Ist der Stolz anderer Menschen der größte Motivator?

vom 24.07.2017, 05:38 Uhr

Ein Bekannter von mir hat ziemlich stark abgenommen, wobei das aber gezielt der Fall gewesen ist. Er hat ursprünglich 150 kg gewogen und ist inzwischen bei 100 kg angelangt. Er möchte noch ein bisschen abspecken, wobei er selbst meinte, dass der Stolz seiner Mitmenschen und nahen Angehörigen für ihn der größte Motivator wäre. So hätte seine Mutter ihn beispielsweise sehr gelobt, dass er solche Fortschritte gemacht hätte und seine Partnerin ist auch sehr stolz, dass er das eben durchgezogen hat und nicht rückfällig geworden ist bei der Ernährungsumstellung und beim Sport.

Ich muss ehrlich sagen, dass eine derartige Motivation für mich total fremd ist. Mich hat es noch nie zusätzlich motiviert, wenn ich wusste, dass jemand anderes stolz auf mich sein würde, wenn ich dieses oder jenes schaffe. Meine Motivation liegt ursächlich in mir selbst und in meinem Willen und ist vollkommen unabhängig von der Reaktion anderer Menschen. Wie ist das bei euch? Motiviert euch der Stolz eurer Angehörigen zu bestimmten Handlungen? Oder haltet ihr das für unsinnig und weltfremd?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wieso sollte ich das denn für unsinnig oder weltfremd halten? Wenn Partner oder Angehörige an einen glauben, ist das doch etwas sehr schönes und zielführendes. Würde gerne das Gesicht meiner Mutter sehen, würde ich ihr sagen, dass ihr Stolz und Ansporn mich nicht interessieren würden, da ich ja nicht weltfremd bin und das sehr unsinnig wäre.

Ich finde das sehr gut, wenn die Familie des Mannes hinter ihm steht und auch Kraft gibt um das alles durchzuhalten. Denn leicht ist es ja keineswegs 50 Kilogramm abzunehmen. Klar schaffte er das letztlich aus eigener Kraft und mit starkem Willen aber die mentale Unterstützung der Ehefrau und der Mutter spornen ihn an, weitere Etappen auf sich zu nehmen. Finde ich echt ganz klasse.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich tue mir mit extrinsischer Motivation zumindest langfristig eher schwer. Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich armselig, wenn man nicht aus eigenem Antrieb oder Erkenntnis zu Verhaltensänderungen in der Lage ist, sondern weil Mutti dann stolz ist oder das Weiblein daheim dich fest lobt. Was machst du dann, wenn dir dämmert, dass außer Mutti kein Aas etwas darauf gibt, ob du dich fett futterst oder nicht?

Oder deine Angetraute streicht die Segel, weil sie keine Lust mehr hat als "Motivator" und Cheerleader für eine erwachsene Person herhalten zu müssen, die sofort wieder hinschmeißt, wenn Anerkennung und Ansporn von anderen ausbleibt? Die anderen Leute haben schließlich ihr eigenes Leben und es ist nicht ihr Job, mich bei der Stange zu halten, was ein halbwegs vernünftiges und tragfähiges Leben angeht. Ich finde, dass man irgendwann schon genügend Selbstwertgefühl zusammenkratzen sollte, um das für dich selber "Richtige" zu tun, auch ohne dass die Hilfstruppen zusammengezogen werden, um dich zu unterstützen und hinter dir zu stehen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich würde ebenfalls nicht sagen, dass eine extrinsische Motivation „weltfremd“ oder schlecht ist. Allerdings würde ich sehr wohl befürworten, dass langfristige Erfolge in erster Linie die intrinsische Motivation ausschlaggebend ist.

Vor allem wenn man etwas neu anfängt, zum Beispiel ein Projekt in der Arbeit, ist die extrinsische Motivation ein sehr wichtiger Energiegeber. Das Ziel sollte es aber sein, diese extrinsische Motivation mehr und mehr zur intrinsischen Motivation zu verwandeln.

» You.Talk » Beiträge: 5 » Talkpoints: 0,56 »



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