Warum müssen Non-Food-Geschäfte im Lockdown schließen?
Weil ich noch ein Geschenk gebraucht habe, war ich am Freitag nochmal in so einem Krimskrams-Laden, wo man Weihnachtsfigürchen kaufen kann. Der war gut besucht, aber es haben sich alle anständig an die Corona-Regeln gehalten Jeder trug eine Maske, alle hielten Abstand, man konnte da eigentlich nichts kritisieren. Daher verstehe ich nicht, warum solche Geschäfte, die keine Lebensmittel (also Non-Food) oder eben keine Waren des täglichen Bedarfs verkaufen, dann schließen müssen.
Was macht es denn für einen Unterschied, ob ich mit Abstand und Maske im Krimskrams-Laden stehe oder im Supermarkt oder der Drogerie? Es heißt ja, dass die meisten Ansteckungen im privaten Umfeld passieren. Und ich sehe es tatsächlich nicht als wahnsinnig gefährlich an, einkaufen zu gehen, wenn jeder brav seine Maske trägt. Ich lebe in einer Region, in der es viele Querdenker gibt, aber trotzdem könnte ich nicht sagen, dass es beim Einkaufen viele Verstöße gibt. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, in letzter Zeit mal jemanden ohne Maske beim Einkaufen gesehen zu haben. Das war nur ganz am Anfang mal der Fall, als das alles begann. Inzwischen hält sich aber jeder daran, auch diejenigen, die es eigentlich ablehnen; die schimpfen dann zwar, aber sie machen es trotzdem.
Welchen Sinn macht es denn da, die Geschäfte im Non-Food-Bereich dennoch zu schließen? Das verstehe ich nicht wirklich. Nur weil das nichts Lebensnotwendiges ist (aber das sind Drogerieartikel ja auch nicht) heißt es doch nicht, dass man es den Ladenbesitzern zumuten muss, wieder wochenlang keine Umsätze zu generieren. Zumal ich eben wirklich keine Gefahr erkenne, die nun in solchen Läden lauert, insofern jeder eine Maske trägt, was aber auch meiner Beobachtung nach alle tun. Warum werden denn solche Geschäfte jetzt geschlossen? Warum soll ein Krimskrams-Laden „gefährlicher“ sein als eine Drogerie?
Das Zauberwort nennt sich Kontaktreduzierung. Man kann sich überall, wo man auf andere Menschen trifft anstecken. Das was du meinst mit dem privaten Umfeld bezieht sich auf die Mehrfachansteckungen, welche es ja vorzugsweise bei größeren Familienfeiern gab. Hatten wir im Sommer hier in der Stadt auch so einen Fall, zumindest ist nur einer in den Medien bekannt geworden. Eine Feier und schon waren die Hälfte der Gäste durch einen anderen Gast angesteckt.
Und je mehr Kontakte pro Tag da sind, eben auch durch einen Einkaufsbummel, desto höher ist eben auch das Risiko, dass man sich was einfängt. Also heißt es Kontakte reduzieren auf ein nötiges Minimum und das kann man beim öffentlichen Leben eben nur erreichen, wenn man die Geschäfte schließt, welche zum überleben nicht notwendig sind.
Notwendig sind aber auch Drogerien, weil Supermärkte in diesem Sektor nicht alles abdecken können. Da denke ich in erster Linie an die jungen Familien, die Babys versorgen müssen. Man bekommt zum Beispiel in einem Supermarkt nicht die kleinste Größe Windeln oder spezielle Babynahrung, wenn das Kind nicht alles verträgt.
So ein bisschen regen mich solche Leute auf, die es einfach nicht verstehen wollen. Du sollst Kontakte reduzieren und möglichst zu Hause bleiben, das heißt auch nicht jeden Scheiß, jeden Tag einkaufen zu gehen. Man sollte auch möglichst wenig in den Supermarkt rennen. Machen wir übrigens als Familie seit Anfang der ganzen Sache so und ich lebe auch noch. Man kann sich also durchaus zurücknehmen und es überstehen.
So, nun zu deinen dringenden Problem. Wenn alle Deppen in die Stadt rennen und sich Weihnachtsgeschenke kaufen wollen, dann sind das viele Menschen und wenn diese Menschen eine normale Maske tragen, dann ist das auch nur bedingt sicher. Vor allem weiß man ja auch nicht, wer da so unterwegs ist und selbst wenn man sich einigermaßen aus dem Weg geht und Masken trägt, dann ist das keine Garantie.
Vor allem kann man es aber mittlerweile so schlecht nachvollziehen wo es herkam und an wen es ging, dass man gar nicht sagen kann, dass das nur von privaten Feiern kam. Jeder Mensch hat für mich das Recht geschützt zu werden und deswegen halte ich mich zurück. Ich gehe wenig einkaufen, ich bin meistens im Garten bei uns mit den Kindern draußen und im Wald, aber sonst zu Hause. Das geht alles.
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