Warum werden Corona-Regeln so unverständlich angegeben?

Die Corona-Verordnungen der Bundesländer oder auch der Landkreise finde ich manchmal recht kompliziert formuliert. Ich wollte beispielsweise herausfinden, ob man sich auch während der nächtlichen Ausgangssperre mit anderen treffen darf und was überhaupt der Unterschied zwischen der normalen Ausgangssperre tagsüber und der nächtlichen Ausgangssperre in Sachsen ist, denn für beides gelten Ausnahmen, die sich gar nicht so gravierend voneinander unterscheiden und da fragt man sich dann auch, wofür es dann nochmal eine Ausgangssperre für die Nacht gibt, die zwar irgendwie strenger ist, aber wie genau, das bekommt man erst durch nähere Nachforschungen heraus.

Das in den Verordnungen selbst nachzulesen ist schon aufwändig und manches ist da auch unklar formuliert. Es wäre doch einfacher, ganz unmissverständlich zu formulieren, was man darf und was nicht, beispielsweise „Sie dürfen die Wohnung für Grund X, Y und Z verlassen, für alles andere nur zwischen 6 und 22 Uhr und nur maximal 15 km weit weg“ - oder so ähnlich. Gerade wenn man will, dass sich alle brav daran halten, wäre es doch hilfreich, das allgemeinverständlich niederzuschreiben.

Fehlt euch da eine wirklich verständliche Erklärung? Ist das nicht gerade für Menschen, die sich mit Gesetzestexten nicht so gut auskennen, problematisch? Warum wird das nicht einfacher und praxisnäher erläutert?

Was ist daran so schwer zu verstehen? Zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens darfst du nur raus, wenn es sein muss. Wer also zum Beispiel morgens um 6 Uhr mit der Arbeit beginnt, muss vorher draußen unterwegs sein und darf das auch. Tagsüber darfst du eben auch raus, wenn du zum Garten willst, der Hund Gassi muss oder einfach nur mal um eine Runde um den Block zu drehen.

Übrigens ist das hier doch sehr gut aufgelistet. Da ist auch zwischen der normalen Ausgangsbeschränkung zur verschärften Ausgangsbeschränkung mit nächtlicher Ausgangssperre unterschieden.

Sollten sie nun "Bleib mit deinem Arsch zu Hause, außer du hast einen wirklich guten Grund dein Haus zu verlassen" schreiben? Wäre es dann verständlicher? Nochmal für dich, du sollst Kontakte vermeiden, die nicht notwendig sind, deine Kontakte generell klein halten. Ich finde so wahnsinnig kompliziert drückt sich da keiner aus, alle Maßnahmen wurden genau erklärt und auch warum sie getroffen wurden. Wenn es also möglich ist, dann bleib zu Hause, mache möglichst viel von zu Hause aus und besuche wenig Menschen, wenn möglich keine.

Hier ist es nun wichtig sich einfach mal zurückzunehmen, nur weil das so viele Menschen nicht gemacht haben, haben wir dieses Problem nun noch in der Form. Pressekonferenzen kann man auch im Nachhinein noch ansehen, da werden auch viele Fragen beantwortet, die sich einem stellen könnten. Letztendlich weiß man ja aber auch um was es geht und auch was zu tun ist, damit die Zahlen nicht noch weiter zunehmen.

Ramones hat geschrieben:Nochmal für dich, du sollst Kontakte vermeiden, die nicht notwendig sind, deine Kontakte generell klein halten. Ich finde so wahnsinnig kompliziert drückt sich da keiner aus, alle Maßnahmen wurden genau erklärt und auch warum sie getroffen wurden. Wenn es also möglich ist, dann bleib zu Hause, mache möglichst viel von zu Hause aus und besuche wenig Menschen, wenn möglich keine.

Du hast mich da offensichtlich nicht so ganz verstanden. Ich habe nichts dagegen, wenn du deiner Arbeit nachgehst, auch nicht wenn du deinen Partner besuchst, aber ich habe wirklich etwas dagegen, dass Menschen dringend in der Stadt alle Geschenke kaufen wollen und nicht einsehen, dass man eben doch öfter zu Hause als unterwegs sein sollte.

Ich will dir da nichts vorschreiben, mache es halt wie du willst, aber man hat eben auch eine Verantwortung für andere Menschen und sind wir mal ehrlich viele verdienen gerade weniger und haben ganz andere Probleme als du zu haben scheinst. Es ist sicherlich kein Gesetz, dass man zu Hause bleiben muss, aber es wird empfohlen und das aus gutem Grund. Ich wollte dir mit meiner Wortwahl einfach deutlich machen, dass das eine sehr sinnvolle Empfehlung ist.

Es ist wahrscheinlich gar nicht so einfach, die Ausnahmetatbestände alle genau aufzuzählen. Aber die nächtliche Ausgangssperre dürfte klar sein. Man darf nicht raus, außer wenn ein Notfall vorliegt oder man zur Arbeit muss oder der Hund dringend aufs Klo muss.

Auch tagsüber gilt: möglichst zu Hause bleiben. Allerdings sind mir auch die triftigen Gründe nicht klar. Man darf ja draußen Sport machen oder spazieren gehen. Eigentlich ist das ja kein triftiger Grund. Heute habe ich überlegt, ob mich mein Sohn, der gar nicht weit weg von mir arbeitet, mich in seiner Mittagspause auf meinem Spaziergang begleiten darf. Es ist zwar kein triftiger Grund, aber wir haben es trotzdem gemacht, mit gehörigem Abstand und ich mit FFP2-Maske.

Wenn sich jeder vernünftig verhalten würde, also immer Maske, wenn man jemandem zu nahe kommt, auch in der Wohnung, bräuchte man keine Regeln. Und es bräuchte auch keine Geschäftsschließungen, wenn der Staat JEDEM günstige FFP2-Masken zur Verfügung stellen würde und strenge Kontrollen. Die kann man nämlich nicht unter die Nase ziehen. Das wäre wahrscheinlich günstiger als alles zuzumachen.

Leider sind einige nicht vernünftig und man muss die zehn Verbote aufstellen. Ich lege sie so aus, dass ich alles vermeide, was nicht unbedingt nötig ist. Auch Weihnachten kommt mich nur eine einzige Person besuchen, mit Maske, die wir nur zum Essen ausziehen. Aber ich befürchte, dass es wieder größere Familienfeste gibt, selbst bei meinen eigenen Geschwistern und die Nachwirkungen dann deutlich zu spüren sind.

Auch wenn es so manchem nicht klar ist, Individualsport oder Spazierengehen ist schon ein triftiger Grund, da Bewegung an der frischen Luft für die psychische Gesundheit gut ist und so manch negative Konsequenz verhindern kann. Was meinst du, wie viele Leute zu Hause anfangen am Rad zu drehen? Daher ist genau dieser triftige Grund notwendig, da er gesundheitserhaltend ist.

Ich hatte in den letzten Tagen auch den Fall, dass eine Empfehlung etwas unverständlich formuliert war. Ich habe dann einfach beim zuständigen Ministerium nachgefragt und mir wurde freundlich geholfen und kurze Zeit später wurde der Sachverhalt auch klarer und verständlich veröffentlicht. Bei dir ist es relativ klar, aber es gibt auch Fälle, in denen die Maßnahme nicht so deutlich rüberkommt.

Wibbeldribbel hat geschrieben:Ich hatte in den letzten Tagen auch den Fall, dass eine Empfehlung etwas unverständlich formuliert war. Ich habe dann einfach beim zuständigen Ministerium nachgefragt und mir wurde freundlich geholfen und kurze Zeit später wurde der Sachverhalt auch klarer und verständlich veröffentlicht. Bei dir ist es relativ klar, aber es gibt auch Fälle, in denen die Maßnahme nicht so deutlich rüberkommt.