Abgelaufene Lebensmittel noch an Haustiere verfüttern?
In Deutschland werden jedes Jahr leider sehr viele Mengen an Lebensmitteln weggeworfen, so auch in fast jedem Privathaushalt. Wenn man etwas Abgelaufenes wegwirft dann landet auch ein Teil des selbst verdienten Geldes im Müll. Was aber tun, wenn man das nicht möchte? Spenden kommt aufgrund des Ablaufes des jeweiligen Lebensmittels wohl nicht infrage.
Wäre eine Verfütterung an das eigene Haustier, beispielsweise an den Hund oder Katze eine Option oder können sich solche Tiere was wegholen, wenn das abgelaufene Lebensmittel dann doch schon irgendwo Schimmelspuren, die jedoch noch nicht sichtbar sind aufweisen? Irgendwo möchte man sein Haustier ja auch nicht vergiften oder schaden. Bei Schweinen ist das ja noch was Anderes, die fressen ja eh so weit fast alles, aber bei Katzen / Hunden? Kennt sich da Jemand von euch aus?
Nein, man sollte keine abgelaufenen Lebensmittel an Hund oder Katze verfüttern. Wenn ich ein Haustier hätte, würde ich nur spezielles Futter kaufen. Meine Schwägerin hat einen Hund und nachdem sie mir erklärt hat, was der alles nicht verträgt, und dass sogar Schokolade für ihn giftig ist, traue ich mich nicht einmal, ihm ein Scheibchen Wurst anzubieten.
Und Katzen sind angeblich auch empfindlich, abgesehen davon, dass sie noch mehr Fleischfresser sind als Hunde. Die Katze könnte an einem vergammelten Stück Fleisch sterben. Und wenn ich mich dann entscheiden müsste, das Lebensmittel entweder in den Magen der Katze zu tun mit den entsprechenden Risiken oder in den Müll, dann entscheide ich mich auf jeden Fall für den Müll.
An Allesesser und Restefutterer wie Schweine, Esel und Pferde würde ich durchaus auch abgelaufene, optisch und geruchsmäßig aber noch gute Lebensmittel verfüttern, bevor ich sie wegwerfe. An Obst und Gemüse kann man Druckstellen und unappetitliche Anteile ja großzügig wegschneiden, und bei Brot macht den meisten Tieren eine trockenere Konsistenz nichts aus. Was nun offensichtlich ohne Ende durchgeschimmelt ist, würde ich aber auch keinem Tier mehr vorsetzen.
Auch würde ich nicht einfach wahllos verarbeitete Lebensmittel an Hunde, Katzen und Kleintiere verfüttern. Gerade spezielle Züchtungen sind oft sehr empfindlich und vertragen nicht alles, was für den menschlichen Magen gemacht ist. Da würde ich mich lieber auf Futter aus dem Tierhandel verlassen oder mit einem Fachmann Rücksprache halten, was ich bedenkenlos darüber hinaus noch verfüttern kann.
Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass klassische Haustiere wie Hund oder Katze eher als Kindersatz gehalten werden, und deinem pelzigen "Baby" wirst du kaum vergammelte Esswaren hinschmeißen, die du selbst nicht mehr möchtest. Die Haustierhalter, die ich kenne, ernähren ihre Viecher mindestens so gut wie sich selbst, manche "kochen" sogar für sie.
Es gab zwar auch Zeiten, als man die Katzen gerade auf dem Land ausschließlich als Mäusefänger draußen gehalten und mit etwas Milch oder einem Rest angegammeltem Aufschnitt bei Laune gehalten hat. Auch der Wachhund an seiner Kette hat bestimmt nicht das feinste Schappi bekommen. Er war eben ein Nutztier, nichts weiter, und bevor man Essensreste wegschmeißt, hat man sie an das Vieh verfüttert. Diese "Haustiere" wurden auch nicht für teuer Geld zum Tierarzt geschafft, sondern haben eben so lange durchgehalten, wie es ging.
Aber heute haben Haustiere ja einen völlig anderen Status. Außerdem leuchtet mir nicht ein, wieso es weniger "Verschwendung" sein soll, wenn man nicht mehr genießbares Zeug Miezi oder Fiffi aufnötigt. Schlimmstenfalls hat man davon eine Tierarztrechnung oder auch einen völlig versauten Teppich. Davon hat niemand etwas. Sinnvoller ist es - revolutionäre Idee - entweder mit mehr Sinn und Verstand einzukaufen oder die Lebensmittel kreativ zu verwenden, bevor sie so gammlig sind, dass sie selbst der Hund nicht mehr runterkriegt.
Maximum, Pferde und Esel sind keine Allesfresser, die sind reine Pflanzenfresser und haben einen äußerst empfindlichen Verdauungstrakt. Schlechtes oder ungewohntes Futter führt bei denen schnell zur Kolik und die ist häufig tödlich.
Das passiert selbst bei extrem behüteten Modellen wie dem Millionen-Hengst Totilas. Oft bleibt nur eine Operation und da ist man schnell 5.000 Euro ärmer, ohne zu wissen, ob es klappt. Nicht selten sterben die Tiere auf dem Hänger während der Fahrt in die Klinik. Um nicht zu verarmen, sollte man da auf beste Qualität achten.
So lange etwas bedingt genusstauglich ist, kann es auch ins Tier. Schließlich könnte man es auch selbst essen. Was nicht in Ordnung ist, sollte auch kein Tier fressen.
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