Welches "gesunde" Nahrungsmittel esst ihr täglich?

Seit ich auf einem Vortrag an der Volkshochschule von dem Dozenten, einem ehemaligen Chefarzt an einer Klinik, erfahren habe, dass Nüsse und auch andere Dinge gut gegen Bluthochdruck sind, esse ich jeden Tag ein paar Nüsse. Aus demselben Grund habe ich auch Blaubeeren und rote Bete mindestens einmal wöchentlich in meinen Speiseplan aufgenommen.

Esst ihr auch bestimmte Nahrungsmittel ganz bewusst täglich, weil sie bestimmten Krankheiten vorbeugen oder sie abmildern können? Welche sind das? Wofür oder wogegen sollen sie helfen? Meine Freundin isst beispielsweise täglich Leinsamen für ihre Verdauung.

Ich störe mich hier schon wieder an der Definition von „gesund“ und der Schwarz-Weiß-Kategorisierung von Lebensmitteln. Daher bin ich wirklich unsicher, wie ich die Frage beantworten soll. Ich esse jeden Tag Brot, darunter häufiger auch Mehrkornsorten, und oft auch Haferflocken oder anderes Müsli. Frisches Gemüse gehört ebenfalls täglich mit auf den Teller.

Auch Milchprodukte würde ich in Maßen nicht als ungesund ansehen und integriere diese viel in meinen Speiseplan. Meinen Flüssigkeitshaushalt decke ich hauptsächlich mit Mineralwasser und Tee, bin da also ebenfalls eher gesund unterwegs. Man könnte sogar sagen, dass der tägliche kleine süße Snack in Form von Schokolade und Co „gesund“ für die Seele ist, solange alles im vernünftigen Rahmen bleibt.

Ich versuche nun aber nicht krampfhaft, irgendwelche Lebensmittel täglich zu essen, nur weil man diesen besondere Eigenschaften nachsagt oder sie als „Superfoods“ vermarktet. Nüsse, Chiasamen, exotische Früchte und Co esse ich bei Appetit darauf, aber nicht auf regelmäßiger Basis.

Ich achte eigentlich nicht gezielt auf gesunde Nahrungsmittel, aber ich habe eine Vorliebe für abwechslungsreiches Essen. Dadurch ergibt es sich fast automatisch, dass ich viele verschiedene Lebensmittel mit unterschiedlichen Nährstoffen esse. Ich mag gern Gemüse, Fisch, Hülsenfrüchte, Nüsse, Salate, Fleisch, Reis, Oliven, etc., und ich habe das Gefühl, dass mich allein mein wechselnder Appetit ziemlich zuverlässig mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt.

Ich esse keine Nahrungsmittel, weil sie "gesund" sind, und schon gar nicht täglich. Statt dessen achte ich generell auf eine halbwegs abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung, sodass sich jeden Tag schon irgendwie etwas "Gesundes" auf meinem Speisezettel findet. Mal sind es die Kürbiskerne auf dem Vollkornbagel, mal fünf Mandarinen, mal lecker Sushi (Vitamin D!), mal ein magenschonendes Gemüsesüppchen und so weiter.

Das mache ich schon allein deshalb, weil ich nicht mehr den Magen und die generelle Rossnatur meiner Jugend habe, als ich in meiner Unbekümmertheit auch mal tagelang nur Fast Food gefuttert habe, und grad lecker war's. Dafür müsste ich heute auf alle möglichen Arten büßen.

Generell glaube ich auch nicht daran, dass stinknormale Nahrungsmittel wie Nüsse oder Beeren derart gezielt auf bestimmte Gebrechen wirken. "Ein paar Nüsse" jeden Tag schaden wahrscheinlich nicht, aber wenn sie gegen Bluthochdruck wirklich so toll helfen, wieso gibt es überhaupt noch Medikamente? Und nur weil sie "gesund" sein sollen, würge ich mir garantiert keine Lebensmittel hinein, die ich gar nicht mag.

Ähnlich halte ich es mit Hausmitteln aller Art. Es wird wohl nicht schaden, Wehwehchen aller Art mit Fencheltee und Zwiebeln in den Socken zu bekämpfen, aber sobald ein gewisses Level an Unwohlsein überschritten ist, und auch Aussitzen keine Lösung darstellt, wende ich mich doch lieber an die Schulmedizin.

Es gab Phasen, in denen ich bewusst darauf geachtet habe, besonders gesunde Lebensmittel zu mir zu nehmen. Aber mittlerweile achte ich da nicht mehr so besonders drauf, es passiert automatisch. Ich habe so einige Baustellen, deshalb musste ich mich ziemlich mit gesunder Ernährung auseinandersetzen. Aber ich würde auf jeden Fall behaupten, dass ich jeden Tag Knoblauch vertilge, der mich und meine Mitmenschen schützt.

Ansonsten esse ich jeden Tag Obst und Gemüse. Dabei ist mir die Sorte relativ egal. Ich mag zwar meistens Beeren recht gerne, aber ab und zu darf es auch eine Banane oder eine Zitrusfrucht sein. Tomaten und rote Früchte sollen ja freie Radikale binden, ich muss gestehen, dass diese täglich auf meinem Speiseplan stehen, da ich solche Nahrungsmittel echt gerne mag. Manchmal esse ich auch gar nichts oder nur eine Brühe, einen veganen Joghurt, Haferflocken, ich variiere ziemlich.

Um Krankheiten vorzubeugen esse ich bestimmt keine "gesunden" Nahrungsmittel. Leute, ich habe Morbus Crohn, mein Bauch macht was er will und verträgt alles Kartoffelige besonders gut. Ich kann an sich nur aufpassen, dass ich abwechslungsreich esse und mir kaum Fehler erlaube. Und Pommes machen schließlich glücklich, also warum sollten sie ungesund sein?

Es hat doch jedes unverarbeitete Lebensmittel irgendwelche "gesunden" Eigenschaften. Wenn ich mich danach richten würde, würde meine Ernährung tatsächlich ziemlich ungesund werden, weil ich viel zu viel Nahrung zu mir nehmen würde.

Davon abgesehen verstehe ich absolut nicht, wie Ärzte immer noch was von "gesunden Lebensmitteln" predigen können. Es gibt Ernährungsweisen, die besser für die Gesundheit sind als andere, aber man muss immer die ganze Ernährung betrachten nicht nur einzelne Bestandteile.

Außerdem haben Ernährungsstudien an Menschen sowieso wenig Aussagekraft. Du kannst Menschen nicht einsperren und nur noch mit Nüssen füttern um herauszufinden wie der Blutdruck darauf reagiert. Aber genau das müsstest du mach wenn du eine Aussage, die auf Tierversuchen basiert, für den Menschen validieren wolltest. Ernährungsstudien an Menschen sind gut für Schlagzeilen und wahrscheinlich kann man damit auch gut Vorträge und Bücher verkaufen, aber seriöse Wissenschaft ist das eher nicht.

Ich esse viele Lebensmittel die gesund sind täglich, einfach weil ich bewusst darauf schaue, dass ich mich generell gesund ernähre, es gibt aber keine Lebensmittel, die ich jetzt tatsächlich jeden Tag esse, nur weil sie besondere "Fähigkeiten" haben. Ich mache mir mein Granola Müsli seit kurzem selbst und da wähle ich dann bewusst Dinge aus, die mir schmecken und gut tun, Mandeln, Dinkelflocken und frisches Bio-Obst dazu - zum Beispiel. Hafer- und Dinkelflocken, genauso wie Nüsse und (so gut wie jedes) Obst haben wertvolle Mineralstoffe und Vitamine.

Für mich ist es wichtig, dass die Lebensmittel, welche man isst und kauft möglichst frei von Zusatzstoffen sind. Ganz frei kann man sich von Schadstoffen nie machen, das funktioniert nicht, wenn man in einer Industrienation wie Deutschland wohnt und lebt. Ich koche sehr viel mit frischen und selbst angebauten Lebensmitteln, nehme dazu auch gerne Fleisch von regionalen Höfen und Milch von regionalen Bauern.

Was mir ab und zu in den Einkaufsbeutel kommt sind Nüsse, Obst und Gemüse was ich nicht anbauen kann oder möchte. Mir ist Frische und Vielfalt sehr wichtig. Wenn man z.b. Kartoffeln hat, dann kann ich daraus gleich mehrere Gerichte für mehrere Tage kochen, natürlich im Wechsel mit anderen Zutaten oder Beilagen.

Frisch Kochen ist oftmals noch günstiger und gesünder. Zeit ist das Einzige, was benötigt wird, es sei denn man kocht während dessen die Waschmaschine läuft und der Staubsauger durchs Haus oder durch die Wohnung gejagt wird.