Bei Untersuchung ins Behandlungszimmer gehen?

Ich habe schon mehrfach erlebt, dass plötzlich ein anderer Arzt oder eine weitere Arzthelferin ins Behandlungszimmer gekommen sind, während ich untersucht wurde. Mir ist das meist doch irgendwie unangenehm, da ich doch so wenig Personen wie möglich mit im Behandlungsraum haben möchte. Gerade bei Ärzten wie dem Gynäkologen kann man sich ja schon vorstellen, dass es für die Patientin nicht besonders toll ist.

Ich habe dann auch nichts dazu gesagt, fand es aber schon irgendwie störend und auch unangenehm, dass da plötzlich jedem den Raum betreten hat. Bei meiner Gynäkologin würde es so etwas nicht geben. Dort bin ich schon Jahre als Patientin und noch nie ist da jemand vom Personal herein gekommen, wenn dies nicht durch ausdrückliche Anforderung passieren sollte.

Empfindet ihr es auch als störend, wenn während einer Untersuchung noch ein weitere Arzt oder eine Arzthelferin das Zimmer betreten? Würdet ihr da sagen, dass euch dies stört? Oder nehmt ihr das einfach hin und ist es euch egal?

Bei mir kam das schon häufiger vor, ich habe es aber nie als schlimm empfunden, beim Gynäkologen. Die Arzthelferinnen brauchten etwas aus dem Raum, haben sich auch entschuldigt und nie die Tür so weit geöffnet, dass man etwas sehen konnte und mir wurde auch nicht irgendwo hingeschaut. Ich denke, dass es auch davon abhängig ist, wie die Arzthelferin dann reagiert, denn manchmal muss es einfach sein und man kann nicht warten.

Das wird in verschiedenen Praxen sicher auch unterschiedlich gehandhabt und ich höre es dann oft am Telefon, dass man den Arzt nun nicht erreicht, weil er gerade jemanden untersucht oder behandelt. Das verstehe ich dann auch gut, denn ich muss sagen, dass es mir auch etwas unangenehm wäre, wenn ich gerade untersucht werden würde und dann jemand einfach den Raum betritt.

Sicher sind das dann auch Ärzte oder Sprechstundenhilfen oder so etwas, aber trotzdem würde ich es auch vorziehen, wenn eine andere Lösung gefunden würde. In anderen Praxen geht es ja auch, dass der Arzt im Behandlungsraum eben nicht gestört wird oder es wird vielleicht angerufen und der Arzt geht kurz aus dem Raum, wenn etwas zu klären ist. So finde ich es aus Sicht des Patienten schon angenehmer, wenn eben während der Untersuchung niemand den Raum betritt.

Mir ist da mal ein Ding passiert, das war eigentlich alles andere als lustig. Ich arbeitete mit dem damaligen Gatten aktiv an einem Wunschbaby. Irgendwann war der Schwangerschaftstest dann auch positiv und die Freude auf beiden Seiten groß. Mit dem Arzttermin ließ ich mir noch Zeit. Irgendwann, als es dann bei uns beiden passte, nahm ich den Arzttermin zusammen mit dem Gatten wahr.

Der wartete brav im Warteraum während ich beim Arzt im Behandlungsraum war. Ich schilderte ihm mein Anliegen und er untersuchte mich dann mittels Ultraschall. Da es ja erst die zwölfte Woche war, führte er den Ultraschall nicht äußerlich durch. Als er dann den Fötus entdeckte, stürmte er aus dem Behandlungszimmer und kam mit dem Gatten zurück. Also das hat mich schon ziemlich befremdet und ich war absolut baff.

Die Freude allerdings war um einiges größer als der Gedanke daran, dass hier schon meine Persönlichkeit und Privatssphäre erheblich verletzt wurde. Der Papa in spe war so begeistert, dass ich mich zurückhielt und den Vorfall überspielte. Aber eigentlich ging das gar nicht, was der Arzt da abgezogen hatte. Auf dem Heimweg sprach ich dann mit dem Gatten darüber und der dachte halt, dass die Aktion auf meinem Wunsch hin geschah. Letzten Endes hakten wir das aber ab und der Gatte freute sich über das Babykino.

Ich hatte noch nie den Fall, dass jemand in den Untersuchungsraum geplatzt ist, als ich dort gerade Patientin war und mich in einer komischen Position befunden habe. Ich kenne das eher so, dass die Behandlungsräume so geschnitten sind, dass man diese gar nicht direkt einsehen kann. Bei meiner Gynäkologin beispielsweise kommt man zuerst in das Sprechzimmer, was direkt einsehbar ist mit dem Schreibtisch und allem.

Am Ende des Sprechzimmers ist eine Tür, die in einen Nebenraum nach rechts führt und dort um die Ecke finden dann die Behandlungen statt, wo nie eine Arzthelferin anwesend ist. Also selbst wenn eine Arzthelferin auf die Idee kommen würde, irgendwelche Patientenunterlagen vorbeizubringen, würde sie eh nichts sehen können und höchstens bis ins Sprechzimmer vordringen können.

Ich kenne es eigentlich nur so, dass der Bereich, in dem man untersucht wird, von der Tür her nicht einsehbar ist. Und natürlich ist dann jedem klar, dass man an der Tür stehen bleibt und wartet bis der Arzt kommt und nicht in den Untersuchungsbereich stürmt.

Ich finde es schon störend wenn ich bei einem Arztbesuch unterbrochen werde. Man hat meistens eh nicht so viel Zeit und da ist es dann wirklich nicht hilfreich wenn das Gespräch auch noch unterbrochen wird und man vielleicht vergisst irgendwas zu klären. Aber ob jemand nun irgendeinen Teil von mir unbekleidet sieht ist mir tatsächlich völlig egal. Ich bin nicht verklemmt und besitze nichts, was andere Frauen nicht auch haben.

Es kommt auf den Arzt an, wo man hingeht. Bei einem Zahnarzt dürfe das sicher weniger stören, als wenn man beim Gynäkologen oder Urologen halb nackt auf irgend einen Stuhl sitzen würde. Man kann es ja keinen Arzt oder Schwester verbieten, einfach hereinzukommen. Natürlich kann man den behandelnden Arzt hinterher sachlich und ruhig drauf ansprechen. Ich glaube aber kaum dass sich was für die Zukunft ändern wird und auch Wochen später kein Schild an der Tür hängt mit dem Schriftzug: Patient/in ist nackt, bitte nicht stören / hereinkommen.