Vor Feiertagen Ernährungsumstellung sinnlos?
Eine Freundin möchte an Gewicht verlieren und jetzt damit beginnen. Nun meint ihr Partner aber, dass es doch so kurz vor Weihnachten Blödsinn wäre. Jetzt bräuchte sie doch auch nicht mehr damit beginnen. Immerhin würde nun bald die Adventszeit anfangen und da gäbe es ja nun mal viel an Plätzchen und ähnlichen Naschereien.
Meine Freundin meint aber, dass das doch egal ist und sie ja in Maßen und mal etwas Adventsgebäck essen könnte. Aber eben trotzdem auf ihre Ernährung achten möchte. Sie meint, dass es jetzt sein soll und nicht erst nach Weihnachten. Es wäre unsinnig das aufzuschieben.
Wie seht ihr das? Würdet Uhr es vor Feiertagen sinnlos finden, seine Ernährung umzustellen? Meint ihr, dass ihr Freund recht hat und man damit lieber bis nach Weihnachten warten sollte? Wartet ihr Feiertage wie Ostern oder Weihnachten ab, wenn ihr euer Gewicht reduzieren wollt?
Gibt es nicht immer einen Grund warum es gerade nicht passt? Jetzt steht die Adventszeit an, dann kommen Weihnachten und Silvester. Dann kommt der Winterurlaub und einige aus der Familie haben Geburtstag. Dann machen auch bald schon die Eiscafés auf, die Ostersüßigkeiten sind in den Geschäften und die Grillsaison beginnt und dann steht der Sommerurlaub an und so weitere.
Eine Ernährungsumstellung bedeutet außerdem eine dauerhafte Verhaltensänderung. Wenn man das durchzieht wird man früher oder später wieder mit den Verlockungen der Adventszeit konfrontiert werden. Da kann man doch direkt jetzt lernen wie man maßvoll mit den Süßigkeiten umgeht.
Wenn ich etwas machen will, dann mache ich das auch. Dann ist es mir egal, welche Feiertage demnächst folgen. Ich setze mir ein Ziel und arbeite daran. Und eine Ernährungsumstellung ist ja keine Diät. Daher sind vielleicht ein paar Kekse durchaus einmal erlaubt.
Ich habe das bisher so gehandhabt, dass ich die Feiertage komplett ausblendete und ehrgeizig mein Ziel verfolgte. Letzten Ende sind es eher nicht die beiden Weihnachtsfeiertage, die einem die Überraschung auf der Personenwaage einbringen.
Es ist viel mehr die Zeit davor, die gesamte Adventszeit. Überall locken die Versuchungen, egal ob im Familienkreis, im Büro oder auf dem Weihnachtsmarkt. Dann heißt es eben standhaft bleiben und vielleicht sogar dem Weihnachtsmarkt zu entsagen.
Im nächsten Jahr gibt es ja wieder einen und vielleicht war man bis dahin so diszipliniert, dass man dann auch einmal eine Ausnahme machen kann. Von jemandem reinreden lassen würde ich mir auf jeden Fall nicht. Ich habe schon oft in der Vorweihnachtszeit jeglichen Naschkram wie gebrannte Mandeln, Lebkuchen und Dominosteine sowie Weihnachtsstollen verschmäht.
Das klappt, wenn man das einfach nur will, ausgezeichnet. Ausnahmen lasse ich eigentlich nicht zu. Wo fängt man da an, wo hört man da auf? Selbst im Imbiss orderte ich nur Fleisch, Soße und Gemüse, was auch akzeptiert wurde. Ich bin eher der "Ganz oder gar nicht Typ". Irgendwelche Feiertage wären niemals für mich ein Ausschlussgrund einer Ernährungsumstellung.
Wer keine Lust hat, sein Leben zu verändern, wird immer irgendwelche Ausreden finden, warum etwas nicht geht. Mich persönlich würde eine Ernährungsumstellung nicht davon abhalten, welche Feiertage vor der Tür stehen. Daher verstehe ich das Problem nicht so wirklich. Ich habe Menschen noch nie verstanden, die immer alles aufschieben und immer nur jammern und nicht aktiv etwas verändern (wollen).
Ich finde auch, dass das Argument, ein Zeitpunkt sei ungünstig für eine Ernährungsumstellung und eine andere Phase würde sich besser anbieten, stark nach Vermeidungsverhalten und Aufschub klingt. Das ist ja so, als würde ich behaupten, dass es sinniger wäre, meine Hausarbeit erst in einer Woche anzufangen, weil ich zwischendrin Geburtstag habe und diesen noch unbeschwert feiern will. Im Endeffekt zögere ich das Unvermeidbare doch nur heraus und baue mir damit zusätzlichen Druck auf.
Wer ernsthaft darüber nachdenkt, etwas für seine Gesundheit zu tun, der kann damit unverzüglich starten. Es verlangt ja niemand eine Radikalkur von heute auf morgen, den kompletten Verzicht auf alles, was schmeckt, und die ausnahmslose Karenz von Weihnachtsleckereien und Festessen. Die Aussage, dass man in reduziertem Maße dennoch alles genießen kann, halte ich für wesentlich vernünftiger und realitätsnäher als die, dass man sich lieber nochmal getrost den Bauch vollschlagen und sich danach um eine Diät kümmern sollte.
Ich denke auch, dass es immer einen Grund gibt, weshalb es nicht passt. Wenn man mit dem Abnehmen beginnen will, dann sollte man es sofort tun und nicht jedes Mal wieder hinauszögern. Das bringt ja auch keinem etwas und so findet man nur jedes Mal aufs Neue irgendwelche faulen Ausreden, weshalb das noch nicht geht.
Jeder Tag ist doch dafür geeignet, um mit dem Abnehmen zu beginnen, egal ob der Tag kurz vor den Feiertagen liegt oder nicht. Und so geht man immerhin auch sicher, dass man die Feiertage nicht nur dazu nutzen wird, um sich einen Keks nach dem anderen in den Mund zu schieben, sondern dass man sich Gedanken darüber macht, was und wie viel man isst.
Ich finde das gut, wenn man das dann auch wirklich durchzieht. Immerhin kann man doch immer einen Grund finden warum es nicht passt und da ist es doch gut, wenn man nicht auf nach Weihnachten wartet und einfach anfängt. Ich finde es auch vollkommen okay, wenn man dann ein paar Plätzchen oder was auch immer isst, so lange man nicht dauerhaft am Essen ist und sonst genau darüber nachdenkt, ist das doch total okay.
Meiner Meinung nach ist gesunde Ernährung auch nicht der komplette Verzicht auf alles, sondern einfach nur der Wille sich mehr ausgewogen zu ernähren und nicht nur dauerhaft Fett und Zucker in sich zu stapeln, von daher ist das auch mit Weihnachten vereinbar, wenn man es nicht übertreibt.
Generell geht es natürlich um die Gesamtkalorienbilanz. Das bezieht sich auch nicht nur auf einzelne Tage, sondern auf einen bestimmten Zeitraum. Stell ich nun meine Ernährung kurz vor Weihnachten um, hat das natürlich erstmal nicht zu bedeuten, dass man über Weihnachten wieder zunimmt, wenn die Gesamtkalorienbilanz passt.
Natürlich gehört da aber auch ein gewisser Wille und auch Durchsetzungsvermögen dazu (muss der Glühwein Zucker) wirklich sein? Falls nein, dann trinkt man ihn auch nicht, selbst wenn die Leute sagen, dass man doch mal ein Gläschen trinken soll). Von ein oder zwei Plätzchen wird mit Sicherheit keine Gewichtsabnahme gestoppt. Ich habe in den letzten Monaten mehrere Kilo verloren und jeden Tag (!) Schokolade gegessen (eben nur ein kleines Stück und wirklich nicht mehr) und auch mal "Cheat Meals" gemacht. Funktioniert alles.
Wenn man etwas wirklich will, dann muss man es durchziehen - das stimmt. Man kann aber auch mal hinterfragen, ob man das wirklich will. Es gibt viele Frauen, die andauernd mit ihrem Gewicht hadern, nur weil sie ein paar wenige Kilo zu viel haben oder auch nur deswegen, weil sie da meinen, Fett am Bauch zu entdecken, was außer ihnen keiner sieht. Da kann es sinnvoll sein, mal mit sich ins Gericht zu gehen, was man da tut und ob man das möchte oder ob man sich nicht vielleicht von überholten Idealen verabschieden sollte. Findet man ständig Ausreden für etwas, kann es doch sein, dass man das gar nicht wirklich will.
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