Knüpfen als Beschäftigung für Kinder?
Vor sehr vielen Jahren bin ich durch Jemanden aus der Verwandtschaft zum Knüpfen gekommen. Man zieht kleine farbige Fäden, welche nur einige Zentimeter lang sind und beispielsweise aus Baumwolle bestehen mithilfe eines Knüpfhakens durch ein Stramin und verknotet mithilfe des Hakens diesen. Ein Stramin ist grob geschrieben eine Art mehrmaschiges Netz, das Grundgerüst für ein Knüpfwerk. Zumeist besteht es aus Baumwolle oder Leinen. Solches benutzt man auch oft für beispielsweise Stickereien oder Kreuzstichen verschiedener Art.
Das ist im Groben der ständige Ablauf, womit man am Ende ein schönes Muster oder Bild erzeugt. Auch Kissen oder Teppiche lassen sich auf diesem Weg erstellen. Es gibt auf diversen Plattformen solche Einsteigersets, wo alles dabei ist, was man braucht. Habt ihr mit Kreativtechniken wie dem Knüpfen selbst schon einige Erfahrungen gemacht und wenn ja, wäre das auch was für Grundschulkinder beziehungsweise Ältere?
Ich habe das in der Grundschule mal in einer Projektwoche gemacht und da hat es mir auch Spaß gemacht. Ich glaube für ältere Kinder ist es dann aber schnell langweilig und vor allem auch nicht so wirklich cool. Ich denke es ist eine gute Art seine Kinder dazu zu bringen Konzentration zu üben und vor allem auch mal etwas Kreatives zu machen. Kreativ sein und etwas mit der Hand machen ist ja immer schön, daher würde ich das schon mit meinen Kindern machen, wenn sie dann so alt sind.
Meine Mutter war, was Handarbeiten anbelangt, sehr geschickt.So hat sie zum Beispiel auch Teppiche geknüpft. Ich habe oft daneben gesessen und auf die Uhr geschaut, wie lange sie für die jeweilige Reihe braucht. Sie hat das zum Beispiel als Nebenbeschäftigung beim Fernsehschauen betrieben. Es hat wochen- oder sogar monatelang gedauert - ich kann mich nicht so genau daran erinnern -, bis ein großer Teppich fertig war.
Ich habe dieses Geschick fürs Nähen, Stricken, Sticken und Knüpfen leider nicht geerbt. Wenn Kinder sich dafür interessieren, ist es eine schöne Beschäftigung. Aber Kinder sind nun mal unterschiedlich. Manchen macht es Spaß, den meisten aber wahrscheinlich nicht.
Wenn du die Sorte Kind daheim hast, warum nicht? Ich habe schon als Kind auch gerne gebastelt und hatte eine Menge Geduld für frickelige Kleinarbeit. Stundenlang habe ich beispielsweise Perlentiere gebastelt oder Armbänder geknüpft.
Ich war aber auch ein legendär uncooles Kind. Dicklich, unfit, sehr clever, aber leider etwas altklug und daher bei meinen Altersgenossen nicht unbedingt der Superstar. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Hobby wie "Knüpfen" auch nicht gerade das soziale Standing fördert. Wer ein cooles und angepasstes Kind will, sollte andere Hobbys pflegen und fördern. Und wer von Natur aus ein Kind hat, das nicht gerne stundenlang stillsitzt und frickelt, steht mit Handarbeits-Hobbys sowieso auf verlorenem Posten.
Vielen Dank für eure Rückmeldungen und Meinungen. Ich finde auch, dass dies natürlich kein Hobby ist, welches man immer und ständig haben und ausüben muss. Gesellschaftsfördernd wird das wohl nur unter Rentnern oder Erwachsenen sein oder man findet ein anderes Kind mitsamt Elternteil, welches dasselbe Hobby hat. Derzeit sind die Kontaktmöglichkeiten leider immer noch limitiert, so würde das nicht weiter ins Gewicht fallen, das Hobby als Kind auszuführen. Es hat zumindest auch ein Vorteil, man muss das Kind nicht extra in ein Fußball,- Handballverein geben, damit es sich sinnvoll beschäftigt.
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