Sich beschweren, wenn eine Pizza anders ausfällt?

Nicht nur im Ausland kann es einem passieren, dass man unter einem bekannten Begriff doch etwas anderes serviert bekommt als das, was man erwartet. Viele Restaurants versuchen, sich durch kreative neue Rezepturen und Varianten alter Klassiker von der Masse abzuheben, und die meisten Namen der Speisen sind auch nicht patentiert oder irgendwie gesichert, sodass man mit der Betitelung in der Speisekarte eine Verpflichtung zu einer ganz bestimmten Zubereitungsweise eingeht. So gibt es in meiner Stadt beispielsweise einen Pizzadienst, bei dem auf die Hawaii-Pizza neben Schinken und Ananas standardmäßig Preiselbeeren draufkommen. Das habe ich dort bisher zum ersten und einzigen Mal so gesehen, aber mir schmeckt diese Version sehr gut.

Auf Nummer Sicher geht man, wenn man sich nicht nur vom Namen leiten lässt, sondern auch die Beschreibung liest oder aktiv nachfragt, was einen erwartet. Nun kann ich mir vorstellen, dass in Kroatien vielleicht die Sprachbarriere dazwischenstand und ihr ganz bewusst eine Speise bestellt habt, bei der ihr euch sicher wart, dass ihr sie kennt. Ich denke, in solchen Fällen muss man dann einfach mit einer gewissen Offenheit an die Sache herangehen. Dass es einem am Ende nicht schmeckt, kann ja passieren, aber ein Beschwerdegrund wäre es für mich erstmal nicht, solange keine gravierenden Qualitäts- und Verarbeitungsmängel vorliegen und ich mit den landestypischen Gepflogenheiten nicht vertraut bin.

Wenn eine Ananas und Schinken drauf sind, kann man das wahrscheinlich Pizza Hawaii nennen. Wenn die Pizza aber überhaupt nicht schmeckt, würde ich wie bei allen anderen Sachen, die mir nicht schmecken, etwas sagen. Aber im Ausland mache ich das nie. Ich bin dort ja Gast und wenn dieser Belag dort üblich ist, dann steht es mir nicht zu, das zu kritisieren.