Neue Corona Lockdown Verlängerung - gerechtfertigt?
vom 09.02.2021, 23:37 Uhr
Wibbeldribbel hat geschrieben:@Nebula: Du sprichst das Thema Gesundheit an und betonst selbst deren Wichtigkeit. Aber Schmerzen, psychische Leiden oder andere körperliche Leiden scheinen nicht mehr dazu zu gehören. Es gibt ja Corona. Arzttermine, die sehr wichtig sind, werden teilweise storniert. Für psychische Erkrankungen gibt es kaum mehr Angebote, die stattfinden und nicht jeder kann dies online absolvieren.
Es gibt das Problem mit den Existenzängsten. Eltern sind teilweise überfordert, weil sie Homeschooling und HomeOffice unter einen Hut bringen sollen, sie sollen jedoch weiterhin effektiv arbeiten. Alte Leute werden isoliert, da Alten- und Pflegeheime ja Hotspots sind und verstehen oftmals nicht, was dieses "Onlinemeeting" sein soll.
Es geht nicht mehr nur um den teuren Haarschnitt. Ich verstehe eh nicht, warum Friseure als Erstes öffnen sollten. Da gibt es wichtigere Dinge, bei denen sich ein Hygienekonzept alleine aufgrund der Räumlichkeiten besser umsetzen ließe. Außerdem ist das Gesundheitssystem seit Jahren eh schon kaputtgespart, der "Fisch stinkt hier am Kopf". Ich habe unheimlich viel Verständnis für den Lockdown und den Infektionsschutz, aber nach fast 12 Monaten öffnen sich riesige Abgründe, die man wahrscheinlich nie wieder verschließen kann.
Wodurch entstehen denn psychische Leiden in der Krise? In dem Zusammenhang wird immer wieder die Isolation oder Schließungen genannt. Siehe meinen letzten Beitrag dazu. Jeder ist selbst dafür verantwortlich, wie weit man sich irgendwo einigelt. Moderne Medien sind auch zur Kommunikation da, Treffen sind möglich, telefonieren usw. Es gibt auch Kummernummern zum Anrufen, dass persönliche Anlaufstellen nicht vorhanden sind, stimmt so nicht. Beispielsweise die Diakonie oder Bahnhofsmission stellen immer noch ihre Angebote bereit, nur halt mit weniger Kapazitäten.
Zwischen durch gab es ja auch breite Öffnungen für fast alle Bereiche weil "Einige" sich dem Druck gebeugt haben, wo das hingeführt hat sah man ja dann nach den Sommerferien. Wie gesagt, ohne Jemanden diskriminieren zu wollen, ein Stück weit ist man für sein Leben selbst verantwortlich, auch wie man selbst seinen Tag gestaltet und seine Zeiten (neu) plant. Es gibt kaum Demos, geschweige denn Leute die auf die Straße gehen und gegen Homeschooling und Homeoffice demonstrieren. Sind die Maßnahmen also nicht doch noch ein wenig aushaltbar? Ich finde schon und ja ich bin selbst auch von vielen Dingen betroffen, zähle selbst zur Risikogruppe und weiß aber auch, dass man nicht eingesperrt ist.
Nebula hat geschrieben:Jeder ist selbst dafür verantwortlich, wie weit man sich irgendwo einigelt. Moderne Medien sind auch zur Kommunikation da, Treffen sind möglich, telefonieren usw. Es gibt auch Kummernummern zum Anrufen, dass persönliche Anlaufstellen nicht vorhanden sind, stimmt so nicht. Beispielsweise die Diakonie oder Bahnhofsmission stellen immer noch ihre Angebote bereit, nur halt mit weniger Kapazitäten.
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Hast du es denn auch tatsächlich selbst erlebt, was du schreibst? Ich kann dir aus eigener Erfahrung versichern, dass es leider eben doch nicht immer ganz so einfach ist, wie du es schreibst. Und jeder ist eben meiner Ansicht nach doch nur bis zu einem bestimmten Grad selbst verantwortlich, wie sehr oder wenig man sich einigelt. Wer z.B. depressiv ist, kann das selbst nicht mehr wirklich gut entscheiden und braucht tatsächlich Hilfe von außen. Da helfen belehrend-mahnende Worte nicht wirklich weiter.
Wie gesagt, zum Glück habe ich nach einiger Sucherei inzwischen einen Therapeuten gefunden, der anders denkt, und versucht, wirklich zu helfen. Aber es hat einiges an Mühe gekostet, da die "selber schuld"-Denkweise recht weit verbreitet zu sein scheint.
lascar hat geschrieben:Nebula hat geschrieben:
Meinst du nicht, dass manche Menschen (ohne irgend hier jemanden zu meinen!!) auch ein Stück weit für die eigenen psychischen Probleme selbst verantwortlich sind, weil sie sich übermäßig selbst isolieren?
Ach naja, sind also die Menschen selbst schuld, wenn es ihnen schlecht geht? Sprich: ich bin also selbst schuld, dass es mir inzwischen ernsthaft schlecht geht? Da habe ich ja Glück, dass mein neuer Psychotherapeut das nicht auch so sieht, sonst würde ich wirklich allmählich vom Hocker kippen. Verständnislosigkeit und "selber schuld" wäre das Letzte, was mir jetzt helfen könnte.
Schau mal, ich schrieb "manche" nicht "alle", nicht umsonst achte ich auf dass, was ich schreibe. Viele Menschen bauen sich die Mauern um sicher herum selbst auf, keiner muss sich einsperren. Selbst Menschen in kleinen Wohnungen wohnen können entscheiden, ob sie rausgehen oder nicht, ob sie fernsehen, im Internet surfen, Besuch empfangen etc. Genau wie vor der Krise auch.
Es gibt auch Menschen, die schon vor der Krise psychisch nicht ganz gesund waren, die Ursachen lagen dann aber nicht an den Lockdowns oder der Krise, sondern an Dingen, die für Außenstehende nicht greifbar sind, einen ja auch nichts angehen. Auch für solche Menschen mit psychischen Leiden gibt es weiterhin oft den Kontakt zu ihren Ärzten / Beratern / Psychiatern via Telefon oder Online.
@Lascar: In meiner Gegend ist das so und ich kenne auch im nahen Umfeld Leute die für solche Träger arbeiten. Selbst Schuld sind aber nun mal Viele weil sie aus Vorsicht mehr einigeln als sein muss. Die sinngemäße Argumentation dass man sich am Besten schützen kann wenn man Kontakte vermeidet ist doch der Grund und das Argument aus den Medien / Politik, welcher dafür verantwortlich ist, dass sich Leute oft stark isolieren.
Gerade dadurch entstehen doch aber auch viele der psychische Probleme. Ehrlich? Mir liegt es fern Jemanden persönlich anzugreifen. Bevor das nun ins OT oder Persönliche von welcher Seite auch immer abdriftet, verabschiede ich mich hier aus dem Thread. Wer mit mir weiter diskutieren will, einfach eine PN schicken.
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