Was haltet ihr von einer Männerquote?

Ich denke, die meisten werden bestimmt von der Frauenquote gehört haben. Ich habe mir diesbezüglich auch schon Sprüche anhören müssen. So hatte ich mal einen Job, da war ich die einzige Akademikerin und ansonsten waren da an die 30 Männer, mit denen ich zu tun hatte. Da gab es auch ab und an Sprüche und es hieß, ich wäre die "Quotenfrau" und deswegen da. Es gab zwar zwei weitere Frauen, die da ebenfalls gearbeitet haben, aber das waren Sekretärinnen, die die Verwaltung organisiert haben und keine Akademikerinnen.

Jedenfalls war ich kürzlich mit ein paar Kolleginnen und einem Kollegen Mittagessen, wobei mein Kollege dann scherzhaft meinte, dass wir eine Männerquote bräuchten und er total dafür wäre. Ich stimmte ihm direkt zu und wäre direkt dabei. Das hat ihn wohl ein wenig irritiert. Bei uns sind die Frauen aber tatsächlich in der Überzahl und aktuell wird überlegt, ob für eine bestimmte Position wieder eine Frau eingestellt werden soll, wobei der männliche Bewerber auf alle Mitarbeiter einen viel besseren Eindruck gemacht hat. Haltet ihr eine Männerquote in Branchen, die von Frauen dominiert werden, für sinnvoll? Oder ist das Schwachsinn?

Wenn man schon Quoten haben möchte, dann bitte fair. In Island müssen bei bestimmten Unternehmen mindestens 40 Prozent Frauen im Aufsichtsrat sitzen. 60 Prozent Männer und 40 Prozent Frauen wäre also OK. Aber das ist keine Einbahnstraße, denn es müssen ebenso mindestens 40 Prozent Männer sein. Das wäre eine gute Lösung für Befürworter der Quote.

Männerquoten in sozialpädagogischen Einrichtungen würde ich persönlich gut finden. Das männliche Personal in Kitas, Schulen etc. beträgt derzeit weit unter 5%, warum man sich bisher scheute eine Männerquote einzuführen frage ich mich immer wieder. Es gibt genug Männer, welche eine soziale Ausbildung absolvieren, das fängt bei Ausbildungen zum Kinderpfleger, Sozialassistent, Erzieher an und hört bei Sozialpädagogen und Lehrern auf.