Nicht zu viel Interesse an jemandem zeigen sollen?

vom 04.06.2020, 12:40 Uhr

Wenn ich einen potenziellen Partner interessant fand, er mir sympathisch war und wir uns gut verstanden haben, hatte ich nie ein Problem damit, Interesse zu zeigen. Ich habe nun nie Interesse geheuchelt oder Fragen gestellt, nur um das Gespräch zwangsläufig am Laufen zu halten, aber wenn mich die Person an sich interessiert hatte, dann habe ich das auch so gezeigt.

Allerdings empfehlen ja viele Ratgeber, dass man nicht so viel Interesse an jemandem zeigen soll, in den man verliebt ist oder tatsächlich großes Interesse hat. Auf diese Weise soll man sich dann selbst wiederum uninteressant machen. Besser ist es, sich dann auch etwas rar zu machen und dem anderen nicht ganz so offen zu zeigen, dass man ihn toll findet. Wie seht ihr das?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde es ganz schlimm, wenn man sich toll findet und sich dann ganz anders verhält, weil es in irgendeinen Ratgeber steht. Ich denke man muss immer auf das hören, was einem das Herz sagt. Man kann ja nicht zu viele Fragen stellen, wenn man sich nett unterhält und wenn dir einer beim Date gegenübersitzt und gar nichts fragt ist es auch blöd. Wann wird es also zu viel? Das ist ja nur Definitionssache.

Wie gesagt ich bin gut damit bedient gewesen auf mein Bauchgefühl zu hören, weil sonst verhält man sich auch unnatürlich, wenn man so viel über das nachdenkt, was man macht. Interesse zeigen ist für mich ein gutes Zeichen und auch ein wichtiges Zeichen, wenn man mit jemanden zusammenkommen möchte. Man sollte sich nicht anbieten und alles mit sich machen lassen, wenn das Interesse aber gegenseitiger Natur ist, dann muss man das auch zulassen können.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Was für den einen "Interesse zeigen" bedeutet, lässt andere panisch die Flucht ergreifen, weil sie sich komplett überfahren fühlen. Ich halte es daher eher für angeraten, die nagelneue Flamme als Individuum zu sehen und unter Aufbietung der gesamten Menschenkenntnis auszuloten, wie sie's denn gerne hätte. Manche Menschen fühlen sich ja auch geschmeichelt, wenn sie mit Aufmerksamkeit überschüttet werden und ihre ganze Biografie auspacken und mal so richtig schön über sich selber reden dürfen. Andere lassen es lieber langsamer angehen.

Ich halte also eine Mischung aus dem erwähnten Bauchgefühl und ein bisschen Kalkulation für eine gute Herangehensweise. Allzu "authentisch" würde ich mich nicht geben, um niemanden gleich am Anfang zu verschrecken, aber zu kühl berechnend an die Sache heranzugehen ist auch nicht ideal, wenn sich etwas Romantisches daraus entwickeln soll.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich finde solche Ratgeber als absolut unsinnig. Vermutlich stehen in solchen Ratgebern auch Tipps drin wie "Frauen müssen stets zu allem ja sagen", "Männer haben stehts Lust auf Geschlechtsverkehr", "Männer müssen immer den ersten Schritt machen", "Frauen müssen sich immer einladen lassen, ansonsten liebt der Mann sie nicht" und weiterer Schwachsinn.

Was sollte es bringen, wenn man auf der Suche nach einer ernsthaften Partnerschaft so tut, als würde man sein Gegenüber nicht interessant finden? Ich würde einem potentiellen Partner natürlich nicht hinterher rennen und zu allem ja sagen, was er sagt, ohne eine eigene Meinung zu haben, aber ich bin sehr dafür, klare Verhältnisse zu schaffen. Und die hat man nun einmal nur, wenn man auch dementsprechend sein Interesse zeigt.

» Twilight-Girlie » Beiträge: 421 » Talkpoints: 37,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich halte generell von keinerlei Ratgebern etwas. Es sei den, man hält Kochrezepte mittlerweile auch für Ratgeber – die bringen natürlich was, wenn man bemerkt, wie wenige Menschen noch kochen können. Doch Liebesratgeber, Erotikratgeber und was es da nicht alles gibt, das ist mir teilweise alles zu doof.

Ich behaupte auch keineswegs, dass nicht manches darin wirklich stimmen kann. Es geht eher darum, dass dort aber zu viele Menschen sich als vermeidliche Experten bezeichnen und in Wahrheit keine sind. Denn was macht denn die Begrifflichkeit „Experte“ oder „Ratgeber“ so besonders? Da behauptet jemand, dass er etwas weiß und fertig.

Es ist ja nichts Geschützes, wenn ich mich als Abnehmexperte bezeichne, dann einen Ratgeber raushaue und einige haben Erfolg und andere nicht. Selbiges ist auch immer mit diesen Ratgebern aus dem Hause „Liebe“.

Ich zeige niemanden das Interesse, wenn ich es habe! Ich bin jemand, der sich überraschen lässt, ob das auch beim Gegenüber etwas aufkommt und ob dieser den ersten Schritt macht. Ich bin da einfach etwas komisch in diesem Belang, weil ich Angst hätte, dass ich etwas ruiniere, was zu guten Bekanntschaften oder Freundschaften führen könnte, wenn ich anderes Interesse zeige.

Deswegen zeige ich also wirklich kein generelles Interesse im Bezug auf :“ich will mehr von dir“. Ich bin in den meisten Fällen also sowieso sehr zurückhaltend.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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