Durst bewusst nicht löschen, um das Trinken mehr zu genießen

vom 05.02.2021, 22:19 Uhr

Manchmal verspüre ich Durst und trinke trotzdem nicht, sondern warte noch. Ich genieße es manchmal mehrere Gläser kaltes Leitungswasser zu trinken. Vielleicht ist das deshalb so, weil wir als Kinder oft nach dem Spielen draußen sehr durstig nach Hause gekommen sind und uns gierig mit dem Mund unter den Wasserhahn gehängt haben. Ich trinke zwar nicht mehr aus dem Wasserhahn, aber das kalte Wasser aus dem Glas zu trinken erinnert mich an dieses Gefühl.

Ich kenne dieses tolle Gefühl, wenn man nach einem staken Durst etwas zu trinken bekommt, auch von Bergwanderungen, wenn ich stark geschwitzt habe und das Wasser für unterwegs nicht reichte. Ich kann dann locker einen Liter Almdudler auf einmal in praktisch einem Zug trinken. Trinkt ihr immer gleich, wenn ihr Durst habt oder zögert ihr das auch manchmal noch hinaus, um dann mit Genuss sehr viel auf einmal zu trinken? Oder ist das eine eher ungewöhnliche Angewohnheit?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Dir ist bekannt, dass der Durst ein Zeichen deines Körpers ist, dass er dringend Flüssigkeit benötigt. Wer regelmäßig auf den Tag verteilt trinkt, wird keinen Durst verspüren. Übergeht man den Durst kann das durchaus auch gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. Diese merkt man zwar nicht unbedingt gleich, aber langfristig schadest du deinem Körper.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Angeblich gibt es auch Leute, die erst aufs Klo gehen, wenn es partout nicht anders geht, weil so die "Erleichterung" größer ist, oder weil sie es gewohnt sind, alles andere vom geputzten Fenster bis zum gesaugten Teppichboden wichtiger anzusehen als ihre ureigenen persönlichen, ja körperlichen Bedürfnisse. Wenn ich körperliche Lust und Erleichterung erfahren möchte, reichen mir ein Klogang oder ein Getränk aber ehrlich gesagt nicht aus. Dafür bin ich wohl zu verwöhnt.

Natürlich habe ich als erwachsener Mensch auch gelernt, abzuwägen und etwa nicht gerade dann aus dem Wassernapf zu schlabbern, während der Chef mir in der Arbeit etwas erklärt, nur weil ich gerade ein Trinkbedürfnis verspüre. Aber im Großen und Ganzen bin ich froh, zu den wenigen Privilegierten zu gehören, die ihre Grundbedürfnisse mehr oder weniger unmittelbar erfüllen können und nehme diese Möglichkeiten auch gerne wahr.

Ich finde relativ (!) ausgeprägten Durst ebenso wie Hunger oder ähnliche Körpersignale eher unangenehm und fühle mich unwohl, wenn ich auf leeren Magen oder arg durstig etwas in mich hinein schütte. Davon wird mir maximal schlecht, aber den großen Leitungswasser-Höhepunkt erlebe ich eindeutig nicht.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich kenne diese Strategie eher in Bezug auf Essen. Wenn ich beispielsweise früher am Abend zum All-You-Can-Eat-Sushi Essen verabredet war, habe ich mich so sehr darauf gefreut und hatte so große Lust auf die riesige Auswahl an Häppchen, dass ich den Tag über ziemlich wenig gegessen habe, um mir meinen Appetit aufzusparen und im Restaurant mehr zu schaffen. Entsprechend kam ich immer mit einem Bärenhunger dort an und habe die ersten Happen mit dem größten Genuss verzehrt.

Beim Trinken verspüre ich aber weniger „Appetit“ und Befriedigung als bei der Nahrungsaufnahme, was wohl zum einen daran liegt, dass ich insgesamt meistens ganz gut darauf achte, über den Tag verteilt genug zu trinken, um gar nicht erst richtig durstig zu werden, und zum anderen darin begründet sein mag, dass ich vorwiegend Wasser trinke und dieses geschmacklich nun mal kein Highlight ist. Getränke mit Aroma, also beispielsweise Tee und Softdrinks, nehme ich schon auch zu mir, aber in deutlich geringerem Maße.

Trotzdem kenne ich auch Gelegenheiten, zu denen das Trinken eine wahre Wohltat ist. Nach dem Sport oder nach einer ausgedehnten Wanderung ist ein Glas kaltes Wasser genau das richtige und tut immens gut, und auch an heißen Tagen mit Rekord Temperaturen habe ich wesentlich öfter und schneller Durst. Dann zögere ich das Trinken aber trotzdem nicht hinaus, sondern nehme mir etwas, sobald ich das Bedürfnis danach habe.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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