Geld ohne Absprache ausgeben, obwohl man sparen muss?

Ich finde es gut, wenn man bestimmte Anschaffungen mit dem Partner vorher bespricht. Eben, wenn ein bestimmtes neues Gerät für den Haushalt angeschafft werden soll, wie eben eine Waschmaschine oder ähnliches. Natürlich braucht man diese, wenn die alte defekt ist, aber dennoch finde ich besser, da mit dem Partner zu sprechen und gemeinsam zu überlegen, welches Preislimit man da hat.

Bei einer Freundin dagegen ist es ganz anders. Ihr Partner kommt öfter auch mit größeren oder teureren Neuanschaffungen nach Hause. Von denen weiß meine Freundin dann meist vorher nichts und wird oft überrumpelt. Ihr Partner reagiert aber sauer, wenn sie dann die Bitte äußert, so etwas doch vorher mal mit ihr zu besprechen. Sie meint, da sie ja zusammen leben, sollte auch das Finanzielle besprochen werden. Ihr Partner ist aber der Meinung, dass er sich von seinem Gehalt kaufen kann, was er möchte und sie nicht vorher nach ihrer Meinung fragen müsste.

Es ist schon soweit gekommen, dass ihr Partner Geld für eine teurere Anschaffung ausgegeben hatte, obwohl sie für etwas sparen mussten, dass dringend gemacht werden musste. Meine Freundin war demensprechend sehr sauer und fand, dass ihr Freund einfach kein Verhältnis zu Geld hat.

Würdet ihr ebenfalls Geld ohne Absprache ausgeben, obwohl ihr für etwas bestimmtes sparen müsstet, was dringend gemacht werden muss? Würdet ihr das auch einfach über den Kopf eures Partners hinweg machen? Wie würdet ihr damit umgehen, wenn euer Partner so etwas machen würde? Wäre das für euch ein Trennungsgrund, wenn es häufiger vorkommen würde?

Nelchen hat geschrieben:Sie meint, da sie ja zusammen leben, sollte auch das Finanzielle besprochen werden. Ihr Partner ist aber der Meinung, dass er sich von seinem Gehalt kaufen kann, was er möchte und sie nicht vorher nach ihrer Meinung fragen müsste.

Regelmäßig Theater ums Geld wäre für mich definitiv ein Trennungsgrund. Und das geht in beide Richtungen. Ich möchte weder jede größere Ausgabe mit dem Partner absprechen, noch möchte ich einen Partner, der meine Wünsche und irgendwelche Notwendigkeiten einfach übergeht und die Kohle raushaut.

Allein die Anmerkung, dass man mit seinem Geld machen kann, was man möchte, würde mir reichen. Ich führe nur Beziehungen, in denen es ein Unser gibt. Und da alles unser gemeinsames Hab und Gut ist, geht jeder entsprechend achtsam damit um. Das hat mit ganz wenig Geld ebenso funktioniert wie mit mehr Einkommen. Absprachen sind da kaum nötig, weil beide wissen, was für das Projekt gemeinsam leben ansteht. Ein Partner, der das anders sieht, passt nicht.

Ich bin schon der Meinung, dass ich mit meinem Geld machen kann, was ich möchte. Natürlich hat die neue Waschmaschine Priorität vor der neuen Handtasche, aber ich finde nicht, dass ich mich für die neue Handtasche vor meinem Partner rechtfertigen muss wenn die gemeinsame Kasse darunter nicht leidet und die neue Waschmaschine gekauft werden kann.

Generell könnte ich mir aber keine Partnerschaft mit einem so unselbständigen und nicht verlässlichen Mann vorstellen. Denn das ist ja eigentlich das Problem, nicht, dass er mit seinem eigenen Geld das macht, was ihm gefällt sondern, dass er sich anscheinend nicht an Absprachen für gemeinsame Anschaffungen hält und mit Geld nicht umgehen kann.

Was mein Partner mit seinem Teil des Gehalts anstellt, der nicht für Miete, Abzahlung, Einkäufe oder dergleichen bestimmt ist, ist ja immer noch seine Sache. Wenn aber feststeht, dass wir beide auf etwas sparen, dann wird auch festgelegt, wie viel im Monat wir beide dafür zur Seite legen. Daran hält man sich dann auch, Ausnahmen gibt es natürlich auch mal, aber wenn wir uns festlegen, auf etwas zu sparen, dann wird das auch so durchgezogen.

Da käme ich mir ziemlich daneben vor, wenn ich das dann einfach schleifen lasse und mir irgendwelche unnötigen Dinge anschaffe, während mein Partner weiter spart. Ich hätte generell keine Lust auf eine Beziehung, in der einer nicht mit Geld umgehen kann und den größte Teil einfach ausgibt, ohne irgendwie an die Zukunft zu denken.

Ich finde auch, dass man in einer Partnerschaft gewisse Dinge, die eben für den gemeinsamen Haushalt benötigt werden, schon zusammen kaufen sollte und dann eben auch den Kauf vorher besprechen sollte, damit das Geld eben auch beiseite gelegt wird. Natürlich sollte jeder auch selber etwas kaufen können, was er eben möchte und wenn man selber Geld verdient, dann kann ich es schon verstehen, dass man auch selber entscheiden möchte, wofür man es ausgibt.

Aber wenn gespart werden soll, weil größere Ausgaben anstehen und man den Partner oder die Partnerin mit diesem Sparziel dann alleine stehen lässt und das eigene Geld lieber ausgibt, dann finde ich das auch nicht so toll. Wenn man es doch besprochen hat, dass man auf etwas sparen muss, dann bin ich auch der Meinung, dass eigene Wünsche erst einmal zurückstehen müssen.

Es scheint ja schon so zu sein, dass der Partner deiner Freundin für die Situation so gar kein Verständnis hat und das kann es doch nicht wirklich sein, wenn er dabei bleibt, dass er mit seinem Geld machen kann, was er will. Wenn so ein Problem öfter vorkommt und man es auch nicht wirklich klären kann, dann kann ich mir schon vorstellen, dass das auch ein Trennungsgrund sein kann.

Ich finde, dass es auch in einer Beziehung noch ein mein und dein gibt und das gilt auch fürs Geld. Ich würde meinem Partner nie vorschreiben, was er mit seinem Geld anstellen soll. Ist doch seins, er ist dafür arbeiten gegangen, nicht ich. Und das fordere ich aber auch für mich ein. Ich muss nicht sparen, um mir was leisten zu können, daher sehe ich auch nicht ein, warum ich mir was verkneifen sollte.

In dem Fall muss man wohl eine Lösung finden und sollte nicht immer wieder in Streit geraten. Natürlich sollte man sich auch etwas kaufen dürfen, wenn man dafür hart arbeiten geht und ich finde auch nicht, dass man das immer mit dem Partner abstimmen muss. Das ist ja in jeder Beziehung ein bisschen anders, bei uns wird es besprochen, einfach weil man sich ja auch selber freut, wenn man etwas Schönes gesehen hat.

Ich würde empfehlen dann auszumachen eine feste Summe X von beiden Seiten aus jeden Monat wegzulegen und dann hat man eben für solche Sonderausgaben wie Waschmaschine schon mal etwas liegen. Es kann ja immer mal spontan etwas kommen. So lernt der Mann, dass er auch mal sparen muss und sich das Geld einteilt und die Frau muss weniger Angst haben, dass sie Rechnungen nicht mehr bezahlen kann.

Wenn sie mit dem Verhalten nicht klar kommt und man da scheinbar keinen gemeinsamen Konsens findet, was hat die Beziehung dann für einen Bestand? Mich würde das nerven, wenn da ständig irgendwo was gekauft wird, was dann nur rum steht oder benutzt der Partner diese Anschaffungen auch mehr oder weniger regelmäßig?

Wenn nicht, dann sollte jeder seiner Wege gehen und kann dann auch wirklich über sein Geld allein bestimmen. Wobei ich meinen Mann auch nicht fragen muss, ob ich mir bestimmte Dinge kaufen darf. Selbst wenn sie in seinen Augen unsinnige Anschaffungen sind, so entscheide ich da auch hier und da ohne ihn. Einzig, wenn es quasi für uns ist, wird da gemeinsam entschieden.