Wegen Blitzeis zu Hause bleiben wollen?

In meiner Region gab es letzte Nacht überraschend Blitzeis und auch Unwetterwarnungen wegen Blitzeis. Das Eis soll immer noch vorhanden sein und es ist auch ziemlich neblig. Ich muss ehrlich sagen, dass ich bei solchen Bedingungen nicht wirklich große Lust habe, raus zu gehen und etwas zu unternehmen. Daher fallen solche Aktivitäten wie ein Kinofilm zum Beispiel für mich auch eher ins Wasser und ich bleibe heute lieber zu Hause, wobei ich zu Hause noch genug zu tun habe, was unter der Woche wegen der Arbeit liegen bleibt.

Eine Freundin fragte mich heute früh, ob ich denn heute noch raus fahren würde, was ich eher verneinte mit dem Hinweis auf das Blitzeis bei uns. Daraufhin erwiderte sie, dass bei ihr zu Hause auch Blitzeis und Nebel wäre, aber sie würde sich davon nicht einschränken lassen wollen und würde trotzdem durch die Gegend fahren und was unternehmen, wenn sie Lust dazu hätte. Wie seht ihr das? Zieht ihr in Erwägung wegen Blitzeis zu Hause zu bleiben oder findet ihr das übertrieben und vielleicht sogar kindisch?

Ich finde das überhaupt nicht kindisch. Die Nachrichten sind gerade voll von Unfallberichten und die Verkehrsnachrichten selber dauern fünf Minuten. Wer da diese Unfälle hat, ist für mich klar: Menschen, die beruflich dazu gezwungen sind, auf den Straßen unterwegs zu sein und Menschen, die die Gefahr nicht ernst nehmen.

Es gibt auch private Gründe, warum man unbedingt irgendwohin muss. Die Beerdigung meiner Mutter würde ich wohl nicht wegen Glättegefahr verpassen. Aber selbst da muss man abwägen. Ein Kinobesuch ist es allerdings auf keinen Fall wert im Graben zu landen, in einen Unfall reinzurutschen und andere zu gefährden.

Ich wollte am Donnerstag eigentlich mit dem Fernbus zu meiner Familie fahren. Ich habe das Ticket dann allerdings storniert, weil die Unfallgefahr drei Mal höher war als sonst. Es mag panisch oder überängstlich erscheinen, wenn man sich von so etwas einschränken lässt. Immerhin kamen auch in der Nacht abertausende Menschen ohne Unfall am Ziel an.

Aber wenn etwas passiert, muss man mit den Konsequenzen leben - oder man selber nicht mehr, sondern nur die Angehörigen. Und mit dem Wissen, dass man es eigentlich besser wusste, dass es klar war, dass alles dagegen sprach, an diesem Tag am Verkehr teilzunehmen.

Und da ist Glättegefahr eben noch sehr greifbar. Das ist keine diffuse Angst. Das kann man nicht damit vergleichen, Angst vor terroristischen Angriffen zu haben. Niemand weiß, welche Großveranstaltung es trifft und wann. Aber bei Glatteis ist die Gefahr einfach da, auf jedem einzelnen Meter einer Straße.

Ich glaube es ist nicht kindisch sondern realistisch wenn man den anderen Autofahrern nicht unbedingt vertraut unter diesen Bedingungen. Mir ist schon mal jemand ins Auto gefahren bei Eis, der hatte nicht mal Winterreifen drauf und war wohl auch zu schnell unterwegs. Da bringt es mir nichts, dass ich es als Wintersportlerin gewohnt bin bei winterlichen Straßenbedingungen zu fahren und ein gut ausgestattetes Auto habe.

Bei uns ist diese Woche wegen des Schnees auch ein Kinobesuch ausgefallen. Natürlich war das ein bisschen ärgerlich, weil mein Partner und ich diese Woche noch Urlaub hatten und nächste Woche wieder arbeiten müssen, was Aktivitäten immer etwas schwieriger macht. Aber ich kenne die Szenen auf den Straßen, wenn es hier das erste Mal richtig ordentlich schneit und hatte keine Lust auf den Stress. Außerdem gibt es doch wirklich genug Alternativen.

Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, dass man auch bei diesem Wetter auf die Straße muss. Wenn es sich aber vermeiden lässt, dann meide ich das Wetter ebenfalls und lasse auch gerne mal das Auto stehen und steige auf andere Verkehrsmittel um.

Ich konnte es mir schon häufiger nicht aussuchen, ob ich Zuhause bleibe oder nicht, denn meinem Arbeitgeber ist das Blitzeis egal und ich muss dennoch antanzen. Wie ich dort ankomme, ist dann meine Sache. Unfälle habe ich auf dem Weg einige gesehen, auch schon selbst welche gehabt bei denen man trotz langsamen Tempo und Winterausstattung auf dem Fahrzeug am Ende im Graben gelandet ist. Ärgerlich ist es dennoch auch wenn nichts passiert ist, da man hinterher den ganzen Ärger mit dem kaputten Auto hat und daher vermeide ich ebenfalls solches Wetter, wenn es denn geht.

Ein Kinobesuch ist es mir jedenfalls nicht Wert, dass ich ggf. im Graben lande und hinterher dann den ganzen Ärger am Hals habe. Die Filme laufen auch noch länger und meistens entspannt sich die Lage nach wenigen Tagen auch wieder und wenn nicht, dann kommt der Film auch irgendwann auf DVD raus und kann Zuhause angeschaut werden.

Wenn man nicht zwingend aus dem Haus muss, weil man zur Arbeit oder einem Termin muss, dann würde ich bei Blitzeis auch lieber zu Hause bleiben. Es passiert so viel und meist kann man ja nicht mal etwas dafür, wenn man trotz angepasster Geschwindigkeiten rutscht.

Ich finde das gar nicht kindisch und würde das ebenfalls so machen. Vielleicht würde ich dann noch etwas zu Fuß erledigen, wenn ich unbedingt etwas machen müsste. Aber das wird eben auch nur in der Stadt machbar sein. Es ist meiner Meinung nach trotzdem nicht falsch, wenn man dann lieber zu Hause bleibt. Da kann man es sich ja auch gemütlich machen. Ich würde da auch nichts riskieren, wenn es eben nicht sein müsste.

Ich kann es ehrlich gesagt nicht verstehen, dass man dann fährt, wenn Blitzeis auf den Straßen ist. Sicher gibt es Situationen, in denen man fahren muss, wenn man zur Arbeit muss oder einen Termin hat oder so etwas. Aber wenn das alles nicht ist und man einfach nur zum Vergnügen irgendwo hinfahren möchte, dann kann ich es nicht verstehen, dass man das nicht verschiebt, wenn Blitzeis ist. Man muss sich und andere doch nicht unnötig in Gefahr bringen.

Man kann sich nicht immer aussuchen, ob man unterwegs sein muss oder nicht. Wenn es sich allerdings vermeiden lässt, dann sollte man auch zu Hause bleiben. Für irgendwelche Freizeitaktivitäten würde ich bei so einem Wetter nicht rausgehen und lieber mein Auto und meine Nerven schonen. Selbst wenn man einen schönen Abend haben sollte oder was auch immer muss man dann ja auch wieder zu Hause ankommen und das würde mich eher stressen als Entspannung zu schaffen.

Bisher konnte ich es bis auf ein Mal immer vermeiden dann unterwegs zu sein und bei dem einen Mal hatten wir dann auch einen Unfall, wenn dieser auch nicht schlimm für uns war, weil es uns gut ging, hätte es einfach nicht sein müssen, da das Auto stark beschädigt war. Man kann es sich aber nun mal nicht immer aussuchen und ich war gezwungen unterwegs sein zu müssen, ebenso wie mein Mann. Dies ist nun auch schon ein paar Jahre her und ich bin froh, dass ich weiterhin jedem Blitzeis aus dem Weg gehen konnte.

Die eigene Sicherheit geht für mich immer vor und steht auch stehts an erster Stelle. Es wird einen keiner Danken oder Honorieren, wenn man früh sich in Gefahr begibt, dadurch vielleicht sogar was passiert. Selbst wenn der Wetterbericht vor Blitzeis warnt und man schon von Unfällen in der eigenen Straße gehört hat muss da einen schon die Alarmglocken schrillen. Ist erstmal der Körper durch einen Unfall durch Blitzeis kaputt dann ist das Leben auch ruiniert. Man muss und sollte nicht alles dafür tun nur des Geldes, Ruhmes oder der Arbeit / Kollegen wegen.

Auch sollte man eher unwichtige Aktivitäten und Besorgungen bei Blitzeis lieber aufschieben und unterlassen. Manchmal hilft es auch, statt früh Morgens 07:30 einkaufen zu gehen, dass auf den frühen Nachmittag zu verschieben, wo bereits Streu,- Räumfahrzeuge unterwegs waren und die Nachbarn / Anwohner vor ihrer Türe gestreut haben. Man hat immer die Wahl im Leben, es ist am Ende nur eine Sache, wie man mit den Konsequenzen eines Zuhausebleibens umgehen kann und wird.

Die Gesundheit steht immer an erster Stelle. Wenn man ein Chef hat, der weiß, was er an einen als Mitarbeiter hat, dann wird der das auch verstehen und einen nicht gleich kündigen. Sollte er wiederum auf ein Kommen bestehen, trotz der Gefahr dann würde ich schon erwägen, mich nach einer anderen Arbeitsstelle um zu schauen, solche Chefs braucht es dann auch nicht.