Warum ist die Angst vor Autobahnfahrten so häufig vertreten?

Mir hat mal jemand gesagt, dass es viele Menschen gibt, die Angst vor Autobahnfahrten hätten. Das läge zum Einen an den hohen Geschwindigkeiten, die dort eben gefahren würden. Ich denke aber, dass es sicherlich auch noch andere Gründe gibt. Von einer Freundin habe ich schon gehört, dass sie Angst oder ein mulmiges Gefühl hat, wenn sie auf die Autobahn drauf fahren muss. Dafür hat man dann ja den Beschleunigungsstreifen und sie meint, dass sie da jedes mal ein ungutes Gefühl hätte, dass da etwas passieren könnte.

Sicherlich haben auch manche die Angst, dass jemand den sie gerade auf der linken Spur überholen plötzlich ausscheren könnte, weil er einen durch den toten Winkel oder ähnliches nicht gesehen hat. Da es auch immer wieder Drängler gibt, könnte ich mir auch vorstellen, dass manche Autofahrer davor auch Angst haben. Es kann ja durchaus passieren, dass man auf der Bahn bedrängt oder gar genötigt wird. Ich habe von einem Fall gehört, bei dem ein Drängler eine Frau mit ihrem Auto zwischen LKW eingesperrt hat und sie nicht raus ließ, weil sie zuvor wohl nicht schnell genug die linke Spur geräumt hat, als der Fahrer von hinten angeflogen kam.

Warum ist die Angst vor Autobahnfahrten so häufig vertreten? Welche Gründe kennt ihr für diese Angst? Was genau löst die Ängste bei vielen Menschen aus, die auf der Autobahn fahren müssen? Könnt ihr das nachvollziehen? Sind es wirklich so viele Menschen, denen es so ergeht?

Ich habe nur selten Mal Angst vor Autobahnfahrten. Es ist schon vorgekommen, dass ich Bammel hatte, auf die Autobahn drauf zu fahren, das ist aber nur dann der Fall, wenn auf der anderen Spur die Fahrzeuge dicht an dicht fahren und man nicht sicher ist, ob man es überhaupt auf die andere Spur schafft bevor der Beschleunigungsstreifen zu Ende ist.

Ansonsten ist mir mal als frischer Fahranfänger passiert, dass ich von einem LKW übersehen worden bin, den ich überholen wollte und dieser mich eben nicht gesehen hat und mich quasi von der Spur verdrängen wollte. Aber deswegen habe ich doch nicht ständig Angst einen LKW zu überholen. Mittlerweile habe ich genug Fahrerfahrung um dann sicher reagieren zu können.

So richtig verstehen kann ich die Angst vor Autobahnfahrten nicht wirklich. Ich finde persönlich Autobahnfahren noch die leichteste Aufgabe von allen. Es gibt keine Kreuzungen, keine Ampeln, in aller Regel keinen Gegenverkehr und auch wenn man überholen will, muss man "nur" gucken, dass keiner von hinten kommt und kann einfach ausscheren.

Da sind die meisten Städte wesentlich schwerer zu befahren und bürgen mehr Unfallpotential als eine Autobahn. Ich kann es mir eigentlich nur so erklären, dass einige Angst vor der Geschwindigkeit und den vielen LKWs haben. Aber das ist würde ich denken, doch eher ein irrationale Angst.

Ich selber finde Autobahnfahrten noch angenehmer als die Fahrten in der Stadt, habe aber eine Bekannte, die auch Angst hat, auf der Autobahn zu fahren. Auch eine Kollegin hatte ich mal, der das so erging. Meine Bekannte habe ich mal gefragt und sie hat mir erzählt, dass sie in der Fahrschule nur einmal auf der Autobahn gefahren ist und dabei nicht so viel lernen konnte. Außerdem ist es auch die doch recht hohe Geschwindigkeit, vor der sie da Angst hat.

Mir fallen da einige Gründe ein. Es wird sehr schnell gefahren, man macht es vielleicht nicht jeden Tag, weswegen es schnell zu Unsicherheiten kommt und vor allem sieht man immer wieder schlimme Bilder im Fernsehen von Unfällen und da weiß man eben auch, dass das oft nicht gut ausgeht. Es wird eben schnell gefahren und die ganzen LKWs haben ja auch eine sehr große Kraftwirkung auf ein normales Auto. Das weiß man ja alles. Man ist einfach unsicher und das macht Angst.

Ich habe ebenfalls Angst vor Autobahnfahrten, aber hauptsächlich in Deutschland. Das liegt zum einen an dem oft enormen Verkehrsaufkommen, und zum anderen auch an den vielen Streckenabschnitten ohne Tempolimits, was zu sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten zwischen LKWs, langsameren Kleintransportern und kleineren PKWs und hochmotorisierten Autos führt. Dadurch entsteht ein sehr inhomogenes Verkehrsgeschehen, das ich persönlich für relativ gefährlich halte.

In anderen Ländern, wie z.B. der Schweiz empfinde ich das Fahren auf den Autobahnen als deutlich weniger stressig und macht mir weniger Angst. Es ist für mich immer wieder erleichternd, wenn man die Grenze überquert hat und ab dann ein deutlich ruhiger dahinströmendes Verkehrsgeschehen hat.

Wenn man keine Übung in solchen Fahrten hat, kann auch keine Sicherheit und Routine entstehen. Es ist ganz klar, dass dann auch Ängste entstehen können, wenn z.B. ein anderer Fahrer einen schneidet. Solche Ängsten kann man aber vorbeugen, wenn man sich immer wieder selbst mit dem Auto auf Autobahnen begibt und sich selbst darin übt, sicherer zu werden.

Wenn man Fahrschule macht, sollte es meiner Meinung nach mehr Fahrstunden auf Autobahnen geben, um sich mit dem Umgang dieser sowie der Verkehrspsychologie vertraut zu machen, sprich das vorausschauende Fahren unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte wie andere Fahrer reagieren könnten zu schulen.

Ich weiß nicht, ob es nur an fehlender Routine liegt. Ein Freund von mir ist täglich privat mit dem Auto unterwegs, und er fährt außerdem beruflich im Straßenverkehr (wenn auch kein Auto). Trotzdem fühlt er sich auf Autobahnen oft unwohl, weil einfach schon viel zu oft unvorhergesehene Vorfälle bis hin zu Beinahe-Unfällen passiert waren. Und mein Freund fährt auf jeden Fall moderat und versucht, im Verkehr mitzuschwimmen.

lascar hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob es nur an fehlender Routine liegt.