Für einen Job seine Gesundheit ruinieren?

vom 21.01.2019, 14:39 Uhr

Gerade bei einigen Schauspielern ist ja bekannt, dass diese sich während eines Filmdrehs irgendetwas gebrochen haben oder andere schwerwiegende Verletzungen erlitten haben. Das kann durch einen Stunt gewesen sein, der misslungen ist oder aber durch andere Unfälle. Ein gutes Beispiel hierfür ist Jackie Chan.

Andere Jobs sind nicht immer unbedingt so gefährlich. Würdet ihr für einen Job eure Gesundheit riskieren oder vielleicht sogar ruinieren? Wo sind da eure Grenzen? Wärd ihr vielleicht sogar bereit, in einem Asbest-verseuchten Büro zu arbeiten, wenn ihr keine andere Wahl habt?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Meinst du wirklich, dass sich jeder aussuchen kann, welcher Arbeit er nach geht? Oftmals muss man doch froh sein, wenn man eine Arbeit hat und selbst wenn die Gesundheit darunter leidet, muss man täglich hin und seine Aufgaben erfüllen. Ich kenne einige, die sich mehr oder weniger ihre Gesundheit durch den Job kaputt machen, aber keine andere Wahl haben oder eben Angst haben, dass sie auf Grund ihres Alter keine neue Stelle mehr finden.

Es sind ja nicht nur Schauspieler, die da gefährliche Jobs ausführen. Ich denke, dass mehr Arbeitnehmer auf Kosten ihrer Gesundheit arbeiten, als man annimmt. Ich kenne schon einige, bei denen das so ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich finde Schauspieler als Beispiel für einen "gefährlichen" Beruf schon reichlich weit hergeholt. Wenn man am Stadtheater Regensburg in "Don Carlos" mit beiden Beinen auf dem Boden seine Rolle verkörpert, ist das bestimmt nicht gefährlicher als der Job des Maskenbildners oder im Kartenvorverkauf, und die Sorte Schauspieler macht bestimmt mehr als 90 Prozent der gesamten Branche aus. Schauspieler heißt nicht automatisch 25jähriger Hollywoodstar in einem Actionfilm, der darauf besteht, seine Stunts selber zu machen, auch wenn es sich um unverantwortlichen Blödsinn handelt.

Und davon abgesehen hat, wie schon erwähnt, nicht jeder das Privileg, eine große Auswahl an Arbeitsmöglichkeiten zu haben und/oder im Zweifelsfall bei Papa in der Firma einzusteigen oder noch einen Studiengang anzuhängen, weil man ja noch keine Vierzig ist und die Kohle schon von irgendwo her kommt.

Und man wird auch kaum im Vorstellungsgespräch erfahren: "Ach übrigens, unser Büro ist bis oben hin voll Asbest, weil die Renovierung so teuer ist. Das macht ihnen doch nichts aus? :wink:" Viele Berufe sind auch gefährlicher als sie aussehen, oder generell fragiler, weil man etwa als Tänzerin oder Fitnesstrainerin nur eine unbedachte Bewegung vom Krankenstand entfernt ist, auch ohne dass man mit Schwermetallen oder flüssigem Stahl arbeiten muss.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



In welcher Realität wird man als Arbeitnehmer denn in ein Asbest verseuchtes Büro gesetzt? Es werden ja ganze Gebäude geräumt wenn die Werte nur etwas erhöht sind. Und in welcher Realität ist Schauspieler ein gefährlicher Job? Selbst Schauspieler, die Actionfilme drehen - was viele nicht machen - drehen gefährliche Szenen oft nicht selber.

Ich glaube jedenfalls, dass die Zahl der Schauspieler, die sich schon bei der Arbeit verletzt hat, deutlich geringer sein dürfte als zum Beispiel die Zahl der Krankenschwestern und Krankenpfleger, die chronische Rückenbeschwerden haben, weil sie jahrelang schweren Patienten aus dem Bett geholfen haben.

Außerdem glaube ich, dass man sich diese Frage bei den meisten Jobs gar nicht stellt. Es gibt wahrscheinlich ein paar Ausnahmen wie Feuerwehr, Polizei oder Bundeswehr, aber ich glaube nicht, dass sich zum Beispiel ein Berufskraftfahrer überlegt, ob er bereit ist seine Gesundheit zu riskieren. Obwohl er sicher weiß, dass es immer wieder schwere LKW Unfälle gibt und, dass die Gefahr einen Unfall zu habe rein statistisch natürlich steigt, je mehr Zeit er auf der Straße verbringt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Man hat in Deutschland schon wirklich viel Arbeitsschutz und daher stellt sich die Frage auch nicht unbedingt. Dennoch muss man immer abwägen, ob man Spaß bei der Arbeit haben will und damit auch mal Gefahr eingehen will oder einfach immer sicher sein will. Bei meiner Arbeit stellt sich die Frage nicht, aber gehen wir mal beispielsweise aktuell von Pflegekräften zum Beispiel aus. Da kann man Spaß an der Arbeit haben und dennoch macht man sich mit Überstunden und harter körperlicher Arbeit über die Jahre kaputt. Das kann man auch nicht immer verhindern.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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