Sind Männer beim Trinkgeld spendabler als Frauen?

Eine Marktforschungsfirma hat das Trinkgeldverhalten von Gästen speziell in Hotels untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass Männer beim Trinkgeld wesentlich spendabler als Frauen sind. So saßen dann bei den Männern die Euros bei den Zimmermädchen, den Hotelpagen, dem Zimmerservice oder an der Hotelbar eben etwas lockerer. Habt ihr auch schon solche Beobachtungen gemacht, dass Frauen in Hotels knickriger beim Trinkgeld sind und woran mag das denn liegen? Sind Frauen vielleicht auch ganz allgemein nicht so Trinkgeldfreudig oder kann man das nicht verallgemeinern?

Wenn ich so darüber nachdenke, kann ich dem, zumindest in meinem Bekannten und Freundeskreis nicht so zustimmen. Wir gehen doch sehr viel essen und dort sind wir denke ich genauso spendabel wie die Herren. Ich denke mal, dass es sowohl Männer gibt die geizig, wie auch spendabel sind, wie es auch Frauen gibt, wo einige mehr oder auch weniger geben.

Wenn ich dann so an mich selber denke, weiblich, dann mache ich das tatsächlich am Servicepersonal abhängig und an der Summe, die bezahlt werden muss. Bei sehr nettem Personal bin ich natürlich spendabler und wenn jemand richtig unfreundlich ist, dann gebe ich auch schon mal gar kein Trinkgeld.

Mich würden da eher die Umstände dieser "Forschung" interessieren. Es kann ja auch sein, dass manche Männer bewusst und gezielt spendabler sind, wenn sie gerade dabei sind eine Frau beeindrucken zu wollen und dadurch eben latent zeigen, wie finanziell gut aufgestellt und großzügig sie eigentlich sind.

Mich würde echt mal interessieren, welche Männer untersucht worden sind und wie da das Alter, Beziehungsstatus und so weiter gewesen sind und vor allen Dingen wie die Situation genau ausgesehen hat, die untersucht wurde, also ob zufällig Single-Frauen in der Nähe waren, bei denen man(n) Pluspunkte sammeln wollte. Sicherlich spielt auch die Kultur eine Rolle, denn manche Kulturen sind spendabler als andere.

Männer verdienen ja im Schnitt immer noch mehr als Frauen - oft für die gleiche Leistung. Von daher fände ich es in dieser Hinsicht nur verständlich und gerecht, wenn Männer dann auch freiwillig etwas mehr Trinkgeld geben als Frauen, die einfach nicht ganz so viel verdienen als Frauen.

Ansonsten sind die meisten Zimmermädchen ja weiblich - ich denke schon, dass Männer dann gerne etwas mehr geben, als wenn der Zimmerservice männlich wäre. Das wäre bei Frauen möglicherweise auch so, allerdings sind ja eben die meisten mit diesem Beruf weiblich.

Ich denke auch, dass das am Gehalt liegen kann, aber oft verreist man ja auch als Paar und da kann es ja durchaus sein, dass man sich das irgendwie einteilt und das der Mann dann beispielsweise das Trinkgeld gibt und das würde diese ganze Studie schon umkippen lassen. Ich gebe ebenso viel Trinkgeld wie mein Mann, wobei ich nicht immer alles getrennt von ihm zahle und ihn mal einlade und er mal mich. Das ist ja auch unser beider Geld, also ist das auch irgendwie Quatsch nachzusehen, wer es dann gibt.

Ich kann das durchaus bestätigen im Freundes - und Familienkreis. Die Frauen sind wesentlich kritischer, wenn es um Schnelligkeit und Freundlichkeit bei zum Beispiel einer Servicekraft geht. Auch wird kritischer beäugt, wie gut die Reinigungskraft in einem Hotel sauber gemacht hat. Wenn man einmal nicht selbst kochen oder putzen muss, erwartet man vielleicht, dass die Person die das beruflich macht, auch weiß was sie tut.

Klischeehaft würde ich vermuten, dass die Männer einfach den Restaurantbesuch oder den Hotelaufenthalt genießen und sich freuen, dass die Frau daheim nicht meckert, weil sie kochen oder putzen muss und deswegen auch gern ein großzügiges Trinkgeld geben.

Ich persönlich gebe sehr gern Trinkgeld im Urlaub, wenn das Hotelzimmer wirklich hübsch zurecht gemacht wurde. Ich weiß, wie anstrengend das Putzen ist, mein Mann hingegen sieht die Ordnung nicht wirklich und würde das Trinkgeld für die Zimmerdame gern einmal vergessen. Dafür ist er an der Bar oder beim Essen großzügiger.