Volljährigkeit schon ab Sechzehn?

vom 04.02.2021, 11:29 Uhr

Früher war man mit 21 Jahren erst volljährig, heutzutage ist man mit 18 volljährig. Ich plädiere dafür, dass man mit 16 Jahren schon volljährig wird. Wenn ein Kind 16 Jahre alt ist, hat man als Eltern eh keinen Einfluss mehr. Wenn ein Kind nicht mehr zur Schule gehen möchte, dann geht es einfach nicht. Die Schulpflicht ist da eh im Allgemeinen beendet und als Eltern kann man das Kind in diesem Alter zwar theoretisch, aber nicht praktisch dazu zwingen.

Ich kenne eine Mutter, deren Tochter schon mit 16 dauernd unterwegs war und sie konnte gar nichts dagegen tun, außer immer wieder die Polizei zu rufen, die aber auch machtlos war. Wenn das Mädchen volljährig gewesen wäre, wären Mutter und Tochter sehr viel Stress erspart worden.

Wärt ihr auch für die Volljährigkeit mit Sechzehn? Was spricht dagegen, was dafür? Immerhin kann man seine Religion schon mit vierzehn Jahren frei wählen und die Eltern können gar nichts dagegen tun, selbst wenn ihnen die Religion nicht gefällt.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Die Volljährigkeit hat ja auch die Funktion irgendwo mündig zu sein und frei zu entscheiden was gut und schlecht, gesetzlich richtig oder falsch ist. Die Stufe nochmal um 2 Jahre herunterzusetzen, würde ich nicht gut finden. Zwei Jahre machen in der Entwicklung von Menschen schon viel aus. Soll jemand der mit 16 einen Fehler im Leben gemacht hat genauso hart bestraft werden können, wie einer der denselben Fehler mit 50 gemacht hat?

Die Reflexionsfähigkeit für Menschen in dem Alter und die Tragfähigkeit von getroffenen Entscheidungen ist auch noch nicht voll ausgereift. Mit 16 hat man oft einfach noch zu viele Flausen im Kopf als das ich beispielsweise Jemanden in dem Alter ein Menschenleben anvertrauen würde, beispielsweise im Straßenverkehr oder wenn es um Behördengänge geht.

Es gibt immer Ausnahmen, wo Menschen mit 16 schon sehr weit und reif sind, aber ohne Lebenserfahrung sind. Zum Erwachsensein gehört es für mich dazu, schon etwas Lebenserfahrung zu haben, in der Regel mit 18, wo man z.B. oft schon eine Ausbildung abgeschlossen hat und für sich sorgen kann.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Was hat denn das damit zu tun, dass man sich Ärger erspart hätte? Den Gedankengang kann ich nicht nachvollziehen. Entweder hätte die Mutter akzeptieren müssen, dass das Kind nun auch mal selber die Welt der Erwachsenen entdecken will oder das Kind hätte sich ordentlich mit ihr unterhalten müssen, aber da ändern 2 Jahre oder eine andere Gesetzgebung doch auch nichts an dem grundliegenden Problem, denn auch die Mutter ist nicht dazu verpflichtet das Kind abends nach Hause zu pfeifen.

Ich bin absolut dagegen, dass man mit 16 als volljährig zählen soll. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist man einfach nicht vernünftig genug, man nähert sich dem Erwachsensein schon in größeren Schritten, aber man könnte so viele unvernünftige Entscheidungen treffen, dass ich das nicht gut finden würde. Man dürfte wählen, harten Alkohol trinken, rauchen, Verträge abschließen, Auto fahren, Tattoos stechen lassen und so weiter.

Ich weiß ja nicht wie du so mit 16 drauf warst, aber ich bin ganz froh, dass man die 2 Jahre noch einen gewissen Welpenschutz hat und das Tattoo dann vielleicht doch noch ein bisschen auf sich warten lässt. Als Teenager wollte ich unbedingt den Namen meiner Lieblingsband als Tattoo haben, darüber hätte ich mich nun wohl mehr als geärgert, also bin ich ganz froh, dass ich noch etwas vernünftiger werden konnte und es dann gelassen habe.

2 Jahre sind aus Erwachsenensicht nicht viel, aber aus Kindersicht schon und gerade bei Teenagern kann das die Welt bedeuten. Da entwickelt man sich einfach noch extrem schnell, verändert seine Denkweisen und so weiter. Das ist für uns nicht mehr so nachvollziehbar, aber man muss auch lernen, dass Verhalten Konsequenzen hat und da würde ich so einem hormongesteuerten 16-jährigen Teenager nicht besonders viel zutrauen an guten Entscheidungen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Nur weil es Familien gibt, wo die Kinder mit 16 schon der Meinung sind, dass ihnen niemand mehr was kann, soll man gleich ein Gesetz ändern? Was würde das denn bringen? Dass manche Kinder dann noch jünger auf diesen Zug aufspringen. Mit 16 fehlt in vielen Belangen die nötige Reife. Zumindest bei den meisten Jugendlichen.

Ich selbst wollte mit 16 noch weitere Ohrlöcher haben und meine Mutter hat es mir verboten. Immer mit den Worten, dass ich mit 18 darüber allein entscheiden kann. Und was war zwei Jahre später? Ich war froh, dass mich da meine Mutter gebremst hat. So geht es anderen Jugendlichen dann auch, die mit einer Herabsetzung der Volljährigkeit dann dastehen und denken, hätte ich doch nur auf das gehört, was mir geraten wurde.

Und ganz ehrlich. Oftmals finde ich auch die 18 Jahre noch zu niedrig angesetzt. In vielen Bereichen würde ich mir dann doch die 21 Jahre wieder wünschen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Das klingt wie eine Schulaufgabe der 10. Klasse damals. Beliebiges milde kontroverses Thema - erörtere das Für und Wider! Mir erschließt sich die Argumentation auch nicht so ganz, wie die Tatsache, dass manche Eltern früher die Kontrolle über ihre Bälger verlieren als andere, mit den Rechten und Pflichten der Volljährigkeit in Zusammenhang zu bringen ist. Was ist denn das für eine Argumentation?

Genauso gut könnte man ja sagen: Der Meinige säuft schon, seit er zwölf ist. Wozu also das Jugendschutzgesetz? Setzt die Altersgrenze herab, dann mache ich mich als Elternteil nicht strafbar!

Ich halte es generell für sinnvoll, dass die Rechte und Pflichten im Laufe der Entwicklung angepasst und schrittweise erweitert werden. Natürlich kann man argumentieren, dass 18 eine ziemlich willkürliche Grenze darstellt, aber das gilt ja auch für 16, oder 21, oder wir machen es gleich wie bei den Hobbits, die erst mit 33 mündig werden.

Manche Leute sind mit 14 schon geistig reif und angepasst, andere nie. Deswegen muss eine mehr oder weniger willkürliche Grenze her, die Jugendliche von Erwachsenen zumindest prinzipiell trennt, und ich persönlich finde 18 ganz praktikabel. Was wäre denn die Alternative? Bei einem "Reifetest" beispielsweise könnten manche mit 10 wahrscheinlich schon wählen, Auto fahren und in den Krieg ziehen, andere erst mit 45. Irgendwo wird es lächerlich.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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