Beziehung zu einen deutlich jüngeren Mann problematisch?
Liebe kennt keine Grenzen, sagt der Volksmund. Man stellt sich vor, eine 65-Jährige Frau, seit 5 Jahren verwitwet vermisst das Gefühl der Zweisamkeit, ist dennoch aber nicht aktiv auf Partnersuche weil sie immer noch mit dem Tod ihres Mannes nach 40 Jahren Ehe zu kämpfen hat. Plötzlich und unerwartet tritt ein junger Mann von 35 Jahren in ihr Leben, der ungebunden und Single ist, ein Kind hat und sich sehr gut mit ihr versteht.
In seiner Gegenwart fühlt sich die Frau sehr wohl und verstanden und verliebt sich nach einer gewissen Zeit in ihn. Es kommt nun dazu dass beide für einander richtige Gefühle aufbauen und merken, dass sie mehr für die Gegenseite empfinden, als vorher gedacht und geplant war. Aufgrund des großen Altersunterschiedes haben beide aber Bedenken, gesellschaftlich nicht akzeptiert zu werden, vielleicht auch ständig blöd angekuckt zu werden, schließlich könnte er vom Alter her ja ihr Sohn sein. Könnte die Beziehung für Sie, vielleicht auch ihn sich als problematisch gestalten oder ist die Gesellschaft vielleicht doch toleranter als man denkt? Kurz zur Information noch, es geht nicht um mich.
Das könnte auf Elke Heidenreich, die 77 Jahre alt ist, und Marc-Aurel Floros, der 50 Jahre alt ist, passen. Die beiden sind seit 15 Jahren ein Paar und ein Beweis dafür, dass es gut gehen kann. Ich sehe die Konstellation ähnlich problematisch wie den geschlechtermäßig umgekehrten Fall.
Als Frau hätte ich da gewisse Skrupel, dass der Partner ähnlich alt ist wie meine Söhne. Für mich könnte ich mir diese Konstellation nicht vorstellen, weil ich mich reifer und lebenserfahrener fühle als alle jungen Menschen, die ich von meinen Söhnen her kenne. Ich habe allerdings immer etwas jüngere Männer gehabt, aber 30 Jahre wären mir dann doch zu viel.
Aber wenn sich so etwas bei einem Bekannten oder Verwandten ergibt, hätte ich persönlich keine Vorurteile. Es gibt in meiner Verwandtschaft einige Ehen, in denen die Frau ungefähr zehn Jahre älter ist als der Mann, zum Beispiel bei meinen Schwiegereltern. Als das erste Kind kam, war meine Schwiegermutter schon 40 und beim letzten 45. Sie war bis zu ihrem Lebensende mit 98 noch körperlich und geistig gesund, während er schon mit 83 an diversen Krankheiten gestorben ist.
Das erinnert mich an eine Szene, die ich vor kurzem in einer Serie gesehen habe. Frau in den fortgeschrittenen Fünfzigern oder sogar schon in ihren Sechzigern, fängt eine Affäre mit einem Twenty-Something an. Worauf ich hinaus will: In der Sendung wird dies als skurriles Kuriosum aufgezogen und vom Umfeld der beiden durchaus auch als solches bewertet. Ich gebe zu, dass wir beim Schauen auch erstmal mit offenem Mund da saßen und dachten: Oh.
Die beiden echten Menschen hier aus dem Eingangsbeispiel können ganz sicher davon ausgehen, dass sie früher oder später vom Umfeld oder Passanten scheele oder verächtliche Blicke, Unverständnis, Kopfschütteln, Kritik, dumme Sprüche oder sonstige negative Reaktionen ernten werden. Die Frage ist, ob und wie man damit umgehen wird können. Um ehrlich zu sein, müsste ich schon im hormonellen Rausch sein, damit ich dauerhaft darüber hinwegblicken könnte und auch meine eigenen Bedenken vom Tisch wischte. Die wären für mich eher das Hauptproblem, sodass externe Sticheleien auf fruchtbaren Boden fielen.
Jüngere Männer sind die eine Sache, aber es ist schon ein Unterschied, ob jemand zehn Jahre jünger ist oder mehr als eine ganze Generation. Für mich persönlich kann ich mir so eine Kombination nicht vorstellen. Auch nicht in der Richtung, dass ich mit einem zwanzig oder gar dreißig Jahre älteren Mann zusammen wäre. Bei einem Partner ist es mir wichtig, dass er ungefähr mit mir auf einer Wellenlänge und Lebenserfahrung ist, und das ist hier ja in keinem Fall gegeben. Ich habe selbst Freundinnen, die teilweise Partner haben, die zehn bis 15 Jahre jünger sind und denke mir da schon immer, dass das für mich nichts wäre.
Es fühlt sich seltsam an, wenn die Freundin mit dem Rücken im Wind vor den Wechseljahren steht, sich um die halbwüchsigen Teeangerkinder kümmert und von Sorgen um die zunehmend alternden Eltern geplagt wird, während der dazugehörige Partner genervt ist, weil der Prof die Hausarbeit schlecht bewertet, sich mit Nebenjobs über dem studentischen Wasser hält und am Wochenende gerne mal wieder auf eine Party gehen möchte. Da kollidieren auf Dauer nur alleine durch den Altersunterschied die Welten.
Die Frage ist ja auch, was man von einer Beziehung erwartet. Es gibt Menschen, für die es ist total okay, wenn sie wissen, dass das Ganze nur ein Ding auf Zeit ist und nach einigen Jahren wieder im Sande verläuft. Wer damit aber gut klarkommt und bereit ist, im Hier und Jetzt zu leben, sollte über dem Gerede der Leute drüberstehen. Irgendwer hat sowieso immer was zu meckern.
Selbst, wenn es um dich gehen würde, wäre das doch nicht schlimm. Ich meine beide sind erwachsen und wenn sie sich nun mal lieben, dann sollen sie doch die gute Zeit nutzen. Man bekommt doch nie eine Garantie, dass das alles auch funktioniert und wenn man dann einfach eine gute Zeit hat, dann ist das doch okay. Sicherlich gibt es Leute, die komisch schauen werden und dennoch muss man ja sehen, wie man sich selber wohlfühlt, wie man das eigene Leben gestalten will.
Ich sehe es so, dass ab einem Alter von 18 Jahren alles erlaubt ist und daher auch ein großer Altersunterschied okay sein sollte. Minderjährig finde ich das Ganze nicht okay, da man da schon etwas davon ausgehen muss, dass der ältere Teil der Beziehung dann komische Einstellungen und Vorlieben hat, aber wenn beide auf einer Ebene sind, dann ist es doch okay eine erwachsene Beziehung einzugehen und da sollte dann auch niemand hereinreden.
Es ist ja auch die Frage für wen man darauf verzichten will. Für die Gesellschaft, damit die schön engstirnig bleiben kann? Für den Nachbarn, damit er nicht lästern muss? Das ist doch alles Quatsch. Man hat nur das eine Leben und wenn die Liebe dann passiert, dann passiert sie. Mein Mann hat vor unserer Beziehung immer gesagt, dass seine Freundin maximal 2 Jahre jünger sein darf. Wir haben während unser vorherigen Freundschaft nicht über das Alter geredet und so war er dann einigermaßen geschockt als ich dann beim Zusammenkommen und den ganzen Tag küssen, irgendwann auf seine Frage nach meinem Alter mit einem Altersunterschied von 5 Jahren antwortete. Ist nun auch so und auch kein Beinbruch.
Natürlich ist das auch nicht so viel wie in dem genannten Fall, aber verliebt ist verliebt. Daher sollten erwachsene Menschen einfach ihre Entscheidung treffen, die gemeinsame Zeit genießen und das Beste aus der Beziehung machen. Ich würde ihr also gut zureden und sie einfach mal machen lassen. Wobei ich auch klären wollen würde in so einer Beziehung, was man machen will, wenn es mal nicht mehr alles so läuft mit dem Körper. Das sollte man dann vielleicht besprechen.
Ich hatte mich mal in einen Mann verguckt, der fast 20 Jahre älter war als ich und das hatte ich gar nicht geahnt. Er sah aus, als wäre er mein Alter und da hatte ich mich von der Optik her total verschätzt. Ich würde sagen, dass es in der Altersspanne von 30 bis 55 Menschen gibt, die viel älter oder auch viel jünger wirken. Mancher 30Jährige sieht aus wie 50 und anders herum. Also kann es schon sein, dass man jemanden kennenlernt, denkt, dass der Altersunterschied gar nicht so groß ist und sich in den verliebt.
Das bedeutet ja auch, dass man das von außen bei solchen Paaren nicht immer erkennt. Wenn sie mit 65 aussieht wie 50 und er mit 35 sieht aus wie 45, dann erkennt man möglicherweise als Außenstehender gar nicht, dass in Wahrheit eine Generation dazwischen liegt. Aber selbst wenn man es erkennt, bleibt immer noch, dass es andere nichts angeht und man muss ja sein Liebesleben nicht öffentlich machen.
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