Als Sieger erneut bei Wettberwerb antreten?

Bald wird ja der Eurovision Song Contest stattfinden, wobei ich gesehen habe, dass Alexander Rybak erneut für Norwegen antreten wird. Der Sänger hat vor einigen Jahren mal für Norwegen den ersten Platz davon getragen und damit gesiegt. Ich habe mich gefragt, ob es überhaupt sinnvoll wäre, erneut anzutreten, wenn man praktisch Erster geworden ist. Wäre das nicht irgendwie peinlich, wenn man beim zweiten Mal schlechter abschneidet und nicht den ersten Platz besetzt?

Ich erinnere mich noch daran, dass Dima Bilan mal für Russland angetreten ist, wobei dieser bei der ersten Teilnahme den zweiten Platz belegt hat und bei der zweiten Teilnahme den ersten Platz. Da geht das ja noch. Wie seht ihr das? Würdet ihr an einem Wettbewerb (egal ob in Bezug auf Sport, Musik, Schule, Kunst oder was auch immer) erneut antreten, wenn ihr beim ersten Mal klar gewonnen habt? Würde euch das unter Druck setzen, mindestens genauso gut zu werden wie beim ersten Mal der Teilnahme?

Man kann es doch einfach nochmal versuchen und erneut sehen wie gut man ist. Wenn dann jemand besser ist als man selber ist das doch kein Beinbruch, so ist es eben in einem Wettbewerb, aber deswegen hat man ja nicht weniger Spaß an der Sache und sicherlich auch Spaß am Wettbewerb selber. Wobei ich mich da auch gar nicht unter Druck setzen lassen würde. Wenn man nochmal gewinnt ist das doch schön und wenn dies nicht der Fall ist, ist es auch nicht peinlich, weil man sich der Sache gestellt hat.

Ich sehe auch keine wirklich guten Argumente gegen eine erneute Teilnahme eines ehemaligen Siegers. Für den Kandidaten ist es nochmal eine gute Gelegenheit, auf der großen Bühne zu stehen und Aufmerksamkeit zu bekommen, da nicht wenige ESC-Stars nach der Show in der Versenkung verschwinden und sich kaum mehr jemand für ihre Werke interessiert, auch wenn sie weiter Musik produzieren. Die Fans wiederum freuen sich über bekannte Gesichter im sonst eher namenlosen Einheitsbrei der Teilnehmer und werden dadurch möglicherweise zum Anschauen des Events motiviert. So gewinnen letztendlich beide Seiten.

Beim Eurovision Song Contest kam es ja nun auch schon mehrfach vor, dass Sieger zum zweiten Mal gestartet sind, und bis auf eine einzige Ausnahme hat keiner davon seinen Erfolg wiederholen können. Wirklich geschadet hat das dem Image der Leute allerdings nicht, denn dass der ESC sowieso größtenteils konstruiert und im Vorfeld entschieden ist, ist eigentlich jedem Zuschauer klar. Große Hoffnungen auf einen Doppelsieg macht man sich weder als Künstler noch als Fan, und es geht mehr um den Spaß an der Sache und die Unterhaltung am Übertragungsabend.

Es ist schon richtig, dass es dann wahrscheinlich nicht mehr der Sieg wird, zumindest eben nicht in dem Beispiel mit dem Eurovision Song Contest. Das war ja bei Lena genauso, als sie erneut für Deutschland angetreten ist nach ihrem Sieg. Aber ich finde das auch gar nicht schlimm, nur sollte man in dem Moment eben die eigenen Erwartungen nicht zu hoch schrauben, um dann nicht später enttäuscht zu werden.

Bei anderen Wettbewerben, wie Sportwettbewerben, hat man es doch total oft, dass ein Sieger erneut antritt und das ist doch eher die Regel als eine Ausnahme. Beim Sport ist dann sicher auch der Druck entsprechend da, weil die Erwartungshaltung der Leute dann sicher auch so ist, dass sie einen erneuten Sieg zumindest wahrscheinlich finden. Aber beim ESC denke ich nicht, dass die Künstler einen erneuten Sieg erwarten.

Klar, warum nicht, wenn man einen Titel verteidigen kann, dann sehe ich da keine Probleme. Bayern München mischt ja auch wieder in der Champions League mit, obwohl sie letzte Saison den Titel geholt haben. Die deutsche Nationalmannschaft hat 2018 auch an der WM teilgenommen obwohl sie 2014 Weltmeister geworden sind. Daniel Larusso hat in Karate Kid 3 am All Valley Turnier auch wieder teilgenommen obwohl er in Teil 1 bereits den Titel gewonnen hatte.