Durch Stillen schneller Babypfunde loswerden?
Ist es richtig, dass man als Mutter, wenn man stillt, schneller wieder zum Wunschgewicht kommt? Warum ist das so? Denn wenn die gerade gewordene Mutter stillt, wird sie ja bestimmt auch kalorienreichere Nahrungsmittel zu sich nehmen, damit die Milch auch satt macht. Alles was sie isst, geht ja auch quasi in die Milch über.
Habt ihr eure Babypfunde schnell verloren als ihr gestillt habt? Oder hat das mit dem Stillen weniger zu tun? Wie lange habt ihr gebraucht um die Pfunde loszuwerden und habt ihr wieder zu genommen als ihr aufgehört habt mit Stillen?
Ich habe mal gelesen, dass allein die Produktion von Milch sehr viel Energie kostet. So ist das Kind ja nicht nur von einmal stillen satt, sondern muss ja mehrmals über den Tag verteilt gestillt werden. So soll die Mutter allein durch das Stillen und die damit verbundene Milchproduktion etwa 600kcal pro Tag verbrennen. Natürlich ist es auch davon abhängig, wie viel die Mutter dabei isst und wie sie sich bewegt. Wenn sie kein Kaloriendefizit hat, wird sie beim Stillen auch nicht abnehmen.
Dass die Muttermilch mehr Kalorien aufweist, wenn man kalorienreiche Nahrung zu sich nimmt, stimmt so nicht. Bis heute ist nicht sicher, was wirklich in die Muttermilch übergeht, aber Kalorien sind es mitunter nicht. Es heißt immer, dass stillende Mütter auf säurehaltige Nahrungsmittel verzichten sollen, damit das Kind nicht wund wird. Es heißt, dass sie kein Koffein zu sich nehmen soll, weil das Kind sonst nicht schläft. Es wird gesagt, man solle auf blähendes Gemüse verzichten, da das Kind sonst Bauchweh bekommt.
Da frage ich mich immer wieder, warum Kinder, die nicht gestillt werden, ebenfalls schlecht schlafen, genauso wund werden und ebenfalls unter Blähungen leiden. Ich habe anfangs sehr oft auf bestimmte Lebensmittel verzichtet, bis ich merkte, dass es keinen Unterschied macht. Freunden und Bekannten erging es ebenfalls so.
Stillen kostet eine Frau sehr viel Energie. Wenn das Kind an der Brust der Frau trinkt, wird sie quasi, im wahrsten Sinne des Worte, ausgesaugt. Ich hatte es damals ganz oft, dass ich von einer Sekunde auf die andere so müde wurde, wenn mein Kind bei mir an der Brust lag, dass ich hätte auf der Stelle einschlafen können. Wenn man stillt, dann verbraucht der Körper einfach viel mehr Kalorien. Wichtig ist, dass man nicht mehr Nahrung zu sich nimmt, sondern sich gesund ernährt.
Ich habe bei meinem ersten Kind durch das Stillen super abgenommen. Bereits nach drei Monaten hatte ich mein Ausgangsgewicht von vor der Geburt wieder und bin sogar noch bei vier Kilogramm darunter gelandet. Diese vier Kilogramm waren aber bald nach dem Abstillen wieder drauf. Nach der zweiten Geburt hat das Stillen nichts gebracht. Ich habe heute, fast drei Jahre nach der Geburt, das Ausgangsgewicht nicht zurück und habe über 12 Monate gestillt, sechs davon voll. Bei meiner Schwägerin war / ist es genauso.
Die Milchproduktion verbraucht mehr Energie und noch dazu kommt, dass frisch gewordene Mütter meistens auch keine Zeit finden etwas zu essen. Daher geht die Gewichtsabnahme am Anfang meistens sehr schnell.
Das die Muttermilch weniger satt macht wenn man weniger isst, ist auch eine Tatsache die so nicht bestätigt werden konnte. Es wurde dabei die Muttermilch von Frauen untersucht die sich gut ernähren und ebenfalls die von Frauen aus Afrika die nicht genug zu essen haben. Bei beiden war die Muttermilch in der Zusammensetzung identisch. Denn der Körper baut sich lieber selbst ab, als bei der Muttermilch für das Kind zu sparen.
Lediglich die Zufuhr von Flüssigkeit spielt eine Rolle. Trinkt man nicht ausreichend am Tag, dann nimmt die Milchmenge auch ab. An der Qualität verändert sich jedoch nichts. Das wäre erst der Fall wenn die Mutter selbst bereits kurz vor dem Hungertod stehen würde.
Ich habe in der Schwangerschaft schon abgenommen, dass ich einen Tag vor der Entbindung weniger gewogen habe als vorher. Durch das Pumpstillen habe ich in den ersten zehn Wochen 8 Kilogramm abgenommen, auch da ich kaum zum essen gekommen bin. Inzwischen wiege ich über 20 Kilogramm weniger als vor der Schwangerschaft, aber das dies alleine durch das Pumpstillen gekommen ist, mag ich doch sehr bezweifeln. Seit sich mein Sohn selbst abgestillt hat, habe ich auch weiterhin abgenommen.
Es kommt immer auf die Essgewohnheiten drauf an, eine stillende Mutter die jeden Tag nur Fast Food in rauen Mengen isst, wird davon auch nicht abnehmen. Eine Mutter die weniger Kalorien aufnimmt durchs essen als der Körper benötigt, wird abnehmen. Ist doch eine ganz einfache Rechnung.
Manchmal frage ich mich warum irgendwie alle in meinem Umfeld beim Stillen abgenommen haben, nur ich nicht. Die Milchproduktion verbraucht mehr Energie habe ich mal gelernt. Ich hatte elf Monate das Glück mein Kind stillen zu können, aber von erhöhtem Energieverbrauch habe ich absolut null gemerkt wenn ich ehrlich bin.
Ich habe nicht geraucht oder Unmengen an Essen in mich rein gestopft. Deswegen bin ich der festen Überzeugung das man nicht automatisch beim Stillen abnimmt. Da ist jeder Körper einfach unterschiedlich. Genau wie manche in der Schwangerschaft nur 5 Kilo zunehmen und andere, wie ich, 20 Kilo.
Ich halte das irgendwie für einen Mythos. Im Endeffekt kommt es doch auf das Essverhalten in der Schwangerschaft an sowie nach der Geburt. Wenn eine Mutter während der Schwangerschaft nur geschaufelt hat, dann kann man nach der Geburt nicht gleich sagen, dass man damit nun aufhört und nun nur noch wenig isst.
Wenn man sich während der Schwangerschaft gesund und ausgewogen ernährt und nach der Geburt das beibehält, dazu aber noch Sport macht dann ist das sicherlich die sinnvollere Methode ans Abnehmen zu denken. Oder: Man akzeptiert sich einfach so wie man ist und erfreut sich an ein paar Kilos mehr oben oder untenrum. Dem eigenen Partner freut es vielleicht auch. Manche Menschen sehen mit ein paar Kilos mehr nach der Geburt besser aus als vorher und vor der Schwangerschaft, wo man vielleicht ein Hungerhaken war (übertrieben formuliert!).
Ich habe durch das Stillen nicht abgenommen. Man verbraucht zwar mehr Kalorien, aber ich habe auch mehr gegessen, vor allen Dingen mehr Schokolade. Ich war aber vor meiner ersten Schwangerschaft sehr dünn, sodass das nicht schlimm war. Das Kind holt sich das, was es braucht. Ich glaube, dass die Milchzusammensetzung sich nur nach den Bedürfnissen des Kindes richtet. So ist ja die Milch in den ersten Wochen anders zusammengesetzt als später.
Mein drittes Kind habe ich fast drei Jahre lang gestillt, zwar natürlich nicht voll, aber mindestens einmal am Tag und je nach Trostbedarf. Ich habe aber eher zugenommen, weil ich viel Appetit hatte.
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