Preis der Klassenfahrt erhöht sich nach der Reise
Ich telefoniere mit einer meiner Nichten jeden zweiten Samstag. So auch heute. Ihre Tochter war bis letzte Woche Samstag auf ihrer ersten großen Klassenfahrt und es interessierte mich natürlich brennend, wie es meiner Großnichte gefallen hat.
Nun kam die Tochter wohl am Freitag aus der Schule nach Hause und erzählte, dass der Lehrer, der mit ihnen auf Klassenfahrt war, sich wohl mit den Kosten vertan hat und jeder Schüler noch 60 Euro nachbezahlen muss. Das Geld sollte doch bitte auf das Klassenfahrtskonto überwiesen werden.
Meine Nichte ist darüber sehr erstaunt. Die Klassenfahrt war mit 320 Euro eh schon nicht günstig. Aber nun noch 60 Euro nachzahlen, für eine Reise von einer Woche, findet sie doch sehr viel. Sie hat die Information erst mal sacken lassen und überlegt aber wohl, was sie nun machen soll. Sie hat lange gespart, damit sie ihrer Tochter die Klassenfahrt ermöglichen konnte.
Nähere Information oder was schriftliches, was nun die Kosten in die Höhe getrieben hat, hat meine Nichte noch nicht bekommen. Ist es sinnvoll auf was Schriftliches zu warten? Oder wir würdet ihr in dem Fall handeln?
Ich habe so etwas bisher nicht erlebt und die Klassenfahrten, die ich mitgemacht habe, waren alle vorher kalkuliert und ausgerechnet. Es kann sicherlich aber mal vorkommen, dass da etwas schief gelaufen ist.
Wenn es bisher noch kein Schreiben an die Eltern gab, würde ich darauf schon warten. Ansonsten wäre es sicherlich ratsam den Lehrer zu kontaktieren und eben danach zu fragen. Aber ich kenne es aus der Schulzeit noch so, dass die Eltern ein Schreiben erhielten, wenn es irgendwelche Ankündigungen oder ähnliches gab. Ich würde nun davon ausgehen, dass dies in dem Fall auch so sein wird.
Das ist mir noch nie passiert. Ich weiß nicht, ob das daran lag, dass ich allesamt Mathelehrer als Klassenlehrer hatte und die eigentlich genug Übung im Rechnen haben, dass da keine Fehler solchen gravierenden Ausmaßes möglich oder wahrscheinlich sind. Bei uns wurden die Klassenfahrten eher so gut berechnet, dass es entweder genau gepasst hat oder aber man hat Geld zurück bekommen.
Aber dass man so viel nachzahlen musste kenne ich so gar nicht und da würde ich mich als Mutter auch beschweren: Man muss doch kalkulieren können, gerade wenn mehrere Kinder vorhanden sind können solche Kosten schon ziemlich heftig werden, wenn diese unvorhergesehen eintreten und man nicht genug Rücklagen hat. Ich denke da zum Beispiel an alleinerziehende Elternteile.
Ich kenne so etwas auch nicht und das sollte auch nicht passieren. Sicher kann man sich mal vertun, aber solche Zahlen sollten doch mehrfach überprüft werden, bevor die Eltern die Klassenfahrt bezahlen. Es ist doch klar, dass die Eltern solche Summen nicht alle mal eben aus der Portokasse zahlen können und dass man auch mal sparen muss und dann ist es nicht so einfach möglich, eine solche Summe nachzuzahlen.
Im Fall deiner Nichte würde ich auf jeden Fall erst einmal ein offizielles Schreiben abwarten in dem eben auch erklärt wird, wie es zu dem Problem kommen konnte. Es kann doch nicht sein, dass das dann die Schüler regeln sollen, wenn die Lehrer sich vertan haben. Wenn das nicht kommt, würde ich auch den Lehrer kontaktieren und mal fragen, was da los ist. Vorher würde ich auch noch nichts überweisen.
Ich habe so etwas auch noch nicht erlebt und finde es auch einigermaßen blöd, da es ja in jedem Jahrgang auch immer Eltern gibt, die das nicht mal eben so nebenbei zahlen können und da ist das eben auch ein ganz schöner Hammer, wenn man dann noch mehr bezahlen muss und davon gar nicht vorher erfährt. Ich würde zunächst mal die Lehrerin anrufen. In der Regel sollte man da ja eine Notfallnummer haben unter der die erreichbar ist und dann kann man da auch mal nachfragen, was das eigentlich soll, warum es dazu kam. Natürlich kann man aber auch abwarten.
Persönlich würde es mich nun nicht so stören, aber ich kann mir schon wirklich vorstellen, dass weitere 60 € ein großes Loch in die Kasse reißen können. Das finde ich dann auch wirklich nicht schön und auch nicht fair den Eltern gegenüber, die das zusammensparen mussten und das Geld nicht so haben.
Das sich Kosten noch mal verändern ist nicht ungewöhnlich. Einfaches Beispiel von einer Klassenfahrt meiner Tochter. Da waren zwei Schüler durch Krankheit ausgefallen und die Kosten für den Bus mussten dadurch neu berechnet werden. Die Kosten wurden dann halt nicht durch 45 Schüler geteilt, sondern nur noch durch 43, was natürlich den Einzelpreis etwas erhöht hat.
60 Euro sind zwar nicht gerade wenig, aber wer schon einmal eine Kalkulation für eine Klassenfahrt gesehen hat, dem sollte klar sein, dass da auch mal ein Fehler passieren kann. Trotz allem sollte abgewartet werden, bis etwas schriftliches vom Lehrer vorliegt. Eventuell sollte dieser sich mit dem Elternsprecher mal zusammen setzen und noch mal alles durchrechnen.
Vielleicht war da ein Zahlendreher passiert oder es wurde sich einfach verrechnet. Ich könnte mir vorstellen, dass sowas gerade bei höheren Kosten wie den Übernachtungskosten geschehen kann, wenn da jemand einfach irgendwo eine falsch Zahl im Kopf hat und die multipliziert sich dann auf die Schüler.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich mit der Meinung unbeliebt mache, aber wenn die Familie so knapp bei Kasse ist, dass sie mit einer Nachforderung von 60 Euro in finanzielle Probleme gerät, dann hätte man vielleicht die Klassenfahrt sein lassen, also nicht daran teilnehmen sollen. Wenn ich mich an meine Klassenfahrten erinnere, dann war das meistens ohnehin nicht so der Hit. Das Kulturprogramm, was die Lehrer organisiert haben, interessierte keinen, keiner hat Lust auf Museen oder die anderen aufgezwungenen Unternehmungen und das einzig Schöne war, wenn man dann abends mit den Freunden Blödsinn machen konnte, aber das hätte man auch ohne Klassenfahrt gekonnt.
Bei uns war das gar nicht so unüblich, dass einzelne Schüler nicht mitgefahren sind und ich selbst war auch bei der Abschlussfahrt nicht dabei, weil ich keine Lust hatte, ins Ausland zu fahren. Ich kenne es ebenso von anderen Jugendlichen, dass in deren Klassen oft bis zu einem Drittel der Schüler nicht mit auf die Klassenfahrten kommt. Man wird also nicht zum Außenseiter, nur weil man da nicht mitfährt und ich hätte auch nicht gewollt, dass meine Eltern sich die Fahrt vom Munde absparen, nur damit dann irgendwelche Museen besucht werden, die eh keinen interessieren.
Fakt ist, der Lehrer will Geld von einem, also muss er auch darlegen, warum die Fahrt nun mehr kostet. Bis dahin würde ich nichts nachzahlen. Sinnvollerweise würde ich eh immer auf eine Rechnung vor Reiseantritt bestehen um ein böses Erwachen zu vermeiden. Prinzipiell ist es ein No-Go im Nachhinein von jedem Schüler nochmal Geld zu verlangen. Da kommt ein hübsches Sümmchen zusammen, wenn man 60 Euro mal beispielsweise 20 Schüler nachberechnet und vielleicht sogar noch mal 2 Klassen, die zusammen gefahren sind. Prinzipiell gilt immer, wer vorschnell zahlt und nicht erst hinterfragt ist selbst schuld.
Wer für eine Woche soviel Geld bezahlt, macht sich natürlich irgendwo auch angreifbar, da Eltern signalisieren, dass man das Geld auch hat. Als Jemand der so viele Euros für eine Woche fordert ist es dann ein Leichtes zu erkennen, dass da vielleicht noch mehr geht als der bisher geforderte Eurobetrag. Oftmals wissen Lehrer ja auch, was die Eltern arbeiten und können so schon ausloten, was für die meisten Eltern zumutbar ist und was nicht, wie weit man eine Forderung für eine Fahrt ausnutzen kann.
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