Ist der Lockdown wirklich so schlimm?

vom 05.02.2021, 09:38 Uhr

Seit Monaten geht es in fast allen Ländern von einem Lockdown zum nächsten und ja, das ist für viele fix eine enorme Herausforderung, vor allem aus finanzieller Sicht. Ohne Frage, gibt es viele Menschen, die vor massivsten Existenzängsten stehen und ohne Frage gibt es vor allem im Gesundheitsbereich tätige Menschen sicher viele, die ausgebrannt sind und nicht mehr können.

Die aktuelle Situation ist für viele Bereiche ohne Zweifel eine enorme Belastung, das möchte ich gar nicht strittig machen.

In diesem Thread geht es mir eher um die ganzen Aussagen, wie schlimm es ist, zu Hause die ganze Zeit die Kinder zu haben und dass es ein Wahnsinn ist, die Kinder selber zu beschulen, und dass zu Hause ja so enorme Kosten zusätzlich anfallen. Hier verstehe ich einiges nicht und frage mich, ob das Jammern auf sehr hohem Niveau ist.

Zu meiner Situation: Ich bin alleinerziehend mit einem 11jährigen Sohn. Zusätzlich arbeite ich seit September Vollzeit, habe aber das Glück, dass ich in Lockdownzeiten quasi Homeoffice habe - zumindest zum Großteil, es gbit auch Tage, wo ich in die Arbeit muss, das sind zum Glück aber nur einzelne Tage. Also ich falle unter eine sogenannte Gruppe, die nun ja besonders "belastet" ist, kann da also durchaus auch ein wenig mitreden.

Es wird immer wieder so viel gejammert, wie schwer es ist, die Kinder die ganze Zeit zu Hause zu haben. Ganz ehrlich: natürlich fällt einem manchmal die Decke auf den Kopf, aber ich würde es sehr traurig finden, wenn ich von meinem eigenen Sohn ständig so arg genervt wäre. Irgendwie kommt es mir oft so vor, dass viele ihre eigenen Kinder nicht mehr aushalten. Traurig finde ich das, wenn ich ehrlich bin.

Zum Thema Schule: so viel wird gejammert, dass die Eltern nun Lehrer spielen müssen und so weiter. Das erlebe ich gar nicht. Im ersten Lockdown wo alles noch komplett unerwartet und neu war, brauchte mein Sohn etwas Unterstützung, Seit dem 2. Lockdown macht er alles komplett alleine! Gut, das ist mit jüngeren Kids sicher schwerer, vor allem Kinder, die gerade erst eingeschult wurden, aber ich denke, ab der Sekundarstufe 1 sollte das doch kein Problem mehr sein! Mein Sohn hat regelmäßig Videokonferenzen, wo die Lehrer doch eh alles genau erklären, wie in der Schule. Ja, es gibt danach noch Aufgaben, aber die gibt es im Präsenzunterricht ja auch.

Zum Theme Finanzielles: weil ich immer wieder höre, dass finanzielle Unterstützung erwartet wird, weil nun ja erhöhte Stromkosten zu Hause anfallen, weil nun ja täglich zu Hause gekocht werden muss usw. Tja, was soll ich sagen: Warum bitte? Irgendwo musste man ja auch vor dem Lockdown essen. Gehen wir mal davon aus, dass die Kids davor in der Schule gegessen haben, die Eltern in der Firma in der Kantine. Gut, das hat zu Hause keine Stromkosten verursacht, aber dafür fallen nun ja die Kosten für Schulessen und Kantine weg. Das ist ja sogar teilweise mehr als wenn man zu Hause für die Familie kocht.

Immer wieder hört man immer mehr, dass die Kinder psychisch schon schwere Schäden haben. Warum bitte? Ja klar, ist es schwer für die Kinder, nun weniger Freunde persönlich zu treffen, das steht nicht zur Diskussion, aber ich kenne kaum ein Kind, das wirklich jeden Lockdown komplett eingesperrt zu Hause sitzt. Für etwas ältere Jugendliche, die abends schon fortgehen, ist es sicher schon noch einmal eine größere Herausforderung, aber bei jüngeren Kindern, verstehe ich es nicht so ganz. Schwer ist es ohne Zweifel, aber gleich so schwer, dass die Psychiatrien komplett überlastet sind!?

Dann hört man immer wieder, dass Leute gar nicht mehr wissen, was sie ihren Kindern zur Unterhaltung anbieten können. Traurig finde ich das. Sehr traurig sogar wenn ich ehrlich bin. Da finde ich dann aber ehrlich gesagt den Lockdown als Segen, dass man hier vielleicht auch einmal die Zeit nutzen könnte, sich da einmal Gedanken darüber zu machen, dass man doch nicht ständig von einem Bespaßungskurs zum nächsten laufen muss, nur damit ein Kind ausgelastet ist.

Manchmal kommt es mir so vor, dass die Welt davor schon etwas schräg war. Es scheint fast so, dass es in vielen Familien so war, dass jeder für sich lebte. Kinder hat man in der Früh in die Schule gesteckt, danach noch in die Nachmittagsbetreuung, danach noch zum Flötenkurs, in Ballett, zum Fußball, zum Voltigieren und was weiß ich. Kurz vor dem Abendessen durften die Kinder dann heim, dann gab es gemeinsames Abendessen, die Kinder ab ins Bett und fertig. Sehnen sich die Leute nach diesem Alltag? Ist das nicht eigentlich traurig, dass es bei vielen Familien so war?

Klar, müssen oft beide Eltern arbeiten gehen, damit eben Flötenkurs und Co auch bezahlt werden können, aber eigentlich ist es doch traurig, dass es schon ein gewisser Trend war, dass man Kinder möglichst früh, möglichst rasch und möglichst viel fremdbetreuen lässt.

Dass in so einem Fall dann ein Lockdown natürlich mit voller Wucht zuschlägt, ist auch klar. Aber vielleicht kann man da die Zeit auch ein wenig nutzen, um sich gegenseitig wieder etwas mehr "kennenzulernen"? Klingt hart, kommt mir in manchen Familien aber so vor.

Ich möchte dazu sagen, dass ich einen Lockdown definitiv nicht als Dauerlösung gut finde! Bitte nicht falsch verstehen: Klar ist es eine Herausforderung, aber es ist eben eine "besondere" Zeit und es ist zeitlich begrenzt, auch wenn die Zeit nun wirklich schon lange ist und wohl noch eine Zeit lang dauern wird.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Aus deinem ganzen Text kann man sehr gut herauslesen, dass du dein Kind liebst und es liest sich wirklich schön. Natürlich ist es aber aus verschiedenen Gründen nicht leicht. Ich kann mir schon vorstellen, dass einen das sehr überfordern kann, wenn man nicht mehr im stillen Büro oder in seinem gewohnten Umfeld arbeitet, sondern zu Hause und dann kann man ja seine Kinder auch nicht mal eben zur Seite stellen und denen sagen, dass man jetzt arbeitet. Je nach Alter ist das einfach mal sehr schwer. Das kann ich dann schon verstehen.

Ich kann dir aber vollkommen zustimmen, man hat die Kinder nicht wie ein Kuscheltier, was einem irgendwann lästig wird und dann im Schrank landet. Die Kinder lieben uns, wir lieben sie und das ist für beide Seiten nicht einfach, weil man weniger machen kann, sein gewohntes Umfeld und den Alltag nicht hat und da meine ich nicht, dass man sich nicht sieht, sondern einfach vielleicht seinen Hobbys nicht nachgehen kann, keinen Ausgleich zur Arbeit oder zur Schule hat. Die Situation kann schon sehr stressig sein, je nachdem wie man es angeht und wie viel Druck auch von allen Seiten kommt.

Ich bin vollkommen bei dir, wir können uns eigentlich freuen viel Zeit zusammen zu haben und sollten die Zeit mit den Kindern genießen. Schlechte Laune Phasen und Überforderung gehört aber auch mal dazu, auf beiden Seiten. Es gibt leider nicht nur perfekte Tage und nun auch nach einem Jahr mal genervt zu sein ist ja auch normal. Ich finde es wahnsinnig spannend, wie die Kinder das bisher so schaffen. Ich meine auch für kleine Kinder ist das nicht unbedingt so greifbar, aber sie verstehen es auf ihre Art und Weise und machen mit.

Es kommt ja aber auch immer auf den eigenen Charakter an. Wenn man vom Typ her eher entspannt ist, dann kann man mit solchen Dingen auch besser umgehen. Wenn es einem vorher schon schlecht ging, wird das nun sicherlich aber auch nicht besser geworden sein und so kommt es wohl auch mehr zu Gewalttaten gegen Kinder und Erwachsene. Das ist auch alles traurig und liegt wohl auch daran, dass man das nicht woanders herauslassen kann, vielleicht auch nicht der Therapie so nachgehen kann wie vorher. Lockdown schafft schon Probleme, aber es gibt auch viele Mittel und Wege damit schön umzugehen, seine Kinder zu genießen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das ist doch ganz klar, dass man nicht jeden Tag nur mit bester Laune durch die Gegend geht. Aber das ist ja auch unabhängig vom Lockdown so und auch da ist es nicht immer leicht, alles unter einen Hut zu bringen. Der Alltag von sehr vielen ist ja auch ohne Lockdown sehr stressig um von einem Termin zum nächsten zu hetzen und man fragt sich oft: wie soll sich das zeitlich alles ausgehen? Auch ohne Lockdown gibt es oft viele stressige Situationen oder einen stressigen Alltag.

Ja, das gibt es im Lockdown auch und ja klar, kann man nicht ein Jahr lang in einer Wohnung ohne soziale Kontakte sitzen. Man darf ja aber auch hinaus gehen, nur ist es nun halt mal nicht der Freizeitpark und sonstige Veranstaltungen.

Ja, mein Sohn hat auch gerne z.B. in den Ferien Veranstaltungen vom Ferienspiel oder dergleichen genossen. Ja, auch wir waren sehr gerne in einem Freizeitpark bei uns in der Nähe und ja, wir waren auch gerne in einer Therme oder dergleichen und ja klar, das fehlt ein wenig. Das ist natürlich traurig und nicht immer leicht und das ist bei anderen ja auch sicher so.

Dennoch sind das ja noch keine Gründe, warum die Psychiatrien vor allem für Kinder derzeit scheinbar sehr stark überlaufen sind. Ja, es gibt natürlich Familien, wo es sozial nicht so gut läuft und die oft in sehr engen Verhältnissen leben und das ist natürlich nicht unbedingt förderlich und kann ich mir durchaus problematisch vorstellen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Es kommt wie immer drauf an. Es kommt auf die Kinder an, die Art der Arbeit, den Partner, die Wohnverhältnisse, die eigene Gesundheit und vieles mehr. Wenn man ein schwieriges Kind hat, etwa eines mit ADHS und zusätzlich eine stressige Arbeit mit Temindruck und nur zwei Zimmer und einen Ehemann, mit dem man in ständigem Streit lebt, dann ist der Lockdown wirklich sehr schlimm. Auch mit manchen Teenagern ist es manchmal unerträglich, zu lange auf engem Raum zusammen zu sein. Das hat nichts mit fehlender Mutterliebe zu tun.

So ganz pauschal kann man da keine Aussage treffen. Es gibt Kinder, mit denen man gut klar kommt, aber es gibt auch sehr nervige, von denen man eine Auszeit braucht. Früher in den Zeiten, die manchmal so verklärt werden, war man auch nicht den ganzen Tag mit den Kindern zusammen. Es gab Omas, Opas, vielleicht Nachbarn oder ältere Geschwister, die sich mitgekümmert haben. Die Kinder konnten auf der Straße spielen, im Hinterhof oder im Wald. Der Zustand, die ganze Zeit als einzige Bezugsperson dauernd mit den Kindern zusammen zu sein, ist beileibe kein Normalzustand und sehr unnatürlich. Da ist ein Lockdown für manche Familien schon schlimm. Das hat nichts mit Jammern auf hohem Niveau zu tun.

Oder stelle dir einmal vor, dass du ein Schreikind hast. Früher bist du vielleicht in Gruppen gegangen, in denen man sich austauschen konnte, was ja nicht mehr erlaubt ist. Da liegen die Nerven bei jedem wahrscheinlich blank.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wir haben durch den Lockdown glücklicherweise keine größeren Probleme zu meistern. Mein Mann arbeitet weiterhin Vollzeit und ich arbeite in der Woche derzeit 1-2 Tage je drei Stunden in der Schulbetreuung, werde aber für die freigestellte Zeit bezahlt. Mein Sohn (2. Klasse) darf mit, wenn ich arbeite und er macht entweder Hausaufgaben oder spielt mit anderen Schülern in der Betreuung. Zudem tut er sich im Homeschooling relativ leicht, was im 1. Lockdown, damals noch 1. Klasse etwas schwerer war.

Wir haben ein harmonisches Familienleben, wir streiten eher selten, unser Sohn ist ausgeglichen und hat weder größere gesundheitliche noch psychische Probleme. Durch all diese Faktoren, finanzielle Sicherheit, regelmäßige Beschäftigung, sozialer Kontakt mit Kollegen, Ausgeglichenheit und Gesundheit, überstehen wir auch diesen Lockdown unbeschadet, während mein Sohn ihn regelrecht genießt, da er sowohl die Freizeit als auch die ausgedehnte Familienzeit sehr schätzt.

Jetzt sollte eigentlich jedem mit ein wenig Verständnis oder Empathie klar sein, das all diese Faktoren in den meisten Familien eher nicht gegeben sind. Existenzängste, persönliche Probleme, schulische Schwächen all das belastet viele schwer, es wird gestritten, aber es gibt nicht viele Möglichkeiten um auszuweichen. Die Menschen sind gestresst und das Zusammenleben wird beeinträchtigt. Wir bekommen das aktuell bei den Kindern/ Schülern sehr deutlich mit und die Probleme, die sich daraus ergeben sind vielfältig.

Es gibt Fälle von plötzlicher Inkontinenz bei Grundschülern aller Jahrgangsstufen, erhöhte Aggressivität, Gewaltbereitschaft, komplettes Versagen/ Verweigerung von Mitarbeit bei Homeschooling oder Hausaufgaben, Gewichtszunahme durch Wegfallen der sportlichen Aktivitäten, die Liste geht noch lange so weiter. Für die Kinder ist die Pandemie bzw. der Lockdown oft sehr beängstigend und nicht alle Eltern sind dazu in der Lage diese Ängste auszuräumen oder zu besänftigen. Obwohl ich mit relativ wenig Problemen zu kämpfen habe, merke ich, das es mir schwerer fällt geduldig zu bleiben, ich vermisse viele Dinge, was mich nun hin und wieder traurig macht.

Ich will mir nicht vorstellen, wie es einer Mutter geht, die mehrere Kinder hat, wenig Geld, Probleme in der Ehe und evtl. mit einer Depression oder einer größeren gesundheitlichen Einschränkung zu kämpfen hat. Wenn ich Menschen über die Probleme zuhause reden höre, kommt es mir jedenfalls nicht vor wie Jammern auf hohem Niveau. Klar wird auch mal darüber geredet wie man das Kind zuhause sinnvoll beschäftigt oder das einem der Grieche um die Ecke fehlt. Aber hauptsächlich höre ich Angst um die Gesundheit und die Bildung der Kinder, weil man hier und da seltsames Verhalten feststellt und Verzweiflung, weil das Geld hinten und vorne fehlt, weil der Gasthof in dem man arbeitete vor dem Ruin steht oder das eigene Geschäft gerade den Bach runter geht.

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» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe schon öfter das Gefühl, dass die Kinder eher als Störfaktor wahrgenommen werden. Auch bei Leuten, von denen ich das gar nicht erwartet hätte, weil von außen betrachtet eigentlich immer alles sehr liebevoll erschien.

Ich kann es mir nur so erklären, dass die Rahmenbedingungen eine zentrale Rolle bei der Entscheidung für die Kinder gespielt haben und jetzt haben sich diese Rahmenbedingungen eben ziemlich dramatisch geändert. Also wenn ich von mir ausgehe - als die KITAS bestreikt wurden habe ich mich vormittags um die Kinder einer Freundin gekümmert und hatte immer Spaß mit den beiden. Aber wenn man mir jetzt sagen würde, dass ich das den ganzen Tag, sieben Tage die Woche, machen muss wäre ich ganz schnell raus aus der Nummer.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Könntest du denn aus dem Stand einem Kind in höheren Schuljahren ( so ab 7. oder 8 Klasse) einfach so beim Unterrichtsstoff helfen? Wenn ja, dann hast du vielen anderen Eltern etwas voraus. Wenn nicht, dann siehst du allein bei diesem Thema, dass es gar nicht so einfach ist, den Lehrer zu spielen. Dazu kommt noch, dass man das Kind auch noch motivieren muss, dass es seine Aufgaben auch erledigt. Da bekomme ich von vielen Familien mit, dass die Kinder schlichtweg keine Lust haben. Ich kenne nur wenige Schüler, meine Tochter eingeschlossen, die wirklich den Ehrgeiz und klare berufliche Ziele haben und somit keine Motivation brauchen.

Und ja, auch Kosten steigen. Auch wenn du hier nur Strom für die Zubereitung von Essen siehst. Aber es laufen, je nach Familiengröße, den ganzen Tag elektrische Geräte. Diese benötigen Strom. Dazu wird wohl auch jetzt im Winter mehr geheizt, als sonst. Wir haben normal alle Heizkörper nur auf 2 stehen, da wir tagsüber nicht zu Hause sind. Sind aber alle zu Hause, will man da auch nicht frieren und wir würden in zwei Zimmern mehr Heizkosten verursachen. So ist es nur das Zimmer meiner Tochter. Auch sollte man die Wasserkosten nicht vergessen. Normal geht man tagsüber dann in der Schule und der Firma auf Toilette. Sind alle zu Hause, wird da auch mehr die Toilette benutzt und natürlich gespült. Das schlägt sich dann bei den Wasser- und Abwasserkosten nieder. Dazu noch einige Nebenkosten, wie Druckerpatronen, Druckerpapier, was sonst auch weniger benötigt wird.

Dass die Familien dabei auch emotional belastet werden, weil man den ganzen Tag aufeinanderhängt, ist doch zu erwarten. Dazu vielleicht noch finanzielle Sorgen der Eltern, die das Nervenkostüm auch nicht gerade stärken. Ängste der Kinder sollte man auch nicht unterschätzen. Nicht nur weil sie ihre Freunde nicht mehr so treffen können, sondern auch Hobbys nicht ausgeübt werden können. Denn nicht alle Hobbys kann man über Onlinekurse abfangen.

Zu deinem Einwurf, dass finanzielle Hilfen gefordert werden, nur so viel. Stell dir vor, dass du in Kurzarbeit geschickt wirst. Du bekommst 67% von deinem normalen Lohn und musst alle Kosten und eben auch Mehrkosten voll weiter bezahlen. Und lass dann mal einen größeren Kostenfaktor wie Waschmaschine oder Computer noch dazu kommen, weil das alte Gerät kaputt gegangen ist. Da kommen viele Familien an ihre Grenzen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Es kommt auf die Sichtweise und Betrachtungsweise an. Wenn man nicht auf staatliche Hilfen warten muss und abgesichert ist, kann man es im Lockdown sicherlich eine Weile aushalten. Wenn man aber die Leute fragt, welche gerade um ihre Existenz bangen und seit Monaten auf versprochene Gelder warten dann würde sich die Frage hier selbst beantworten.

Am Ende hängt es immer von jeder Familienkonstellation und dem eigenen Lebenslauf ab, wie gut man durch den Lockdown der gerade herrscht, kommt. Es würde sich nach der Krise dann eher eine Rückschau lohnen mit der Frage, ob der Lockdown wirklich so schlimm war? Erst dann können auch Gewerbetreibende sagen, wie sie den Lockdown erlebt haben und ob sie ihre Existenz noch sichern konnten oder vor den Scherben der eigenen Werke stehen.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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