Welche Entscheidungen nur gemeinsam treffen?
Manchmal ist es nötig, dass eine Entscheidung von einer ganzen Familie getroffen werden oder eben von einem Paar gemeinsam. Das ist dann der Fall, wenn es eben alle betrifft und nicht nur die eigene Person selbst. Oftmals ist es aber ja so, dass den Kindern dann nur wenig Mitspracherecht eingeräumt wird. Zum Beispiel wenn es um einen Umzug geht, da berufliche Veränderungen oder ähnliches ansteht.
Welche Entscheidungen habt ihr schon gemeinsam getroffen? Bei welchen findet ihr es wichtig, dass man diese nur gemeinsam trifft? Seid ihr jemand, der gerne alle Entscheidungen mit jemandem besprecht und nie komplett alleine entscheidet? Wovon macht ihr es abhängig, ob ihr eine Entscheidung allein trefft oder diese mit der Familie, dem Partner oder vielleicht einem Außenstehenden zusammen?
Nelchen hat geschrieben:Manchmal ist es nötig, dass eine Entscheidung von einer ganzen Familie getroffen werden oder eben von einem Paar gemeinsam. Das ist dann der Fall, wenn es eben alle betrifft und nicht nur die eigene Person selbst.
Damit beantwortest du deine Fragen doch schon selbst und sämtliche Diskussion ist überflüssig. Welchen Sinn hat es also, Entscheidungen alleine und egoistisch zu treffen, gerade wenn andere Personen darin involviert sind und es sie tangieren würde? Wenn es mehrere Personen betrifft, dann sollten auch die betroffenen Personen in die Entscheidung einbezogen werden.
Als meine Familie früher umgezogen ist, wurden wir Kinder immer gefragt, ob wir das überhaupt wollen und wir durften auch mitreden was die Entscheidung des Wohnortes anging. Ich kenne das gar nicht anders und für mich ist es das normalste auf der Welt, auch die Kinder bei solchen Entscheidungen mit einzubeziehen. Es ändert sich schließlich auch ihr Leben.
Meine Kinder sind noch recht klein, daher diskutieren sie nun nicht bei jedem großen Thema mit. Allerdings besprechen wir als Paar eigentlich alles miteinander, da es ja auch immer die ganze Familie betrifft. Solche Entscheidungen, ob man sich selber einen Schokoriegel kauft oder so meine ich damit nicht, sondern größere Sachen, was am Tag gemacht wird, was angeschafft wird und so. Das besprechen wir als Paar, weil es ja unsere Ausgaben sind oder wir gemeinsam einen schönen Tag haben wollen. Ich finde es aber generell gut, wenn man sich mit einbringt und wenn die Kinder eine Meinung dazu haben, dann bin ich dem gegenüber auch offen.
Täubchen hat geschrieben:Nelchen hat geschrieben:Als meine Familie früher umgezogen ist, wurden wir Kinder immer gefragt, ob wir das überhaupt wollen und wir durften auch mitreden was die Entscheidung des Wohnortes anging. Ich kenne das gar nicht anders und für mich ist es das normalste auf der Welt, auch die Kinder bei solchen Entscheidungen mit einzubeziehen. Es ändert sich schließlich auch ihr Leben.
Deine Einstellung bzw. wie das bei euch in der Familie gelaufen ist, ist natürlich vorbildlich. Ich kenne aber einige Familien, bei denen die Kinder in solche Entscheidungen, also bzgl. Umzug, kein Mitspracherecht haben. Wenn der Vater der Hauptversorger ist, musste sich bei diesen Familien nach seiner beruflichen Entwicklung gerichtet werden und der Rest der Familie hatte sich dem zu fügen bzw. mitzuziehen. Und selbst bei Partnerschaften habe ich das schon erlebt, dass es geheißen hat, entweder du kommst mit mir mit, wir führen eine Fernbeziehung oder unsere Beziehung hat keine Zukunft.
Ich persönlich berate mich eigentlich schon so gut wie in allen Dingen mit meinem Partner und auch unsere Tochter wurde bzw. wird seit einem gewissen Alter in den Großteil unserer Entscheidungen mit einbezogen. Gerade bzgl. Anschaffungen ist das in der Regel meist eine Familienentscheidung, dass fängt zum Beispiel bei der Wandfarbe und der Wohnlandschaft im Wohnzimmer an und hört bei der Automarke unseres Gebrauchtwagens auf. Ebenso wird zum Beispiel gemeinsam beschlossen, wann ich meinen Urlaub einreiche und was wir unternehmen, schließlich soll es uns ja auch gemeinsam Spaß machen.
Auch im Bereich Bildung spreche ich mich zumindest mit meinem Partner ab. Wenn ich vor habe eine Fortbildung zu machen dann betrifft das ja auch unser Haushaltsbudget und unsere Familienzeit, da finde ich es schon fair, wenn auch er seine Meinung dazu sagen darf. Auch wenn ich mich beruflich verändern möchte, dann frage ich meinen Partner um Rat.
Es gibt allerdings auch Bereiche in denen ich nicht nach der Meinung meines Partners bzw. meiner Tochter frage und alleine entscheide, z.B. beim Kauf meiner Kleidung oder auch bei der Wahl meiner Frisur. Mein Partner fände z.B. eine Kurzhaarfrisur bei mir ganz schön, ich persönlich trage meine Haare aber lieber schulterlang und auch in der Mode hat er einen anderen Geschmack.
Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, mussten wir mehrmals umziehen, weil die berufliche Situation meines Vaters dies erfordert hat. Für mich als Kind war das entsprechend schwierig, da ich mich an verschiedenen Schulen und Wohnorten immer neu integrieren musste. Zwar stand es nie wirklich zur Debatte, dass der Umzug einfach nicht durchgeführt wird, aber meine Eltern haben ihr bestes getan, um mich in die Entscheidungen drumherum mit einzubeziehen.
Ich durfte zu sämtlichen Wohnungs- und Stadtbesichtigungen mitkommen und genauso meine Eindrücke und Wünsche äußern wie die Erwachsenen auch. Der letzte Umzug kurz vor meinem Abitur wurde sogar durch eine temporäre Aufteilung der Haushalte und eine Pendlerphase meines Vaters hinausgezögert, damit ich meinen Abschluss an der bereits bekannten Schule fertigmachen konnte. Daher habe ich mich nie „ausgeliefert“ und ungehört gefühlt.
Jetzt, wo ich einen eigenen Haushalt mit meinem Freund führe, treffen wir eigentlich fast alle Entscheidungen, die beide Partner und nicht nur einen von uns gesondert betreffen, gemeinsam. Das schließt kompliziertere und kostenintensivere Aspekte wie den Erwerb neuer Möbel, die Bewerbung für Stellen und die Überlegungen zur Anschaffung eines neuen PKWs ebenso wie „Banalitäten“ wie den Speiseplan für die Woche, das Ziel des nächsten Wochenendausflugs und die Frühstückszeit am Sonntag mit ein. Ich finde es auch wichtig, als Paar sowie als Familie Kompromisse zu finden und niemanden auszugrenzen und zu übergehen, der sich am Ende mit dem Ergebnis vielleicht unwohl fühlt.
Eine gute Frage die hier gestellt wird. Im Prinzip sind alle Fragen und Lösungen zu den Themen wichtig, welche auch die Beziehung oder Familie betrifft. Ob es Jobwechsel, Geldfragen, Kreditangelegenheiten, Gestaltungsdinge am oder im Haus beziehungsweise in der Wohnung oder auch der nächste Urlaub ist, Egotrips können schnell Konfliktpotential beherbergen und Streits auslösen.
Andererseits muss der oder die Partner / in auch lernen, dass man selbst auch noch ein eigenes Leben mit einer eigenen Meinung hat und eben nicht immer alles mit jeden teilen muss und sollte. Ein Stück weit muss jeder ein Mensch bleiben und der oder die sein, welche / r man möchte.
Fast alle Entscheidungen, die sich auch auf den jeweils anderen Part auswirken, treffen mein Freund und ich zusammen. Das betrifft schon mal ganz banal, was zum Essen eingekauft wird, bis auch die bei uns gerade aktuelle Frage, wie wir unser Wohnzimmer umgestalten wollen. Wir waren uns bei den Möbeln prinzipiell einig, wie sie aussehen sollten, aber haben jetzt tagelang diskutiert, von welchem Hersteller wir nun kaufen, bis wir endlich beide einverstanden waren.
Für mich ist es eigentlich selbstverständlich, dass ich alles, was auch meinen Freund betrifft, mit ihm gemeinsam entscheide. So kenne ich es auch von meinen Eltern. Die haben immer alles, was irgendwie wichtig sein könnte, zusammen entschieden. Nach jahrelangem Zusammenleben brauchte einiges nur nicht mehr diskutiert werden, weil beispielsweise bekannt war, was der andere gerne aß und deshalb an Essen eingekauft werden musste.
Meine Eltern haben uns Kinder dagegen nie in irgendwelche Entscheidungen mit einbezogen. Wir Kinder wurden, egal in welchem Alter wir waren, immer vor die vollendete Entscheidung gestellt und hatten dazu dann auch nichts mehr zu sagen. So war es beim Umzug in das neue Haus und dem damit verbundenen Schulwechsel, oder auch beim Umbau des Hauses, wo das Zimmer meines Bruders umfunktioniert und er in ein neues Zimmer einquartiert wurde.
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