Rauchen gut zur Stressbewältigung?
Viele von uns kennen das. Man ist beruflich stark eingespannt und immer am tun und machen. In der täglichen Frühstücks,- und Mittagspause greift man zum Glimmstengel, um scheinbar zu entspannen und um runter zu kommen. Es gibt Menschen die meinen, dass Rauchen gut ist um Stress zu bewältigen.
Ist da was dran oder ist das eigentlich nur eine Ausrede, hinter der man sich versteckt um immer einen Grund, eine Begründung oder Rechtfertigung zu haben, rauchen zu müssen?
Ich rauche selber aus Stress, bin aber nach wie vor der Meinung, dass es ein Trugschluss ist, Rauchen als Stressbewältigung zu sehen. Ich glaube sogar eher, dass es Stress bedeutet, wenn man als Raucher meint, unbedingt jetzt eine Zigarette rauchen zu müssen, weil man sonst durchdrehen würde.
Das hat etwas mit Sucht zu tun, nicht mit Stressbewältigung. Der einzige Stress, der mit dem Anzünden und Rauchen des Glimmstängels bekämpft wird, ist die Sucht nach dem Nikotin. Ansonsten finde ich, bringt das überhaupt nichts.
Nichtraucher sind doch auch nicht gestresster als Raucher, nur weil sie keine rauchen können. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass Nichtraucher die gelasseneren Menschen sind, als Raucher. Was für mich wieder beweist, dass Rauchen eher Stress verursacht, als bewältigt.
Ich würde sofort aufhören, wenn ich könnte, gebe aber zu, dass ich noch nicht so weit bin. Außerdem war ich jetzt gerade mit Abnehmen beschäftigt. Beides umzusetzen finde ich ziemlich schwierig. Aber sobald ich mein Wunschgewicht durch die Umstellung der Ernährung und mehr Sport erreicht habe, werde ich auch dies in Angriff nehmen.
Rauchen hilft Rauchern gegen Stress. Das ist vollkommen normal, wenn man von einem Stoff abhängig ist. Denn nach einer Pause ohne den Stoff, also bei Rauchern Nikotin, beginnen sofort Entzungserscheinungen. Auch wenn die nur ganz mild und gar nicht bewusst wahrnehmbar sind, reagiert der Körper mit Stress.
Die Raucherpause sorgt für neuen Stoff, der Körper entspannt sich und der Stress lässt nach. Kommen noch weitere Stressfaktoren dazu wie nervige Kinder, stressige Kollegen, eine hohe Arbeitsbelastung oder ein Chef, der Druck macht, dann wird die Entspannung durch die Zigarette als noch stärker empfunden.
Das erklärt, warum Zigaretten nicht bei der Stressbewältigung helfen. Sie machen eigentlich Stress. Ein Nichtraucher wird durch Nikotin nicht entspannen. Aber ein Raucher erlebt ohne Nikotin Stress, der nachlässt, wenn er zur Zigarette greift.
Was gut bei Stressbewältigung hilft kommt doch ganz auf das Individuum an. Wenn man süchtig ist - in diesem Fall als Raucher von Nikotin - dann wird das natürlich beruhigend wirken, wenn man raucht und sich so neuen Stoff besorgen kann. Wenn man nach anderen Dingen süchtig ist, dann wird das jeweilige Suchtmittel entsprechend helfen.
Wenn man nicht süchtig ist, gibt es allerdings sehr viele Möglichkeiten, mit Stress umzugehen. Manche Menschen bewegen sich dann mehr und machen Sport, andere meditieren. Aber auch Handarbeiten oder Malerei sind Faktoren, die einem helfen können sich zu entspannen. Man muss eben für sich selbst herausfinden, was da am besten funktioniert. Wenn man aber nicht raucht, dann wird Rauchen bei Stress auch nicht wirklich helfen können.
Da ich nicht rauche, würde ich auch gar nicht auf die Idee kommen, Rauchen als Mittel gegen Stress einzusetzen. Alles in allem fühle ich mich sowieso meistens nicht längerfristig gestresst. Auch wenn mich was nervt, beruhige ich mich in der Regel nach einiger Zeit von allein wieder, ohne Hilfsmittel. Was mir ansonsten hilft, sind Spaziergänge in ruhiger Umgebung, Musikhören, Lesen, Fitness-Sport, oder auch mal ein leckeres Essen.
Ich denke, dass es ein Teufelskreis ist und oft der Nervosität erst durch das Rauchen entsteht. Wenn man einen Raucher mal beobachtet, wird der ja im Laufe der Zeit immer nervöser, wenn er kein neues Nikotin erhält. Ich denke, dass es alleine deswegen schon als Stressbewältigung angesehen wird. Durch das eine wird das andere erst ausgelöst.
Oh, ein alter Thread von mir. Mittlerweile gehe ich selbst auch von aus, dass es nicht an der jeweiligen Zigarette / Zigarre liegt, wenn Menschen beim Rauchen etwas herunterkommen, sondern an der Ruhesituation, beispielsweise an der frischen Luft. Andere haben statt einem Glimmstängel einen Lolli im Mund, drehen und lecken ihn die ganze Zeit und nehmen das in der Pause als Runterkomm Ritual.
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