Hund wegen Überforderung in die Hundetagesstätte geben?

vom 21.11.2020, 10:20 Uhr

Ich bin ehrlich gesagt etwas sprachlos, denn Bekannte haben sich vor einem Jahr einen Welpen zugelegt, mit dem sie schnell überfordert waren. Dann stand auch noch Nachwuchs ins Haus und seit dem das Baby jetzt da ist, muss der Hund täglich in die Hundetagesstätte.

Ich persönlich finde das für den Hund total schade, denn er ist von morgens sieben bis nachmittags 16 Uhr dort, aber warum kauft man sich dann einen Hund. Macht man sich darüber nicht vorher Gedanken?

Ich habe sowas schon mal früher von meiner Logopädin gehört, die ihren Hund auch in eine solche Tagesstätte gebracht hat, aber sie war in dieser Zeit arbeiten und nicht zu Hause. Würdet ihr euch einen Hund anschaffen und ihn dann 75% der Zeit weggeben?

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es ist ja auch immer eine Frage wie weit man vorplanen kann. Es kann immer mal sein, dass das nötig wird. Ich bin aber absolut mit dir einer Meinung, bei einem Welpen kann man das planen und muss das bedenken und daher finde ich das dem Tier gegenüber nicht fair. Man sollte tatsächlich dann eher neue Besitzer suchen, weil man sonst weder dem Baby noch dem Hund gerecht wird und zu einem Hund gehört auch immer Erziehung und solche Sachen und das kann man dann nicht, wenn man noch so viele andere Sachen zu tun hat und den Hund kaum zu Hause hat. Es ist wirklich schlimm, was dem armen Tier da angetan wird.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Nach meiner Erfahrung ist es bei manchen Leuten mit dem Hunde- oder generell Haustierwunsch ähnlich wie mit dem Kinderwunsch: Egal, wie viele gute Gründe dagegen sprechen, das "ich will aber!" überschreibt alle sinnvollen Bedenken, den gesunden Menschenverstand und sämtliche Einwände.

Es muss dann einfach ein Jagdhund in einer Stadtwohnung sein. Oder irgendeine Töle, die dann 12 Stunden allein daheim ist und völlig neurotisch wird. Oder Pferde, obwohl der Job gerade genug zum Leben abwirft. Oder alles gleichzeitig: Haus, Hund, Baby und nebenbei natürlich malochen bis zum Umkippen, weil das alles finanziert werden muss. Da mische ich mich nicht ein.

Soweit ich weiß, ist eine HuTa, so lange sie gut geführt wird, für Hunde gar nicht so schlecht. Sie haben Auslauf, Gesellschaft und Aufsicht und eben nicht so die tierisch enge Bindung zu den Leuten, in deren Haus ihr Korb und der Fressnapf steht. Das wird den Tieren eher egal sein, solange ihre Grundbedürfnisse gut erfüllt werden. Aber der Spaß ist natürlich teuer für die Besitzer, weswegen ich an der Sinnhaftigkeit zweifle, sich ein Tier zuzulegen und es dann anderen Leuten kostenpflichtig zur Betreuung zu überantworten. Aber oft genug ist es mit Kindern auch nicht anders. Jeder nach seiner Fasson, wie es so schön heißt.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich glaube, dass man von außen nicht über so eine Situation urteilen kann, vor allem wenn man die Umstände nicht genau kennt. Grade dann, wenn der Nachwuchs ungeplant gekommen ist, dann kann es sein, dass sich die Lebensumstände dramatisch ändern und es eben Sachen gibt, die vorher einfach nicht vorhersehbar waren. Dementsprechend muss man dann handeln und es kann für einige Hunde dann besser sein, wenn sie tagsüber dann in einer sogenannten Hundetagesstätte sind, in der sie dann die volle Aufmerksamkeit bekommen, als wenn sie nur zu Hause sind und sich dort den ganzen Tag langweilen.

Je nachdem wie es sich mit meinen Arbeitszeiten und auch den Arbeitszeiten von meinem Freund entwickelt, überlegen wir auch, ob wir den Hund dann für ein paar Tage im Monat in eine Hundetagesstätte oder zu privaten Leuten bringen, die dann in der Zeit auf ihn aufpassen - da gibt es ja genug Studenten, die Zeit haben und sich über einen kleinen Nebenverdienst freuen. Für den Hund ist es, meiner Meinung nach, um einiges besser ein paar Stunden außerhalb zu verbringen und dann auch entsprechend Aufmerksamkeit zu bekommen als wenn er dann mehrere Stunden alleine zu Hause sitzt. Man sollte auch bedenken, dass nicht jeder die Möglichkeit hat seinen Hund mit auf die Arbeit zu nehmen. Sollte man nur deswegen dann keinen Hund haben? Es sagt ja keiner, dass sich nicht den Rest des Tages liebevoll um den Vierbeiner gekümmert wird und dass er da die volle Aufmerksamkeit bekommt.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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