Wird sich das Schönheitsideal zu dickeren Maßen wandeln?
Die westliche Weltbevölkerung wird im Verlauf des Durchschnitts über die Jahrzehnte gesehen allmählich immer dicker. Zwar gibt es viele Bestrebungen, dies einzubremsen und Sport sowie Clean Eating und diverse neue Diäten kommen zum Einsatz, im Schnitt sieht man aber mehr Dicke auf den Straßen als noch vor dreißig Jahren. Eventuell könnte das für die Zukunft bedeuten, dass das durchschnittliche Gewicht sich allmählich noch weiter nach oben verschiebt.
Ungeachtet dessen ist das Schönheitsideal über die Jahrzehnte betrachtet stabil ein schlanker Körper. Mal dünner, mal trainierter, mal gesünder, mal an der Grenze zum Untergewicht, aber was bleibt ist das Ideal der Schlankheit. Wenn aber zunehmend immer mehr Menschen dicker werden und selbst die Schlanken heute kräftiger als früher sind und Body Positivity, wie die Akzeptanz des eigenen Körpers heute medial genannt wird, zunehmende Relevanz erlangen wird, frage ich mich, ob sich unser Schönheitsideal im Laufe der Zeit hin zu kräftigeren Menschen verschieben wird.
Wird es irgendwann ein Schönheitsideal geben, wie einstmals bei Rubens Frauen? Werden unsere Sehgewohnheiten sich so verändert haben, dass uns leicht dicke Menschen irgendwann einmal schön oder auch schön vorkommen werden? Vielleicht sogar besonders schön? Oder ist das undenkbar, weil Übergewicht auch mit vielen Nachteilen verknüpft ist? Natürlich kann keiner von uns in die Zukunft gucken, aber man kann ja spekulieren, ob und inwiefern sich die Wahrnehmung von figürlicher Schönheit ändert.
Auch wenn es viele Bestrebungen gibt Übergewicht zu normalisieren und dicke Menschen mit verharmlosenden Begriffen wie "kräftig" betitelt werden - wann war das Schönheitsideal jemals ein Körper, den der Durchschnittsbürger völlig ohne Anstrengung erreichen konnte?
Wenn die meisten Menschen unterernährt wären wäre ein dicker Körper sicher erstrebenswert und würde dann wahrscheinlich auch als schön gelten. Und es wäre natürlich ein Zeichen von Reichtum und Status, weil man sich regelmäßige Mahlzeiten leisten kann, im Gegensatz zu den ganzen viel zu dünnen Menschen.
Aber in der heutigen Zeit ist schon mehr als die Hälfte der Menschen hier im Land übergewichtig und die Menschen mit eher wenig Geld sind überproportional vertreten. Man muss weder reich sein noch irgendwas besonders leisten um dick zu werden, man muss nicht mal mit einem besonderen Talent geboren werden, man muss sich einfach nur den Mund voll stopfen.
Nach Corona mag sich das vielleicht wandeln, da gefühlt jeder ein bisschen durch weniger Bewegung zugenommen hat in meinem Umfeld. Abgesehen davon finde ich aber auch, dass man heutzutage einfach auch zu viel über die ganzen Krankheiten weiß, die da so entstehen oder damit einhergehen, dass man das nicht schön finden kann. Keine Frage, es soll jeder so leben wie er mag, aber wenn nur noch dicke Menschen umher laufen, dann ist das auch nicht gesund.
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