jemanden aus dem Bekanntenkreis, die einen 16 Jahre alten Hund hat und diesen jeden Tag sehr lange ausführt zwecks Gassi gehen. Muss das unbedingt sein, dass man so einen alten Hund noch ständig sehr lange durch die Gegend schleifen muss nur weil der Besitzer selbst an die frische Luft möchte, den Hund aber nicht alleine zu Hause lassen kann oder möchte? Irgendwo steckt da doch auch ein gewisser Egoismus des Halters dahinter.

Andersrum gibt es sicher wiederum Tierbesitzer, welche sehr junge Hunde haben und den Auslauf nur auf das Notwendigste beschränken, also kaum rausgehen und den eigenen Hund fast nur Indoor halten. Was haltet ihr davon, dass Alter des eigenen Hundes nicht zu berücksichtigen, geht es euch ähnlich? Macht ihr den Auslauf sowie den Umfang davon abhängig wie scheinbar fit das Tier ist? Im Prinzip ist ja jeder Hund irgendwie doch anders, als Andere und trotzdem werden alle irgendwann älter und haben auch eigene Wehwehchen sowie körperliche Einschränkungen.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es kommt doch auch sehr auf den Hund an oder nicht? Wenn der Hund mit 16 noch fit ist und das Gassi gehen auch gerne mitmacht, ihm dabei nichts wehtut, dann spricht meiner Meinung nach auch nichts dagegen. Es muss ja im Alter nicht der Fall sein, dass es dem Hund nicht gut geht und er keinen Bock mehr auf Gassi gehen hat. Mein Onkel hatte immer Hunde, mit denen er fast den ganzen Tag im Wald war und die haben das auch alle gerne bis zum Schluss mitgemacht, wobei die das auch eingefordert haben. Da wurde sich eher stur gestellt, wenn es ihm mal nicht so ging und er eher nach Hause wollte.

Es kommt also auch sehr auf das Tier an und natürlich ist es höchst egoistisch, wenn man mit einem alten Hund mit Gebrechen ewig durch die Gegend läuft, wenn diesem jeder Schritt schmerzt. Das muss man dann aber auch merken als Besitzer. Es gibt aber einfach auch Hunde, die eben auch im Alter keine Ruhe suchen und Power brauchen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich habe zwar selber keinen Hund, aber mache zurzeit die Erfahrung, dass eher der Hund bestimmt, wie weit er gehen möchte. Der sture alte Hund meiner Schwester legt sich einfach hin, wenn er nicht mehr möchte. Da er groß ist, kann man ihn nicht tragen und meine Schwester muss wohl oder übel warten, bis er sich wieder erhebt. Daher macht sie gezwungenermaßen keine langen Spaziergänge mehr mit ihm, obwohl sie gerne wandert.

Kleine Hunde kann man ja einfach in eine Tasche stecken, wenn sie nicht mehr wollen. Ich vermute, dass Hundebesitzer sehr wohl darauf achten, was ihr Hund braucht und was er noch schafft. Ich habe zumindest die Erfahrung mit meinen Verwandten gemacht, dass sie sich eher dem Hund anpassen als der Hund sich ihnen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Früher aus der Praxis und jetzt aus dem Alltag sehe ich eigentlich nur junge Hunde, die in den ersten 12 bis 18 Lebensmonaten viel zu viel Bewegung bekommen. Obwohl wir in der Großstadt leben, sind Hunde als "Zimmerpflänzchen" hier nicht vertreten. Selbst die absoluten Zwergmodelle mit weniger als drei Kilogramm drehen mit ihren Menschen täglich mehrfach ihre Runden.

Bei den alten Hunden oder denen mit gesundheitlichen Einschränkungen in jüngeren Jahren gibt es da weniger Problem. Da bestimmen die Tiere, wie weit es geht. Und was ist falsch daran? Mein ältester Senior war über 70 Zentimeter hoch und 45 Kilogramm schwer. Der hatte zwar kaputte Hüften und brauchte da etwas spezielle Pflege, aber er war bis zu seinem extrem aktiv.

Wenn es nicht gerade regnete oder feuchte Kälte herrschte, sprang der auf seinen Runden wie junges Reh durchs hohe Gras und war gern drei Stunden unterwegs. Eingeschläfert wurde er wegen demenzartiger Beschwerden, die sich nach drei Jahren nicht mehr ausreichend behandeln ließen. Was anderes sehe ich bei den Hundeleuten auch nicht. Die wissen, was ihre Tiere können und wollen. Schließlich wird man über die Jahre zu einer Art altem Ehepaar. :D

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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