Werden Kinder zu Ostern zu reich beschenkt?

Ich habe eine Diskussion gelesen, in der es darum ging, dass Kinder heutzutage an Ostern viel zu reich beschenkt werden würden. Da würden es nicht mehr nur ein paar Ostersüßigkeiten tun, sondern die Kinder würden richtige Geschenke wie an Weihnachten oder Geburtstag erhalten.

Ich muss sagen, dass mir da in der Familie oder im Umfeld noch nichts aufgefallen ist, aber die meisten habe auch schon ältere Kinder. Nun muss ich sagen, dass es zu meiner Kindheit immer so war, dass die Ostersüßigkeiten im Garten gesucht wurden. Da gab es dann auch meist nur Süßigkeiten. Einmal habe ich auch eine kleine Plastikschubkarre bekommen, weil ich immer gern bei der Gartenarbeit geholfen habe. Aber großartig Geschenke gab es da nie.

Meint ihr auch, dass die Kinder mittlerweile zu Ostern viel zu reich beschenkt werden? Wie wird das in eurer Familie gehandhabt? Was haltet ihr davon, wenn Kinder zu Ostern richtige Geschenke erhalten und nicht nur etwas an Süßigkeiten? Findet ihr das übertrieben? Oder meint ihr, dass man da eben mit der Zeit gehen muss?

Ich habe so etwas auch schon mitbekommen, dass es immer mehr die Regel zu sein scheint, dass Kinder zu Ostern richtige Geschenke bekommen. Ich kenne so etwas aus meiner Kindheit auch nicht, da war ich schon immer glücklich, dass ich Schokoladen-Ostereier suchen konnte. Aber natürlich ist es auch schwierig, nicht mit der Zeit zu gehen, weil in der Schule sicher auch darüber geredet wird, wer was bekommen hat.

Wenn dann ein Kind nur Schokolade vorweisen kann und die anderen richtige Geschenke bekommen haben, ist das natürlich auch nicht so schön. Aber eigentlich bin ich auch der Meinung, dass man nicht noch richtige Geschenke braucht, zumindest eben nicht übertrieben viel. Sicher kann man mal etwas schenken, wenn das passt, aber die Hauptsache sollte für mich nach wie vor im Suchen der Ostereier liegen.

Es sollte doch jeder selber entscheiden wie viel er seinem Kind zu welchem Anlass schenkt. Die gleiche Diskussion kommt jedes Jahr auch vor Nikolaus und Weihnachten und dann heißt es immer "früher war das anders". Nur weil etwas früher anders war muss es nicht besser sein.

Ich habe früher von meinen Eltern zu Ostern nie irgendwelche Süßigkeiten bekommen. Wir haben Spielzeug für den Sommer bekommen oder irgendwas sommerliches zum Anziehen. Süßigkeiten gab es genug vom Rest der Familie. Und ich habe nie gedacht, dass das eine "richtige" Geschenke sind und die Süßigkeiten dementsprechend dann "falsche" Geschenke.

Ich finde es jedenfalls vernünftig wenn Eltern statt jeder Menge Zucker in Eierform lieber etwas schenken, von dem das Kind länger etwas hat und damit meine ich nicht den nächsten Besuch beim Zahnarzt.

Ich habe keine eigenen Kinder, aber arbeite als Erzieherin in der Kinder - und Jugendhilfe. Wir holen für jedes Kind etwas im Wert von ca. 10 Euro und Süßigkeiten. Das heißt ein Buch, ein Hörbuch, eine Kleinigkeit zum Spielen oder etwas für ihre Sammlungen. Ich kenne es von zu Hause auch nicht anders. Bei uns gab es immer eine Kleinigkeit und wir durften dann Eier suchen gehen. Damit waren wir auch immer sehr zufrieden und sind es auch heute noch, nur dass wir meistens keine Eier mehr suchen.

Die Kinder auf der Arbeit sind dann immer recht genervt, dass sie suchen müssen. Mit neun Jahren sollte dies aber noch im Rahmen sein. Das Suchen an sich macht ja auch noch Spaß, aber wenn dann nein IPhone im Nest liegt, hat das Geschenk auch schon keine große Bedeutung mehr. Die Messlatte für Geschenke wird immer höher gesetzt und wenn man von keinem tollen Geschenk erzählen kann, werden manche Kinder gar ausgelacht.

Unsere Kinder haben sich dennoch gut damit zurecht gefunden. Ich habe auch eine Freundin, die ihrem 12-jährigem Sohn ein Tablet zu Ostern schenkt. Meiner Meinung nach ist das viel zu viel. Ich bin aber auch kein Freund von Valentinstag oder Muttertag. Muttertag sollte jeden Tag sein und auch Weihnachten ist eigentlich das Fest der Liebe und nicht das Fest der großen Geschenke. Das kann aber jeder so sehen, wie er mag. Große Geschenke sind meiner Meinung nach zu Ostern nicht angemessen. Das hat auch nichts mir dem Geld zu tun, sondern der Erwartungshaltung die Kinder dann für das nächste Jahr entwickeln. Und die Enttäuschung kann immer groß sein, wenn das letzte Jahr nicht übertroffen wird.

Ich kenne das so, dass es zu Ostern höchstens Schokolade gibt in Eier-Form oder eben in Osterhasen-Form. Dann gab es meist noch gekochte und bemalte Hühnereier. Mehr aber auch nicht. Ich weiß aber von manchen Kindern, dass die dann zu Ostern eine teure Spielekonsole geschenkt bekommen, was ich persönlich maßlos übertrieben finde.

Wenn ich Mutter wäre würde es zum Nikolaus und zu Ostern nur ein bisschen Schokolade geben, mehr nicht. Es reicht doch, wenn du Weihnachten und zum Geburtstag dann teurere Geschenke gemacht werden, aber doch nicht ständig.

Ich finde Ostern ist wie Nikolaus eher eine kleine Sache. Wir sind nicht gläubig und habe daher nur die Suche, die das Ganze spannend macht. Deswegen gibt es bei uns auch nur Schokoeier und vielleicht eine Kleinigkeit dazu, aber ich kenne das auch aus meiner Kindheit nicht, dass es da großartig viel gibt.

Bei Oma gab es meistens noch etwas Geld dazu, aber die wusste auch, dass gerade ich extrem wenig Taschengeld bekomme und auch darauf angewiesen bin. Geld würde ich meinen Kindern nicht schenken, auch keine großen Sachen. Über Schokolade freut man sich doch auch.

Es ist doch eher eine Frage, was man seinen Kindern vermitteln will. Wenn sich Kinder nicht mal mehr über Schokolade freuen können und eine Konsole erwarten, dann hat man etwas falsch gemacht. Darüber muss man auch nicht diskutieren, da hat man etwas falsch gemacht.